GENDER MAINSTREAMING – Der Generalangriff auf die christliche Kultur

GENDER MAINSTREAMING – Der Generalangriff auf die christliche Kultur

Gastbeitrag von MMag. DDr. Edith Pekarek
mit freundlicher Genehmigung von ProVita 

Ein Blick auf die Fernsehwerbung zeigt uns, was der Zeitgeist will: Ein halbnackter Mann beim schaumigen Duschen. Ein lachender Vater beim Spielen mit einem Kind. Ein fröhlicher Hausmann beim Kücheputzen, bei der Waschmaschine, beim Staubsaugen, bei der WC-Ente… Und wo sind die Frauen? Ach ja, sie arbeiten. An der Supermarktkassa, an den Gasleitungen der Wiener Stadtwerke, als Lagerarbeiterin, Rauchfangkehrerin oder Mechanikerin, aber auch in Spitzenpositionen wie bei Siemens, in der Nationalbank, im ORF oder in Brüssel. Na, und? Wir haben doch die Gleichstellung von Frau und Mann, besonders im Berufsleben! Das ist richtig. Mann und Frau sind vor dem Gesetz gleich, wenigstens hier in Österreich. Aber hinter dem unverfänglich klingenden Wort Gleichstellung lauert ein dämonisches Programm zur Umkehrung

jeglicher Ordnung in Gesellschaft, Rechtsordnung und Staat. Der Zeitgeist will den Rollentausch von Mann und Frau und schafft die Zweiheit der Geschlechter ab. Gender heißt das Unwort.

1. Gender? Noch nie gehört! Was ist das?

Das Wort Gender bezeichnet im Englischen das grammatikalische Geschlecht, wobei „the“ sowohl für männlich als auch für weiblich definierte Wörter gilt: „the man“, „the woman“. 1995 wurde es auf der WeltFrauenkonferenz der UNO in Peking ohne weitere Diskussion statt „sex“ verwendet, um auch andere existierende Geschlechter anzusprechen, jene Minderheiten mit starken, finanzkräftigen Lobbys, die sich als „GLBT“ (gay, lesbian, bisexual, transgender) verstehen. Eine Wortübersetzung ins Deutsche wurde absichtlich vermieden, um den Begriff unklar und offen zu halten für allfällige Umdeutungen. Also ein Begriff zur Täuschung.

Mann und Frau gibt es nicht!

Die Gender-Ideologie verneint die Existenz des Geschlechterdualismus von Mann und Frau. Die Radikalfeministin Judith Butler (geb. 1956, USA) behauptet, das biologische Geschlecht (engl. sex) sei ein „normatives Phantasma“, ein gesellschaftspolitisches Trugbild, eine Einbildung! Sie folgt damit dem Denkmuster der Feministin Simone de Beauvoir, der Gefährtin des Existenzialisten und Atheisten Jean Paul Sartre, deren viel zitierter Ausspruch „Wir werden nicht als Frau geboren, sondern zur Frau gemacht“

(1949) nichts anderes bedeutet, als dass die Geschlechtlichkeit als Rolle erlernt würde. Interessant! Und wie ist das mit der Mutterschaft?

Man muss es wiederholen, um die Irrationalität dieser Auffassung zu verstehen: es existiert kein biologischer Geschlechtsunterschied! Die äußeren Geschlechtsmerkmale seien so bedeutungslos wie verschiedene Augenfarben oder Zehenlängen! (S. Okin, 1989, USA). Es gäbe kein Geborenwerden als männliches oder weibliches Wesen, sondern nur die Anerziehung eines Rollenverhaltens durch die Gesellschaft.

Das Geschlecht ist anerzogen und austauschbar!

Was aber anerzogen ist, kann verändert werden. Biologie muss nicht als unentrinnbares Schicksal angenommen werden. Man kann „aussteigen“, seine Sexualität selbst bestimmen und sich auf diese Weise selbst verwirklichen! Im Psychologensprech heißt das „sexuelle Kreativität“! Die Zweigeschlechtlichkeit, diese verhasste Zwangsheterosexualität – auch eine Wortschöpfung der Gender-Theoretiker – müsse dekonstruiert werden. Die normale, natürliche, gottgewollte Sexualität gilt nur als eine von vielen gleichwertigen, gleichrangigen und gleich-gültigen (!) Möglichkeiten. Hier hat der berüchtigte Relativismus, wie wir ihn vom Kampf gegen den Wahrheitsanspruch der katholischen Kirche kennen, zugeschlagen. Es gäbe nämlich mindesten sechs Varianten der geschlechtlichen Identität: neben „heterosexuell“ auch bisexuell, homosexuell, transsexuell und so weiter, alles zusammen als queer bezeichnet.

Es kommt noch absurder: Die sexuelle Orientierung sei beliebig austauschbar. Diese Behauptung widerspricht der Erfahrung und allen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sie ist grundlegend falsch. Man denke an das Horrorexperiment des amerikanischen Sexforschers John Money (1921 – 2006), der einen durch eine missglückte Beschneidung verletzten Buben jahrelang mit Hormonen, Operationen und psychologischer Behandlung traktierte, um ihn gewaltsam zum Mädchen umzuwandeln.

Doch in der Pubertät brach die männliche Natur durch. Schließlich setzte das gefolterte Opfer seinem Leben ein Ende. Mister Money wurde übrigens nicht strafrechtlich verfolgt.

