[Erstveröffentlichung: 30. April 2007]
Da mich alles interessiert, was nur im Entferntesten mit Tabak und Pfeife zu tun hat, habe ich mir das Buch “Genussmittel” geborgt. Denn neben Alkoholika, Kaffee, Kakao, Tee und anderem geht es auch um Tabak als Kulturgut.
Jedoch dann die erste Überraschung: als ich das Buch aufschlug, las ich: Folgende … haben … unterstützt:
Bundesamt für Gesundheit, Schweizerischer Verband der Backwaren- und Zuckerwaren-Industrie, Verband Schweizerischer Schokoladenfabrikanten, Nestlé S.A., Schweizerische Fachstelle für Alkohol und andere Drogenprobleme, Vereinigung der Schweizerischen Hersteller von Kaffeeprodukten.
Ach Du Schreck! Hab ich also ein Buch vor mir, dass wieder jegliches Klischee bedient, wie schrecklich Raucher sind. Wenn schon die “Schweizerische Fachstelle für Alkohol und andere Drogenprobleme” das Teil finanziert hat…
Jedoch! Jedoch ist das Buch so trocken, dass man etwas dazu trinken muss. Hier sind Sozialwissenschaftler, Statistiker und Ähnliche am Werk gewesen. Und so liest sich das auch. Zahlen, Fakten, Daten…
Und was fehlt? Das, was Genuss an sich ist: Zauber, Unerklärliches, Schönes, Stilles, Beruhigend-Anregendes.
Sachlich und Fachlich ein sicherlich gut recherchiertes Buch (Obwohl mir manches etwas wirr vorkommt – vor allem ist zeitliche Chronologie nicht gerad die Stärke der Verfasser.) Aber ob die Doktoren über Genussmittel oder über die Vermehrungsrate der Bienenvölker schreiben; es ist egal; es ist beides gleichermassen seelenlos.
Keine Anekdote frischt das auf, kein Augenzwinkern…
Mich gruselt es vor Leuten, die Besenstiele verschluckt haben. Und dann noch schreiben über Genuss – was von Genießen kommt und wo von die Autoren weiter entfernt sind als vom Mond.
Also wenn Ihr mich fragt: Hände weg davon! Es sei denn, Ihr wollt verstauben.
Nic