Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,
ich möchte Euch heute eine Geschichte von Peter Graf von Eysselsberg erzählen:
„Glück“„Ein sehr altes Ehepaar ging zu Bett.
Voller Liebe schaute der Mann seine Frau an und streichelte ihre faltigen Hände.
Er sprach: „Schon mehr als fünfzig Jahre sind wir nun glücklich miteinander, mein liebes Mädchen. Glaube mir, wenn ich sage: Nicht für eine Million Eure gäbe ich Dich her.“
„Das weiß ich“, antwortete voller Freude seine Frau. „Auch Du bist nicht zu kaufen. Und auch nicht für eine Million Euro, das ist doch eine ganze Menge?!“
Sie lagen dort zusammen in ihrem Bett am Rande ihres Lebens:
Zwei Menschen, die sich gegenseitig und Anderen so viel gegeben hatten.
Sie sagten noch: zueinander „Ich liebe Dich, nun schlafe sanft, hörst Du?“
Er gab ihr einen zärtlichen Kuss und flüsterte: „Hast Du auch die Haustür abgeschlossen? Hier liegen schließlich zwei Millionen!“
Ihr Lieben,
als ich gestern einkaufen war, musste ich an der Kasse einen Augenblick warten.
Ein kleines Mädchen von vielleicht drei Jahren half ihrem Vater, die eingekauften Lebensmittel auf das Laufband an der Kasse zu legen. Da das Mädchen noch recht klein war, kletterte es fast auf das Laufband, um die Lebensmittel besser dort ablegen zu können.
Ich beobachtete die Szene mit einem vergnügten Schmunzeln und sagte im Scherz zu dem kleinen Mädchen: „Pass aber auf, das Dich die Kassiererin nicht auch zusammen mit den Lebensmitteln einscannt!“ Das kleine Mädchen war sehr schlagfertig und entgegnete mir: „Ich bin unbezahlbar!“Welch ein glückliches Kind!
Unsere heutige kleine Geschichte hat mich tief berührt, denn glücklich zu sein, ist, so glaube ich, das Allerwichtigste im Leben.
Das Ehepaar aus unserer kleine Geschichte zeigt und ganz deutlich, worauf es ankommt, wenn wir glücklich sein wollen:
Erstens kommt es darauf an, dass wir uns und gegebenenfalls unseren Partner/unsere Partnerin so annehmen, wie er/sie ist. Nichts ist für die Liebe auf Dauer tödlicher, als ein Traumbild zu lieben, die eigene Wunschvorstellung von einem Menschen, auch dann, wenn wir selbst dieser Mensch sind.
Sich und andere Menschen annehmen mit allen Vorzügen, aber auch allen Schwächen, das ist ein ganz wichtiger Grundstock für dauerhaftes Glück!
Zweitens kommt es darauf an, nicht dem Glück hinterher zu rennen, sondern das Glück still genießen zu können, sei es ein Sonnenuntergang oder die wundervolle Blüte einer Rose,sei es das Lachen des Enkelkinds oder die Zuneigung der Tochter oder des Sohnes.
Stille werden, zur Ruhe kommen, das sind ganz wichtige Voraussetzungen des Glücks.
Das Glück liebt die Stille und weicht der Unruhe.
Drittens können wir das Glück genießen, wenn wir seine Schwester in unser Herz lassen: Die Zufriedenheit.
Menschen, die zufrieden sind, kommen zur Ruhe und finden ihr Glück.
Menschen dagegen, die ständig dem Glück nachjagen, die ständig unzufrieden sind, weil sie diesem oder jenem nachjagen, von dem sie glauben, es unbedingt haben zu müssen, um endlich glücklich zu sein, werden ihr Glück niemals finden.
Viertens hat das Glück aber auch ein Kind. Wer dieses Kind in sein Herz aufnimmt, zu dem kommt das Glück immer wieder gerne zu Besuch, wie bei dem alten Ehepaar. Dieses Kind des Glücks ist der Humor. .
Menschen, die sich selbst nicht zu wichtig nehmen, die auch lachen können, die zusammen mit anderen Menschen fröhlich sein können, werden gerne vom Glück besucht, bei ihnen fühlt sich das Glück heimisch.
Ich wünsche Euch allen von ganzem Herzen eine gute neue, vor allem glückliche und fröhliche Woche und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer heiterer Werner
Quelle: Karin Heringshausen