Trotzdem beharrt die indoktrinierte Gender-Lobby darauf, dass jeder, dem „danach ist“, sich heute als Mann fühlen und danach handeln könne, morgen wie ein Schauspieler in die Rolle einer Frau schlüpfen oder ein sonstiges geschlechtliches Verhalten mit anderen Objekten praktizieren könne. Es hängt also vom Gefühl ab, von der individuellen Befindlichkeit, von regelloser Willkür, welchem Geschlecht man sich zuordnet. Der Vertrag von Lissabon verpflichtet sogar die Gesellschaft in den Mitgliedstaaten darauf, die subjektive Wahl anzuerkennen, und droht damit, „…Diskriminierungen aus Gründen des Geschlechts…oder der sexuellen Ausrichtung zu bekämpfen“ (Art. 19 AEUV). Die Folgen für den Rechtsstaat?

Anarchismus und Zwangskollektivismus. Wie sagt doch Aldous Huxley, in „Schöne neue Welt“ (1946): „Je mehr sich politische und wirtschaftliche Freiheit verringern, desto mehr pflegt die sexuelle Freiheit sich kompensatorisch auszuweiten“.

Böse Geschlechterstereotypen!

Die Bindung eines bestimmten Verhaltens an den Mann oder an die Frau ist das Rollenbild. Es ist traditionell und sinnvoll in der Kultur gewachsen und spiegelt die natürliche Unterschiedlichkeit von Eigenschaften,  Begabungen und Arbeitsaufgaben der Geschlechter wider. Im Zeitalter der Gleichstellungspolitik muss es „aufgebrochen“ werden. Das Kommissionspapier der EU „Rahmenstrategie der Gemeinschaft zur

Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern (2001 – 2005)“ fordert ausdrücklich die Veränderung von Geschlechterrollen und Stereotypen“. Was wird da nicht alles an Aktivitäten erfunden: ein „Girl´s day“, ein deutsches Berufsorientierungsprojekt für Mädchen (2001 als „Zukunftstag für Mädchen“ eingeführt, jährlich im April abgehalten). Dabei werden technische Berufe beworben, wie explizit Programmieren von Robotern, Erforschung von Walen oder Entwicklung von Handys. Kochen lernen oder notwendige Kulturtechniken stehen nicht auf dem Programm.

Oder der Schminkkoffer für die Buben im Kindergarten, damit das männliche Geschlecht möglichst früh umgepolt und zum Softie wird. Angeblich gibt es Mütter, die ihre Söhne in Mädchenkleidern in die Schule schicken und sich dann über Mobbing beschweren. Achtung! Diese Methode hat einen Namen: Geschlechtssensible Pädagogik.

Doch trotz intensiver Bearbeitung der Bevölkerung durch Werbung und Medien, die prinzipiell Männer bei Küchenarbeit, Kinderbetreuung und Schönheitspflege zeigen und die Frauen mit Schutzhelm auf der Baustelle arbeiten lassen, dürfte der Aktionsplan in den vergangenen zehn Jahren nicht ganz erfolgreich gewesen sein. Sonst hätte man die drei Floskeln vom Aufbrechen der Klischees, vom Kampf gegen Sexismus und von der Beseitigung des „Gender Pay Gap“ am 8. März 2011, an dem der hundertste Welt-Frauentag der Geschichte zelebriert wurde, nicht stündlich wiederholen müssen.


Die feministische Sprachverwirrung

Wesentlich erfolgreicher war da schon die Erfindung einer geschlechtergerechten Sprache, mit der man die vermeintliche Dominanz der Männer und die überall lauernde Diskriminierung beseitigt! Man gönne sich die Definition des Pressebüros des Landes Salzburg (www.salzburg.gv.at):

„Sprache schafft Bewusstsein! Als kulturell geprägtes Kommunikationsmittel ist Sprache untrennbar mit politischen und sozialen Gegebenheiten verknüpft. Sprache kann diskriminieren und vorherrschende Normen und Werte reproduzieren. Eine geschlechtergerechte Sprache ist Ausdruck einer Gesellschaft, welche auf dem Prinzip der Chancengleichheit basiert!“

Um Chancengleichheit zu erreichen und die Gesellschaft nachhaltig zu verändern, muss Frauenpolitik also zunächst Sprachpolitik sein. Und ein neuer, politisch korrekter Sprachkodex, der mit hoheitlicher Zwangsgewalt durchgesetzt wird, erfordert eine funktionierende Überwachung, neudeutsch ein Monitoring, in Form von Sprachpolizei und Denkkontrolle. Dazu gibt es nun Kommissionen, Anwaltschaften, Kontaktfrauen und Beauftragte.

Unter der seit Jahrzehnten haltbaren Devise „Wir müssen sichtbar werden!“ kreierten Schweizer Feministinnen in den 80er Jahren das Binnen-I mit dem passenden Artikel, Pronomen und Possessivum. Ein Beispiel: „Der/die ChristIn muss seinen/ihren Glauben verteidigen. Dazu ist er/sie verpflichtet.

Das macht den Text gut lesbar und bringt den JournalistInnen höhere Zeilenhonorare. Die deutsche „taz“ folgte brav, und flugs waren die grammatikalischen Ungeheuer im deutschen Sprachraum verbreitet. Erlaubt ist auch das „Splitting“ mit Querstrich: Christ/Inn/en, ebenso wie die Doppelform: Christen und Christinnen. Die Wirtschaftsuniversität Wien verweigert die Annahme von Diplomarbeiten, die nicht gegendert sind.

Offenbar ist die Form wichtig, der Inhalt weniger. Vordrucke von Anmeldeformularen folgen dem Sprachdiktat, die Generalklausel „Formulierung gilt für Frauen und Männer“ entspricht nicht der Vorschrift.

