Es gibt hier nicht oft Notizen zu literarischen Themen, diese jedoch gehört erwähnt: Philip Roth, wohl einer der bedeutendsten amerikanischen Gegenwartsautoren, hat offensichtlich beschlossen, seinem Romanwerk nach dem letzten Buch "Nemesis" (2010) kein weiteres folgen zu lassen. Er äußerte dies auf verklausulierte Weise gegenüber der französischen Website "Les Inrocks", sein Verlag bestätigte später seine Äußerungen. Mit 74 Jahren, so Roth, habe er viel Zeit gehabt und so wollte er die Romane wieder lesen, die er zwanzig oder dreißig Jahre lang gelesen habe - Dostojewski, Turgenjew, Hemingway, Conrad, er habe auch seine eigenen Werke zur Hand genommen. Dabei sei ihm klar geworden., dass er genau wie der Boxer Joe Louis am Ende seines Lebens sagen wolle: "Ich habe das Beste aus dem gemacht, was ich hatte."