LPA - Rund 1025 Tier- und Pflanzenarten haben Wissenschaftler in 24 Stunden beim GEO-Tag der Artenvielfalt vergangenes Wochenende im hinteren Passeiertal gefunden, darunter auch ein besonders seltener Schmetterling. Organisiert wurde der GEO-Tag der Artenvielfalt vom Naturmuseum Südtirol und vom Landesamt für Naturparke.
Bei der elften Auflage des GEO-Tag der Artenvielfalt vom Naturmuseum Südtirol ging den Wissenschaftlern diesmal eine besonders seltene Schmetterlingsart ins Netz. Der rare Schmetterling wird nun für die Wissenschaft neu beschrieben.
Die Wissenschaftler haben das Passeiertal 24 Stunden lang auf Tiere und Pflanzen durchkämt. Insgesamt konnten sie rund 1025 Arten nachweisen. Durch die jährliche Untersuchung am GEO-Tag der Artenvielfalt wird ein wertvoller Beitrag zur Dokumentation und zur Erhaltung der Tier- und Pflanzenwelt im Alpenraum geleistet, heißt es aus dem Naturmuseum. Die Ergebnisse werden nun in die Datenbank des Naturmuseums in Bozen eingegeben.
Unter den heuer erhobenen Arten machen das Gros die Gefäßpflanzen aus, von denen rund 500 dokumentiert wurden. Weiters wurden 105 Schmetterlingsarten, 100 Hornmilbenarten, die in Südtirol noch wenig erforscht sind, sowie 70 verschiedene Spinnen und 50 Vogelarten gefunden. Bei den Gefäßpflanzen wurde das rare Drüßige Berufskraut (Erigeron atticus) nachgewiesen und zum ersten Mal im Passeiertal auch das Federgras (Stipa piumosa). Die Wissenschaftler haben zudem eine seltene Pilzart entdeckt, und zwar den Entoloma alpicola. Was die Vögel anbelangt, sind die Steinadler, die Mehlschwalben, die Braunkelchen, die Wasseramseln, die Bergpieper und die Klappergrasmücke Besonderheiten. Unter den nachgewiesenen Schmetterlingen waren so seltene wie der Steppen-Bär (Hyphoraia testudinaria), der Wolfsmilch-Schwärmer (Hyles euphorbiae) und der Thymian-Ameisenbläuling (phengaris arion).
Der GEO-Tag der Artenvielfalt hat sich mittlerweile zur größten Feldforschungsaktion in ganz Mitteleuropa entwickelt. Ziel der Aktion sind keine Rekorde, sondern die Förderung des Bewusstseins für die Artenvielfalt vor der eigenen Haustür, so die Organisatoren. Bei den Veranstaltungen der vergangenen Jahre wurden regelmäßig bereits verschollen geglaubte Arten wieder entdeckt. Die Idee zum Tag der Artenvielfalt stammt aus den USA und wurde vom deutschen Wissenschaftsmagazin „Geo“ in Europa eingeführt. Die in Südtirol gesammelten Daten beispielsweise wissenschaftlichen Projekten oder als Grundlage für naturschützerische Anliegen.