Stellenausschreibungen sind schon seit 1985 grundsätzlich geschlechtsneutral zu publizieren. Wehe, wer nicht spurt, wie zum Beispiel der Salzburger Trachtenhersteller Lanz. Er wurde von der Gleichbehandlungsanwaltschaft zu einer saftigen Verwaltungsstrafe verdonnert. (krone.at vom 28.12.09). Wie man sieht, wird kontrolliert!

Ein Vorschlag, die Kärntner-Straße in Wien zur Kärntner/Innen-Straße zu erweitern, drang nicht durch. Auch unsere Bundeshymne ist offiziell noch nicht „getöchtert“. Dafür brachte eine Schweizer Aktivistin (schon wieder die Schweizerinnen!) im Ausschuss für Chancengleichheit von Frauen und Männern des Europarats eine Beschlussvorlage ein (Nr. 12267), um den Begriff „Mutter“ zu tilgen, weil er die Gender-Gleichheit behindere und ein sexistisches Stereotyp sei. Er sei durch „Elter“ zu ersetzen. Neuestes von dieser Front findet man im „Sprachleitfaden für diskriminierungsfreie Sprache, Handlungen, Bilddarstellungen“ des Österreichischen

Sozialministeriums unter Hundstorfer. Gesetzlich gedeckt durch den „Ministerratsbeschluss zum geschlechtergerechten Sprachgebrauch in der gesamten Bundesverwaltung 2001.“ ist auch, dass Lächeln ein Stereotyp weiblicher Attraktivität ist. Es ist also dringend davon abzuraten, jemanden anzulächeln. Es könnte als verführerisch, oder modern ausgedrückt, als „sexuell harassment“, als sexuelle Belästigung, gedeutet und bestraft werden.

Die sexuelle Befreiung ist da!

Die umfassende geschlechtliche Freiheit kann ungezügelt genutzt werden, denn die Pharmakonzerne stellen jede Art von Hilfsmitteln zur Verfügung,  um Ansteckung mit Krankheiten oder unerwünschten Nachwuchs zu verhindern. Die Abtreibungsindustrie blüht. Die sexuelle Befreiung nützt als Wirtschaftsmotor und „schafft Arbeitsplätze“, wie Politiker stolz betonen. Der Materialismus ergreift eben skrupellos jede Chance, alles wird kommerzialisiert. Da ist es selbstverständlich, dass die Genderideologie mit allen Kräften von verschiedenen Lobbys durchgeboxt wird, teils unterschwellig und teils konkret, trickreich und mit interpretationsoffenen Gesetzen. Wer das System hinterfragt und dagegen aufzubegehren wagt, gilt als krank. Man unterstellt eine Phobie, die Homophobie. Ja, noch schlimmer, Homophobie wird mit Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus gleichgesetzt und kriminalisiert. Eine infame Fakten- und Werteumkehr hat eingesetzt: Die natürliche Sexualität ist anormal, Frau ist Mann und vice versa, Fäkalien sind schön (H. Nitsch im ORF/Leporello, 8.11.2010), Unzucht statt Liebe, Mensch statt Gott.

Wir sollen zum „Neuen Menschen“ umerzogen werden!

Gender ist also die Bezeichnung für ein Umerziehungsprogramm zum sozialen, flexiblen Geschlecht. Wer sich nicht zuordnen kann zu Mann oder Frau, verliert seine Identität, er ist verunsichert und haltlos und für sein Gegenüber nicht einschätzbar. Er wird letztlich zum geschlechtslosen, bindungsunfähigen Menschen, einem „neuen Menschen“ gemacht.

Social engineering“ nennt sich das Projekt in der verhüllenden Gendersprache. In Deutschland gibt es einen Verein für „aktive Patriachatskritik“ namens „Dissens“. Sein pädagogisches Ziel ist die Vernichtung der männlichen Identität auf psychologischer Ebene durch Verhöhnung und Entwürdigung. Das Projekt ist hoch dotiert und erhielt Aufträge von der EU-Kommission, der Stadt Berlin und der deutschen Bundesregierung.

Um die Gehirnwäsche wirksam werden zu lassen, muss der Staat die Eltern  ausschalten, sich möglichst früh der Kindererziehung bemächtigen und schon die Kleinsten „sexualisieren“. Wir erinnern uns an die Bestrebungen der österreichischen Regierung, die Zahl der Kinderkrippen aufzustocken, an das verordnete Kindergartenjahr und die „Love-Busse“, die im Rahmen der für Schüler verpflichtenden Sexualerziehung nichts an Aufklärung vermissen lassen. Dazu verteilte das Gesundheitsministerium einschlägige Broschüren mit dem verlockenden Titel „Love, Sex und so…“ (2007), und die Ministerin höchstpersönlich besuchte Gymnasien, um Kondomübungen abzuhalten. Im „Dschungel Wien im Museumsquartier“ gab man im September 2008 ein ausdrücklich als „queer“ bezeichnetes Theaterstück für Kinder „auf der Suche nach der eigenen Identität“. Inhalt: „Nin“ ist ein Kind, das sich (!) noch nicht entschieden hat, ob es „Nina“, „Nino“ oder „Nin“ heißen will. Da klingt Freud durch. Angesprochen waren Schulklassen, Kinder- und Jugendgruppen.

