Mehr als 10.000 Berlinerinnen und Berliner gingen gestern auf die Straße, um gegen das homophobe Gesetz in Russland, dass sogenannte Homo-Propaganda verbietet, zu protestieren. Was so unscheinbar daher kommt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als eine staatliche Legitimation von Gewalt gegen Lesben, Schwule, Bi-, Intersexuelle und Trans*Personen. Seit Unterzeichnung des bei nur einer Gegenstimme in der Duma verabschiedeten Gesetzes gab es Selbstmorde und Morde an russischen Schwulen. Russische Nazis machen im Internet Jagd auf homosexuelle Jugendliche,demütigen, foltern und töten sie.
Dazu dürfen wir nicht schweigen.
Genug ist genug!
Den Mund aufmachen!
Schluss mit Homophobie!
hatten die Organisatorinnen und Organsatoren ihre Demo überschrieben. Der Protest richtete sich nicht nur an die Sponsoren der Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Sotschi sondern auch an die deutschen Regierung und die nationalen wie internationalen Sportverbände, von denen erwartet wird, dass sie sich zu diesen Gräueltaten äußern.
Stefan Liebich, der sich seit Jahren für die Menschenrechte in Russland engagiert, nahm an der Demonstration teil. Es ist ein ermutigendes Zeichen, dass so viele Menschen in Berlin und aus der ganzen Bundesrepublik nicht tatenlos zuschauen wollen, wie Menschen für ihr Andersein ausgegrenzt, gedemütigt und sogar ermordet werden. Der Protest wird weiter gehen mit dem Global Kiss-In am 8. September vor der Botschaft der Russischen Föderation in Berlin.
Die Menschenrechte müssen, egal wo, überall ganz oben auf der politischen Tagesordnung stehen. Gut das unser Pankower Bundestagsabgeordneter auch hier so klar Flagge zeigt.