Gemeinsinn hält im Sturm

Erstellt am 27. Dezember 2011 von Waelsch @mentalnet

Sturm in Norwegen

Wir könnten uns mal eine Scheibe abschneiden von der Ruhe, mit der die „Nordmänner“ (Normenn, norweg.) den Sturm Dagmar und seine Schäden angehen:

Bäume werden mitten im heftigsten Sturm gesichert, ehe sie auf ein Haus stürzen können:

oder wir könnten uns bedächtig erinnern, mit welchem Krach das Dach weggetragen wurde, schon in Gedanken, wann und wie wir es wieder errichten:

Und wir könnten auch mal ein b i s s c h e n geduldiger warten, bis die Räumfahrzeuge die Strasse wieder frei kriegen, wenn mal ein paar Zentimeter Schnee fallen:

Wir müssen ja nicht zu jeder Zeit den Rekord im Jammern brechen, wir armen Deutschen mit unserer prädestinierten Lage in Mitteleuropa, um die uns alle beneiden. Wir sollten was draus machen, aus der prädestinierten.

Schade, dass wir mit dem Neid bisher meistens nur destruktiv umgehen konnten.

Wir denken an euch und wünschen nach Norwegen, dass euch die Kräfte in Kälte und Sturm nicht verlassen. Wir hatten hier mal Zeiten, in denen alle gern tapfere und starke und blonde und blauäugige „Germanen“ gewesen wären. Illusionen und Selbstüberschätzungen und Träume von staatsbürgerlichen Idealgenen sind das eine. Ruhe bewahren, der Kälte und dem Sturm standhalten, und vor allem einander helfen ist das wesentlich andere. Respekt. Dagegen stellen sich populistisches Immigrationsgerede und Nazi-Hirngespinste wieder als parasitär heraus.