Der Steuerzahler finanziert seine eigene Vernichtung. So entsteht das gewünschte Modell Mensch, das für jeden wirtschaftlichen Zweck (als mobile anspruchslose Arbeitskraft) oder für jedes politische Ziel – als global verfügbarer Demonstrant und Aufständischer -  manipulierbar ist. Wer denkt da nicht an die Maoistische Kulturrevolution, die mit dem Schlachtruf „Zerstört alles Alte! Schafft den Neuen Menschen!“ unermesslichen Schaden anrichtete? Von einigen Politikern in Deutschland und Österreich ist bekannt, dass sie sich selbst als Maoisten outeten…

2. Wo liegen die Wurzeln der Gender – Ideologie?

An die Wurzeln, eigentlich an das Wurzelgeflecht, gelangt man, wenn man die Kerninhalte an Schlüsselwörtern, wie Sexualität, Gleichheit, Revolution, Gesellschaftsveränderung, Freiheit, Befreiung, Vielfalt, Pluralismus oder Rollenbilder und neuer Mensch festmacht. Oder wenn man das Repertoire der verwendeten Verben auflistet: kämpfen, bekämpfen, dekonstruieren, aufbrechen, abschaffen, ausmerzen. Welch immenses Aggressionspotential wird durch diese Diktion sichtbar! Die sonst in politischen Reden ständig präsenten Wörter Dialog, Respekt oder Toleranz sind nur Maske, um ein hässliches Gesicht zu verbergen. Auch das Fehlen des Gottesbegriffs ist ein wichtiger Hinweis. Die Speerspitze der Kampftruppen waren und sind linke Frauen, wie die schon erwähnte „Klassikerin der feministischen Soziologie“, die Französin Simone de Beauvoir (1908 – 1986), die amerikanische Radikalfeministin Judith Butler,  die deutsche „Emma“ Alice Schwarzer und unsere ehemalige sozialistische Frauenministerin Johanna Dohnal (1939 – 2010), die 1975 die straffreie Abtreibung durchgesetzt hatte.

 

Die erste Wurzel: Die Macht der Sexualität: Freud, Reich und die

Frankfurter Schule

Im Fokus des Generalangriffs steht die Sexualität als alles steuernde Triebkraft. „Der Mensch ist nicht Herr seiner selbst“ meint Sigmund Freud. Nach der Theorie der Psychoanalyse bestimmt sie das Sein und das

Handeln des Individuums, die Sozialstruktur, Rechtsordnung und Kultur einer Gemeinschaft und die gesamte Menschheitsentwicklung. Ist der Code der Zweigeschlechtlichkeit geknackt, wie das Atom bei der Kernspaltung, dann explodiert die Bombe mit globaler Zerstörungskraft.

Freud war es auch, der in den „Drei Abhandlungen zur Sexualität“ den Menschen als von Anfang an bisexuell veranlagt sah. Eine Fixierung auf ein Sexualobjekt trete erst im Lauf der individuellen Entwicklung ein.

Homosexualität, Pädophilie und Sodomie bezeichnet er ausdrücklich als Abirrungen, die durch äußere Beeinflussung, wie zum Beispiel durch Sexualeinschüchterung, entstehen würden – Ansichten, die heute auf erbitterten Widerstand stoßen. Homosexuelle behaupten eine genetische Ursache ihrer Orientierung, eine unkorrigierbare Veranlagung, und wehren  sich heftig gegen angebotene therapeutische Maßnahmen.

Ein Schüler Freuds, der Kommunist Wilhelm Reich (1897 – 1957), wird als „Vater der 68er Revolution“ von linken Gruppierungen hochgejubelt. Besonderes Interesse findet er derzeit bei der Antifa, war er doch von den Nazis verfolgt worden. In seinem Buch „Die Sexualität im Kulturkampf“ (1936), das 1966 mit dem neuen Titel Die sexuelle Revolution“ veröffentlicht wurde, greift er die patriarchalische Familie - die er als Zwangsfamilie bezeichnet – frontal an. Seiner Meinung nach würden dort Charaktere herangezogen, die sich der repressiven Ordnung (damals auf den Nationalsozialismus bezogen) unterwerfen würden. Außerdem sei die Familie nicht „als Baustein und Grundlage, sondern als Folge einer bestimmten ökonomischen Struktur der Gesellschaft“ anzusehen.

Passendes Detail am Rand: Auf der Welt-Frauenkonferenz in Peking 1995 schlug eine der Teilnehmerinnen vor, das Wort Familie durch „Freundschaft“ zu ersetzen.

Die Rebellen der Frankfurter Schule, Adorno, Horckheimer und Marcuse, machten sich mit Begeisterung an die praktische Umsetzung von Reichs Devastierungsanleitungen. Die antiautoritäre Erziehung negierte die Verantwortung der Eltern (bei gleichzeitiger finanzieller Verpflichtung), ruinierte das Ansehen von Lehrern und verhöhnte die Sexualmoral der Kirche. Die 68er Generation entledigte sich aller Zwänge und lebte die sexuelle Befreiung voll aus, bevor sie den berüchtigten „Marsch durch die Institutionen“ antrat und dort die Weichen für die Gender-Revolution stellte.

Jedenfalls liegt mit dieser Mischung aus Psychoanalyse und Marxismus, dem Freudomarxismus, die zweite Wurzel der Gender-Ideologie offen da, der Kommunismus.

Noch ein weiteres nicht unwesentliches Detail: Reich gründete in der Zwischenkriegszeit den kommunistischen „Deutschen Reichsverband für  Proletarische Sexualpolitik“, abgekürzt Sexpol. Zweck: die „vollständige Politisierung der Sexualfrage – heute ein erklärtes Ziel von GenderMainstreaming.

Die zweite Wurzel: Der Zwang zu Gleichheit und Gesellschaftsveränderung

Mit dem Zerfall des Sowjetimperiums schien die kommunistische Ideologie in Europa untergegangen zu sein. Die Herrschaft des Arbeiterproletariats war vorbei. Doch der Klassenkampf endet nie, immer entdeckt er neue Objekte, die sich zur Durchsetzung seiner Gleichheitsutopie eignen. Ein Neidkomplex?

