Gemeinsam sind wir stark und können viel bewirken!

Von Wernerbremen

Longs Peak in Colorado


Meine heutige Morgennotiz
Ihr Lieben,

ich möchte Euch heute Morgen eine Geschichte von Dr. Harry Emerson Fosdick erzählen:


Auf einem Hang am Longs Peak in Colorado liegt der verwitterte Stamm eines riesigen Baumes. Fachleute behaupten, dass er weit mehr als fünfhundert Jahre alt ist.

Als Christoph Columbus auf San Salvador landete, war er vermutlich noch ein Säugling,
bei der Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika  noch lange nicht ausgewachsen. Vierzehnmal in seinem langen Baumleben schlug der Blitz in ihn ein, und zahllose Lawinen und Stürme schüttelten ihn.


Er überdauerte alles.

Doch schließlich kam eine Armee von Käfern und fällte ihn. Die Insekten fraßen sich durch die Rinde und zerstörten mit ihrem unaufhörlichen Knabbern und Beißen die Kraft des Baumes.

Quelle:www.mygall.net


Ein Riese des Waldes, den weder Alter noch Blitze noch Stürme hatten fällen können, stürzte unter den Angriffen von Käfern, so klein, dass ein Mensch sie zwischen Daumen und Zeigefinger zerdrücken könnte.“


Ihr Lieben,

als ich 17 Jahre alt war, begann ich, die Schrecken meiner Kindheit und Jugend hinter mir zu lassen.
Ich hatte in Kindheit und Jugend schreckliche Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch und Gewalt machen müssen, aber ich war auch einigen Menschen begegnet, die mir Liebe entgegenbrachten und mir halfen, nicht aufzugeben und Hoffnung für die Zukunft zu schöpfen.


Die letzten drei Jahre auf dem Gymnasium gehörten dann bereits einer neuen, einer besseren Zeit an. In dieser Zeit, - auch wenn es nun schon lange her ist -, habe ich zusammen mit anderen Schülerinnen und Schülern mich nicht nur für eine bessere, eine hellere und menschlichere Welt eingesetzt, sondern wir sind dafür sogar auf die Straße gegangen und haben demonstriert. Wir wollten andere Menschen aufrütteln, sich ebenfalls für eine bessere und gerechtere Welt einzusetzen.

Heute, fast 50 Jahre später, spüre ich dieses Gefühl wieder in mir:

Wenn ich die Ungerechtigkeiten in dieser Welt sehe, wenn ich sehe , wie rücksichtslos unsere Erde ausgebeutet wird, wie raffgierig die Banken allein auf ihre Gewinnmaximierung bedacht sind und wie Konzerne, wie zum Beispiel KIK, nur deshalb ihre Waren so billig anbieten können, weil die Konzerne in den Herstellerländern ihrer Waren lediglich Hungerlöhne zahlen oder sogar Kinder für sich arbeiten lassen, dann denke ich manchmal
  in mir:
Es reicht! Wir müssen endlich aufstehen und etwas tun,
wir dürfen uns nicht alles gefallen lassen!
Ob wir nun demonstrieren oder uns auf andere Weise engagieren,
um diese Welt zu verbessern, das sei dahingestellt.


Aber mir begegnet in E-Mails, in Briefen und vielen Nachrichten, die ich auf meine Geschichten bekomme, immer wieder ein Satz, der mich sehr bekümmert:
Werner, wir können doch nichts ausrichten! Wir sind doch nur Einzelne!“

Zum Glück hat Mahatma Gandhi nicht so gedacht. Er war zu Anfang auch ein Einzelner und am Ende war seine Bewegung der Gewaltlosigkeit so stark, dass die damalige Weltmacht England gezwungen war, Indien in die Unabhängigkeit zu entlassen.
Unsere heutige Geschichte zeigt auf sehr eindrückliche Weise, was wir erreichen können, wenn wir Menschen uns gemeinsam ans Werk machen.

Dieser gewaltige Baum in unserer Geschichte hat den Jahrhunderten getrotzt, er hat Stürme, Eis, Lawinen überstanden, aber er schaffte es nicht, den kleinen winzigen Käfern zu widerstehen.

So ist das auch mit uns Menschen.

Der Einzelne kann bereits in seiner Umgebung viel bewirken, kann Menschen ermutigen, Menschen Hoffnung und Zuversicht schenken und Menschen mit seiner Liebe und Zuwendung erwärmen.

Wenn wir aber gemeinsam dafür kämpfen, diese Welt heller und menschlicher zu machen, kann man uns genauso wenig widerstehen, wie der Baum den vielen kleinen Käfern!

Daran solltet Ihr immer denken, wenn Ihr der Meinung seid, Ihr könntet nichts ausrichten.

Ich wünsche Euch nun einen gesegneten Sonntag und grüße Euch herzlich aus dem schönen Bremen vom Weserstrand

Euer fröhlicher zuversichtlicher Werner

Quelle: Karin Heringshausen