Wir leben in einer Zeit, in der wir alle täglich mit sexuellen Reizen überflutet werden – ob in Zeitschriften, in der Fernsehwerbung oder im Internet. Und auch Jugendliche oder sogar Kinder kommen immer früher mit Pornografie in Berührung. Eine Gesellschaft im Wandel…
Die ZDF-Sendung “37°” hat dieses Thema aufgegriffen und eine Dokumentation gedreht, die zum Nachdenken anregt. Allerdings kommen nicht nur die Erwachsenen ins Hinterfragen, welche Auswirkungen dieser Gesellschaftswandel hat, sondern vor allem die Jugendlichen.
Sehr interessant ist es, die Reaktionen der Jugendlichen zu beobachten, wenn sie direkt mit diesem Thema konfrontiert werden. Die meisten wirken verschämt, lachen aus Verlegenheit. Es scheint, als würde ihnen bewusst, welche Entwicklung vor sich geht.
Auf der anderen Seite fällt auf, dass sie ihre Situation sehr gut einschätzen können, wenn sie sich ernsthaft Gedanken darüber machen.
Ein Vorteil einer solchen Entwicklung ist sicherlich, dass die Jugendlichen schneller erwachsen werden, lernen, ihre eigenen Erfahrungen zu machen und die Konsequenzen dafür zu tragen. In einer offenen Gesellschaft wie der unseren ist dies durchaus auch ein gewünschter Effekt.
Die Nachteile sind wohl ebenso schwerwiegend: ein oberflächliches Miteinander, hemmungsloseres Verhalten und ein teilweiser Verlust der Kindheit.
Welche Rolle spielt dabei das Fernsehen? Da es das Medium ist, welches Menschen heutzutage von Klein auf begleitet, ist der Einfluss vermutlich wesentlich größer als der des Internets. Denn was sollen Kinder und Jugendliche über das reale Leben denken, wenn im Fernsehen tagtäglich Gewalt und Sexualität die entscheidende Rolle spielen.
Ist diese Entwicklung nun wünschenswert oder großteils negativ? Die Antwort darauf muss sich wohl jeder selbst geben. Die entscheidende Frage ist jedoch wohl eher, wohin diese Entwicklung in Zukunft geht und ob sie sich überhaupt aufhalten lassen würde, wenn man wollte…