In der Vorratskiste der revolutionären Theoretiker versteckt sich ein uralter, ja ewiger Gegensatz, den zu bearbeiten schon Friedrich Engels (1820 – 1897) reizvoll fand, der Unterschied zwischen Mann und Frau. So schrieb Engels 1884:

„Der erste Klassengegensatz, der in der Geschichte auftritt, fällt zusammen mit der Entwicklung des Antagonismus von Mann und Weib in der Einzelehe und die erste Klassenunterdrückung mit der des weiblichen Geschlechts durch das männliche.“

Daraus ergibt sich für alle Linken, dass die Unterdrückung der Frau durch den Mann zu beseitigen sei, am besten durch Umkehrung der Machtverhältnisse in eine Frauenherrschaft. Klingt das nicht sehr aktuell?

Am 19. März 2011 zogen 5000 Frauen in einer Großdemonstration durch Wien und forderten Frauenrechte. Als Veranstalter präsentierten sich das Bundeskanzleramt und das Frauenministerium.

Das Institut der Einzelehe zwischen Mann und Frau kann zum  Auslaufmodell degradiert und durch andere, zeitgemäße (!) Formen ersetzt werden, zum Beispiel durch gleichgeschlechtliche Partnerschaften, alleinerziehende Frauen mit wechselnden Freunden, Lebensgemeinschaften mit Ablaufdatum, Patchworks oder polygame Formen, wie sie uns Zuwanderer vorleben. Die traditionelle, als autoritär diffamierte Kernfamilie bleibt immer ein zentraler Angriffspunkt im Zerstörungsprogramm. Zwei neue Definitionen lassen aufhorchen: „Familie ist dort, wo Kinder sind“ und „Familie heißt Beziehungen“. Die Auflösungstendenzen sind nicht zu übersehen.

Als sehr lernfähig und fortschrittlich erweist sich in Deutschland auf diesem Sektor die evangelische Kirchenführung. Auf der EKD-Synode im November 2010 wurde ein neues Pfarrdienstgesetz beschlossen, das die Öffnung des Pfarrberufs für Homosexuelle mit ihren Partnern zum „familiären Zusammenleben“ vorsieht. Frei und fröhlich sollte man ans Werk gehen, denn die Liebe sei das Wichtigste, meinte einer der Initiatoren.

Das Wort Familie wurde in dem „Homosexuellenerlass“ bewusst vermieden. So weit kommt es also, wenn Kirchenvertreter die eigene Glaubensgrundlage, die Bibel, in Frage stellen und sich wie die Katholiken im „aggiornamento“ an weltliche Ideologien anpassen.

Die EU beseitigt Ungleichheiten!

Die EU reaktivierte ohne größeres Aufsehen die Engel´schen Überlegungen und goss sie in eine moderne Version. So heißt es im EG-Vertrag von Amsterdam (1999) bei den Grundsätzen (Art. 2): „Aufgabe der Gemeinschaft ist es, …die Gleichstellung von Männern und Frauen…zu fördern.“ Und weiters (Art. 3 Abs. 2): „Bei allen in diesem Artikel genannten Tätigkeiten wirkt die Gemeinschaft darauf hin, Ungleichheiten zu beseitigen und die Gleichstellung von Männern und Frauen zu fördern.“

Art. 13 EGV, der Antidiskriminierungs-Artikel, ergänzt, der Rat könne  „Diskriminierungen auf Grund des Geschlechts… oder der sexuellen Ausrichtung… bekämpfen“. Auch die Grundrechtecharta der EU (2000) verlangt: „Die Gleichheit von Männern und Frauen ist in allen Bereichen, einschließlich der Beschäftigung, der Arbeit und des Arbeitsentgelts, sicherzustellen“.

Da wäre doch zu diskutieren, ob der im Art. 2 Staatsgrundgesetz und in Art. 7 Abs. 1 B-VG verankerte Gleichheitsgrundsatz „Vor dem Gesetze sind alle Staatsbürger gleich“ nicht doch ausgereicht hätte? Aber nein, wir waren 1998 sogar einer der ersten Staaten Europas, der den Gleichstellungsgrundsatz verfassungsrechtlich in Art. 7 Abs. 2 B-VG verankerte: „Bund, Länder und Gemeinden bekennen sich zur tatsächlichen Gleichstellung von Mann und Frau…“. Blickten unsere Politiker wirklich nicht hinter die Kulissen oder handelten sie bewusst? Es hätte doch der überdeutliche Bezug auf ideologisch belastete Wörter wie Gleichstellung, Gleichbehandlung und Chancengleichheit auffallen können!

Es muss gesagt werden: Er ist wieder hier, der tot geglaubte Marxismus, diesmal samtpfötig über europäisches Primärrecht eingeschleust, ohne revolutionäres Chaos, aber mit ungeheurer Destabilisierungswirkung auf die Gesellschaft. Wir merken erst jetzt, dass wir in eine kommunistische Ideologie eingefangen wurden, die sich Gender-Perspektive nennt! Sie muss als mainstream, also als Leitprinzip oder Querschnittsmaterie, in allen Sparten der Politik durchgesetzt werden, und zwar top – down, von oben nach unten, wie im Kadersystem. Es regiert der politische Wille der Führungselite. Eine Einbindung der Bürger könnte das Projekt in Frage stellen oder gar stoppen. Also eine unverkennbar dirigistische Maßnahme.

