Burn-out und Depression, Leistungsbereitschaft und Erschöpfung sind Themen, die aktuell sind – nicht nur in der Presse. Viele klagen über zu viel Druck, über ein zu schnelles Hamsterrad und “no way out”? Zum einen denke ich, dass wir Menschen uns in der eigenen Geschwindigkeit gut überschätzen und zum anderen habe ich auch die Hypothese, dass viele Eltern nicht in der Lage waren, ihren Kindern eine nachhaltige Selbstregulation zu vermitteln. Sei es, dass sie es selbst nicht besser wussten oder dass sie in irgendeiner Form nicht präsent genug waren und sind.
Burn-out bedeutet die eigenen Grenzen mißachtet zu haben
Und die eigenen Grenzen sind unter anderem dafür zuständig, uns vor Überforderung und Überlastung zu schützen. Sie werden durch ein “Nein” aufrecht erhalten und setzen voraus, dass wir unsere eigenen Grenzen kennen, genauso wie unsere Bedürfnisse. Ein Fehlen von Selbstregulation in diesem Zusammenhang bedeutet, dass wir es nicht mehr schaffen, von einer normalen Anspannung in eine Entspannung zu kommen – wir fahren auf Hochtouren, der Tritt auf die Bremse scheint unmöglich.
Alles ist erlernbar. Das ist die gute Nachricht.
Auch das Nein sagen, auch das Wahrnehmen der eigenen Grenzen. Auch die Selbstregulation. Die schlechte Nachricht dabei ist – es wird dauern. Die Fee mit dem Zauberstab gibt es in diesem Zusammenhang nicht und ein Umdenken und Umlenken bedeutet erst einmal das Verlernen der bisher eingeschlagenen Strategie. Und die hat mit Geschwindigkeit zu tun. Und Geschwindigkeit findet Bremsen nicht gut. Also geht es darum, behutsam wieder zu lernen, den Gasfuss ab und an zu lockern und die Bremse ab und an auszuprobieren. Und je mehr ich diesen Wechsel schaffe (Entspannung und Anspannung), desto mehr lernt mein System wieder in einen natürlichen Fluss zu kommen….