Kennt ihr das Buch Julie&Julia?
Ich lese es gerade, beziehungsweise ich versuche es nicht mehr zu lesen. Denn ich habe mal nachgeschaut, und erstaunt, leicht betrübt festgestellt, dass ich gerade mal noch 30 Seiten vor mir habe. Dieses Gefühl des "Och, ist das schade, eigentlich könnte ich noch weiterlesen" überkommt mich nur bei Büchern, die mir besonders gefallen. Die kurzweilig sind, mit dessen Hauptcharakteren ich mich identifizieren kann. Dann kommt schon etwas Missmut auf, sobald ich merke, es geht dem Ende zu. Klar, ich gönne Julie es, dass sie sich nun endlich, endlich in 365 Tagen durch 524 Rezepte gekocht hat, und dass sie und ihr Freund Eric dabei noch einen Umzug in eine siffige, kleine Wohnung bewerkstelligt haben. Dass sie Freunde dazu begeistern konnte, zu ihr zum Essen zu erscheinen, und nicht nur Freunde, auch Fremde unterstützten sie. Und das alles nur, weil sie dachte, ihr Leben, ihr Alltag bräuchte einfach mal einen anderen Sinn als der ständige Alltag eben. So nahm sie sich halt vor 524 Rezepte in 365 Tagen zu kochen.
Das dies nicht immer glimpflich ablief und zumeist in puren Stress ausartet, kann ich da absolut nachvollziehen. Ich koche und backe für mein Leben gern, für Freunde, Bekannte, Familie und mich. Aber unter Zwang, Druck und Stress, kann selbst das schönste Hobby eine Last werden. Das ist der Grund, warum ich froh bin, nie kochen zu müssen, aber immer die Option habe.
Gerade zum Beispiel freue ich mich über diese Suppe. Ich freue mich, dass es so viel geworden ist, dass ich drei Tage davon essen kann. Denn sie ist lecker geworden, mit lauter Zutaten, die mich von innen wärmen, und mir gerade richtig gut tun. Romanesco und Blumenkohl, Rosenkohl und Süßkartoffel. Zum Würzen etwas Thymian, Majoran, Lorbeer, Salz und Pfeffer. Schlicht und einfach, aber gut. Wer es noch etwas würziger mag, kann statt Wasser Gemüsebrühe zum Köcheln angießen, ich vermeide die fertige momentan etwas, warum, weiß ich auch nicht genau, das finde ich aber noch raus. Hat was mit Geschmacksverstärkern zu tun. Ich versuche überwiegend frisch zu würzen, und selbstgemachte Gemüsebrühe wäre da natürlich ein Träumchen, ich hab auch schon das ein oder andere Rezept gesichtet, mir... nunja, aber noch nicht die Zeit dazu genommen. ;)
Für drei gute Portionen braucht ihr
1 große Süßkartoffel
1 kleiner Blumenkohl (wirklich klein)
1 kleiner Romanesco (auch wirklich klein)
8 Rosenköhlchen
1 rote Zwiebeln, fein gehackt
einige Stiele Thymian und Majoran, gewaschen
1 Lorbeerblatt
Salz
weißen und schwarzen Pfeffer aus der Mühle
Rapsöl
Und los geht's
Die Süßkartoffel gründlich waschen und in 1x1cm große Würfel schneiden. Blumenkohl und Romanesco auch waschen, in kleine Röschen teilen. Rosenkohl putzen, harte Stiele etwas wegschneiden.
1 EL Rapsöl in einem Topf erhitzen, die Zwiebel und die Süßkartoffel darin unter Rühren 5 Minuten andünsten. Blumenkohl und Romanescoröschen hinzufügen, 2 Minuten mitdünsten. Die Gewürze und die Rosenköhlchen in den Topf geben, und soviel Wasser angießen, dass das Gemüse grad bedeckt ist, die obersten Zipfel dürfen gerne noch drüberluschern. Aufkochen lassen und bei kleiner Hitze 10-15 Minuten garen, mit einem Messer prüfen, wann das Gemüse die gewünschte Konsistenz hat (von knackig bis matschig ist ja alles drin).
Mit Salz und den Pfeffersorten abschmecken. Oder lasst der Gewürzwahl einfach freien Lauf. Es passt, was schmeckt!
Und ich weiß, ich blogge absolut unweihnachtlich, ich komme dieses Jahr aber auch gar nicht in Weihnachtsstimmung. Und meine Geschenke habe ich auch noch nicht alle beisammen, der übliche Weihnachtsstress tritt also ein - obwohl ich versuche, ihn im Zaum zu halten. ;) Ach, und das letzte Geschenk findet sich auch noch an, da bin ich mir ganz sicher. Geht es euch genauso, und seid ihr vielleicht sogar auf der Suche, nach etwas feinem Selbstgemachten aus der Küche, was ihr noch ratzifatzi zaubern könnt, um es dann in wenigen Tagen zu verschenken? Dann habe ich hier einen kleinen Anstupser für euch: "Lecker schenken" ein süßes, herzliches Projekt, was ich euch hier gerne vorstellen möchte. 34 kreative Küchenmädchen und -burschen haben großartige, kleine Leckerbissen gezaubert, die wunderbar verpackt, und jawohl (!) verschenkt werden können. Vielleicht ist es ja für den einen oder anderen noch nicht zu spät. Also schaut doch mal rein, es ist wirklich an alles gedacht, ob süß oder deftig, fest oder flüssig, sogar Glutenfreies ist dabei! Es gibt ein total niedliches Auswahlmenü, und es bringt richtig Spaß, dort zu stöbern, wie bei Omi im Küchenschrank...oder im Kühlschrank von anderen Leuten. Das finde ich ja meist auch furchtbar interessant...also, mit KLICK auf's Bild geht's los ins krative Chaos!