Die deutsche Bundesregierung zum Beispiel schwindelte 1999 die Einführung des Gender-Mainstreaming-Prinzips durch einen einfachen Kabinettsbeschluss am Bundestag vorbei. Wenn man weiß, dass die EU ein erhebliches strukturelles Demokratiedefizit hat, wird man sich nicht  wundern, dass demokratische Spielregeln nicht angewendet werden.

Die Befreiung der Frauen als Klassenkampfziel

Wie wir wissen, kämpft der Marxismus heroisch gegen jede Form von Herrschaft, selbstverständlich nicht gegen seine eigene. Er befreite die Arbeiterklasse von der Unterdrückung durch das Kapital, doch die klassenlose Gesellschaft funktionierte nicht ganz nach Masterplan. Also ein anderer Versuch, diesmal mit den Frauen. Es gibt Thesen, die meinen, der Reale Sozialismus sei deshalb gescheitert, weil er die Frauenfrage nicht gelöst hätte. Also wird der Klassenkampf auf die Ebene der Sexualität verlagert und mit dem Ziel der Abschaffung der Klasse des Geschlechts neu konzipiert. Die Logik der Gedankengänge ist einfach: Mann und Frau sind unterschiedlich, Unterschiedlichkeit ist Ungerechtigkeit, Ungerechtigkeit ist zu beseitigen. Ungerecht behandelt, ja unterdrückt, werden die Frauen immer schon vom Mann und in der Familie. Aus der oben zitierten Textstelle aus Friedrich Engels´ Schriften: „Der erste Klassenkampf ereignet sich in der Familie“ ist als Kampfstrategie der Aufbau von Feindbildern abzuleiten: der Mann und seine Privilegien, die Familie und die Hausfrauenrolle, Kind und Verantwortung.

Wir sind bei der feministischen Revolution. Schon die sozialistischen Frauenrechtlerinnen an der Wende vom 19. zum 20 Jh. gingen für die Befreiung vom Patriarchat (und für das Frauenwahlrecht) auf die Straße.

Die Feministinnen der Nachkriegszeit nahmen den ganzen Katalog marxistischer Forderungen als Credo und modernisierten ihn. Aus: „Wiedereinführung des ganzen weiblichen Geschlechts in die öffentliche Industrie“ wurde „Schaffung von Arbeitsplätzen für Frauen“. Aus „Sklavin seiner Lust und bloßes Werkzeug der Kinderzeugung“ wurden promiskuitive und lesbische Lebensweisen, der Hass auf die Männer, die Verweigerung der Fortpflanzung, die Tötung ungeborener Kinder und die Vernachlässigung der zufällig Geborenen. Endlich hatten die diskriminierten, ausgebeuteten, versklavten Frauen eine Anlaufstation für ihre angeblichen Probleme gefunden und ziehen nun begeistert mit. Sie stürmen die freien oder extra für sie geschaffenen, volkswirtschaftlich oft unnützen Arbeitsplätze und tauschen Karriere gegen Familie. Sie glauben, an die Schalthebel der Macht zu kommen, notfalls als Quotenfrauen. In Wirklichkeit dienen sie der Ideologie als Werkzeug. Die Männer lehnen sich zufrieden zurück und lassen die Frauen arbeiten. Oder sie resignieren und gehen nach dem AMS zum Psychiater oder in die nächste Schwulenbar. Der Teufel reibt sich schadenfroh die Hände…

Hier liegt die Schnittstelle mehrerer Wurzeln des Systems. Hier und jetzt treffen sich Marxismus, Feminismus, Homosexuellenbewegung in einer äußerst wirksamen Symbiose auf dem Fundament des Atheismus. Und hier beginnt die politische Umsetzung der Gender-Theorie in die Praxis von UNO, EU und deren Mitgliedstaaten, allerdings im positiv besetzten Tarnanzug wie „Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern“, „Gleichbehandlungsgesetz“, „Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern im Recht der EU“ und so weiter. Gender-Gleichheit ist ein vorgegebenes marxistisches Ziel.

 

Wer sind die Theoretiker?

Interessant sind Blicke in die Werkstätten renommierter Feministinnen und Gleichgeschlechtstheoretikern. Eine kleine Auslese: Judith Butler (geb. 1956, USA), die Gender-Chefideologin, ist Führungsmitglied von IGLHR (International Gay and Lesbian Human Rights Commission), einer bei der UNO als NGO akkreditierten Homosexuellenorganisation. Ihr Lieblingswunsch ist die „Dekonstruktion von Frauen und Männern“, denn „Die Naturalisierung der Heterosexualität wie auch der männlichen sexuellen Aktivität sind diskursive Konstruktionen“. Verstanden? Die Idee stammt allerdings nicht von ihr selbst, sondern von Michel Foucauld, einem an Aids verstorbenen französischen Philosophen, der herausgefunden haben wollte, dass Sexualität nichts Natürliches sei, sondern im 19. Jh. konstruiert worden wäre (!). Bei ihm hat übrigens auch die deutsche Feministin Alice Schwarzer studiert und vieles gelernt.

Butler zeigt in ihren Schriften, die in allen globalen Organisationen hoch geschätzt sind, eine konfuse Weltsicht, weit von der Realität entfernt. Trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – gilt ihr Hauptwerk „Das Unbehagen der Geschlechter (1990) als „wissenschaftliche“ Basis der Gender-Ideologie, jedenfalls was die exaltierte, absichtlich unverständliche Sprache betrifft. Hier ein griffiges Textbeispiel:

Gender als Macht argumentiert, dass Frauen und Männer gemacht, nicht geboren sind. Sie werden genau durch diese Labels geschaffen – es sind Labels, die einige Türen öffnen, andere schließen. Das Labeling erzeugt ein Scheinwesen und setzt die Ungleichheit weiter fort, weil jenes menschliche Wesen, das die eine Bezeichnung hat, mehr Rechte und Privilegien hat als das andere, das eine andere Bezeichnung hat.“

Da hat die Radikalfeministin Shulamith Firestone (geb. 1945, Kanadierin, wegen einer Geisteskrankheit politisch inaktiv), die „Ikone der 68er Bewegung“, ganz andere, sehr konkrete Vorstellungen. Ihr Buch mit dem Titel „Frauenbefreiung und sexuelle Revolution“ (1970) gilt als das wichtigste Manifest der Frauenbewegung in den USA. In geistiger Verbundenheit mit Marx, Engels, Freud und Beauvoir trifft ihr ganzer Hass die Familie. Sie spricht von der „Tyrannei der biologischen Familie“ und fordert „Nieder mit der Kindheit!“ Weil Schwangerschaft in ihren Augen „die zeitweilige Deformation des menschlichen Körpers für die Arterhaltung“ ist, muss die Frau vom Rollenklischee der Mutterschaft befreit werden. Sie weiß auch, wie: durch künstliche Fortpflanzung. Auf natürlich geborene Kinder hätte die Mutter nämlich einen Besitzanspruch, den es zu zerstören gelte, „damit…Kinder um ihrer selbst geliebt werden“. Sie sollten dann in Wohngemeinschaften mit bis zu zehn Erwachsenen aufgezogen werden. Kennen wir das nicht vom Mühl- Kommunenexperiment im Burgenland?

Wie sie selbst zugibt, war sie stark beunruhigt von der Bevölkerungsexplosion, die in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts ständig als Gefahr thematisiert wurde. Daher sind ihr Lebensstile ohne Fortpflanzungszwang am liebsten. Heute schaffen Gentechniker, Humanmediziner und Molekularbiologen den „neuen Menschen“, indem sie Embryonen mit der Methode der Präimplantatsdiagnostik, PID, vor einer Invitro-Fertilisation selektieren, um nur den besten eine Lebenschance zu ermöglichen. Die anderen werden weggeworfen!

Der Mensch als Ware.

3. Der Gender-Siegeszug durch die Institutionen – düstere Aussichten für Männer

 

Dem Zangengriff der Sanktionen wollte sich die Regierung Schüssel durch besondere Vasallentreue gegenüber der EU entwinden. Nachdem Österreich das Gender-Mainstreaming-Prinzip als einer der ersten Mitgliedstaaten bereits 1998 in der Bundesverfassung verankert hatte – als Absatz 2 im Gleichheitssatz des Art. 7 B-VG) – verabschiedete der Ministerrat in rascher Reihenfolge drei Beschlüsse mit weit reichenden Konsequenzen: Am 11. Juli 2000 formierte sich eine Interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG), 2002 war das Arbeitsprogramm fertig, und 2004 konnten die Vorschriften zur Implementierung des Genderprinzips bekannt gegeben werden.

Die Gesetzeslage ist komplex, die Bezeichnungen sind verwirrend. Neben dem Bundes-Gleichstellungsgesetz (30. 11. 2001, Novelle 2009), das die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Bundesverwaltung und den Gerichten des Bundes regelt und auf die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie abstellt (Besoldungsgleichheit gab es schon in der unmittelbaren Nachkriegszeit), gibt es Gleichbehandlungsgesetze für Bund, Länder und Gemeinden. Ihr Ansatz ist Angleichung und Schutz benachteiligter Gruppen, auch der Frauen und der Genderpersonen, im Zuge der Umsetzung der Antidiskriminierungs-Richtlinie 2004/113 EG.

Dabei wirbelte die letzte Novelle des Gleichbehandlungsgesetzes im November 2010 viel Staub auf, weil sie tief in die Privatautonomie von Unternehmern und letztlich in die Meinungsfreiheit eingreift, gar nicht zu reden von überbordender Bürokratie und anfallenden Kosten. Dieses Gesetz ermöglicht es erstmals, dass eigene Gefühl, nicht einen Tatbestand, als Argumentation geltend zu machen. Der Beschuldigte ist dann gezwungen, in Umkehr der Beweislast seine Unschuld zu belegen.

Die flächendeckende Einführung der Genderperspektive brachte überall, in allen Sektoren der Verwaltung, eine wundersame FrauenArbeitsplatzvermehrung mit sich.

So gibt es Gleichstellungsbeauftragte im Familienministerium, eine Gleichbehandlungsanwaltschaft, eine Gleichbehandlungskommission, Kontaktfrauen usw. Daran schließen sich noch besondere Förderungsmaßnahmen für Frauen, wie Frauenförderungspläne, Aufnahmebevorzugung bei gleicher Qualifikation, Frauenquoten, Vorteile beim beruflichen Aufstieg und bei der Aus- und Weiterbildung. Nach § 37 des Wiener Gleichbehandlungsgesetzes, dem Frauenförderungsgebot, gelten sie als positive Diskriminierung, gegen die es keinen Klagsweg gibt. Wie soll ein junger Mann eine Familie gründen, wenn er keinen Job bekommt? Familienzerstörung kann auch Familienverhinderung sein!

Für die umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit braucht man Protokolle, Broschüren, Leitfäden und Evaluierungsberichte, im Internet und in Papierform. Irgendwann einmal war von Verwaltungsreform und  Sparplänen die Rede gewesen. Hier stehen offenbar trotz Krise unerschöpfliche Mittel zur Verfügung.

Nicht einmal das Budget kann sich dem Geschlecht entziehen. Seit 1. Jänner 2009 ist die Genderideologie im Haushaltswesen des Staates in der Verfassung verankert (Art. 13 Abs. 3 B-VG). Das bedeutet, dass jeder Budgetposten, ausgaben- wie einnahmeseitig, danach untersucht werden muss, ob er der Gleichstellung dient, also den Frauen zugute kommt. „Es ist ein wirkungsvolles Analyse- und Steuerungsinstrument, das Geschlechtergerechtigkeit auch durch eine veränderte Haushaltsführung bzw. –politik herstellt“ liest man im Erläuterungstext des Bundeskanzleramtes 2007.

In Wien wird Gender Budgeting bereits seit 2005 konkret angewendet. Als Pilotbezirk stellte sich damals der 12. Bezirk Meidling zur Verfügung. Für die Bewohner änderte sich nichts. Nur über einige linke Frauenkommunen wurde das Förderungsfüllhorn ausgeschüttet. Der Bund verwirklichte diesen finanzpolitischen Aspekt erstmals beim Budget 2010.

Böse Zungen behaupten, es wäre deshalb nicht termingerecht vorgelegen. Die Berechnungsmodelle mussten erst entwickelt werden und sind unterschiedlich. Jedenfalls wird mit großem Verwaltungsaufwand umverteilt.

Selbstverständlich ist auch die Legistik nicht ausgenommen. Gesetze und Verordnungen müssen bereits in ihrer Entstehungsphase einer systematischen Gleichstellungsprüfung unterzogen werden, denn eine Regelung kann verschiedene Auswirkungen auf Männer und Frauen haben, wie Medikamente. Wir verabschieden uns von der geschlechtsneutralen Gesetzgebung.

Seit November 2010 ist Gender Mainstreaming als Leitprinzip im Bereich der Universität Wien präsent. Auch hier ist Frauenförderung Thema Nummer eins. Schwerpunkte sind Berufungen, Karriereschübe, Gender  Monitoring und Initiativen im öffentlichen Raum. Da gibt es für Männer nur mehr wenige Chancen. Die Vorarbeit leistete unter anderem das Frauenreferat der ÖH an der Johannes Kepler Universität, das auch die geschlechtersensible Sprache bei Vorlesungen und Seminararbeiten fordert. Als Spitzenprodukt studentischer Initiativen auf dem Sektor der Geschlechtsumwandlung mit Marx und Butler kann das Magazin „unique“ der Hochschülerschaft empfohlen werden. Es wird jedem Inskribierten unter Missachtung des Datenschutzes per Post an die Wohnadresse zugeschickt. Schließlich finanziert er es ja mit seinem Beitrag. Sehr lesenswert! Gender Studies als Wahlfächer gibt es schon seit einigen Jahren, zum Beispiel am Juridicum in Wien. Ein Interfakultäres Masterstudium „Gender, Culture and Social Change“ ist ein Novum, das die Universität Innsbruck anbietet. Ziel ist explizit eine Ausbildung zur Gesellschaftsveränderung.

 

4. Die verordnete Gesellschaftsveränderung – eine Zusammenfassung

Dass mit dem Genderprojekt eine Gesellschaftsveränderung durchgesetzt werden soll, ist evident. Die Politiker müssen es wissen. Die Bevölkerung aber kennt den Begriff „gender“ kaum. Dagegen werden Wörter wie Gleichstellung, Gleichbehandlung, Chancengleichheit oder Geschlechtergerechtigkeit von den Frauen als durchaus positiv besetzt empfunden, denn die Maßnahmen konzentrieren sich vorerst auf den Arbeitsmarkt: eigenes Einkommen und daher eine finanzielle Unabhängigkeit vom Mann, Zugang zu allen Berufen, Quoten und Karrieremöglichkeiten, insgesamt eine Aufwertung weiblicher Existenz.

Doch Gender Mainstreaming will nicht die wirtschaftliche Lage der Frauen ändern, sondern den Menschen selbst, und zwar in seinem Kern, in seiner geschlechtlichen Identität. Die Strategie ist durchaus perfide. Sie verweist die Realität der Zweigeschlechtlichkeit in den Bereich der Irrealität und behauptet mehrere Geschlechter und deren Austauschbarkeit. Ein Symptom von Wohlstandsirrsinn? Kein vernünftiger Mensch wird dieser Auffassung folgen. Sie widerspricht den eigenen Erfahrungen und den Erkenntnissen der Biologie. Die Ausschaltung der Vernunft ist jedoch Teil der Strategie zum Zweck der Wahrheitsumkehrung, der Dominanz der Lüge. Jeder Unsinn, der ununterbrochen verbreitet wird, findet schließlich Glauben. Und so legitimiert Gender Mainstreaming die Aktivitäten von Homosexuellengruppierungen und Minderheiten, die andere sexuelle Orientierungsvarianten behaupten. Die Politik erzwingt gesetzlich Akzeptanz und fährt den Kurs in Richtung Diktatur.

Hinter der Kulisse der Gleichstellung formiert sich der Generalangriff auf die Schöpfungsordnung. Der Mensch rebelliert gegen die ihm von Gott zugedachte Individualität als Mann oder Frau und will sich nach eigenen Wünschen, als sein eigener Gott, selbst „erschaffen“. Er glaubt, damit einem Zwang zu entkommen und vernichtet sich selbst und seine Kultur. Was versprach die Schlange den ersten Menschen? „Wenn ihr von diesem Baum esst, werdet ihr wie Gott!“

Dann folgte die Vertreibung…


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