Ihr Lieben,heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Tania Konnerth erzählen:
„Zwei Inseln“
„Es waren einmal zwei Inseln, die recht nahe beieinander im Ozean lagen.
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„Ich bin viel schöner“, sagte die eine Insel.„Ich bin viel größer“, antwortete die andere Insel.
„Ich habe den längsten Strand“, sagte die eine Insel.
„Ich habe die höchsten Palmen“, erwiderte die andere Insel.
„Auf mir wachsen Sträucher, die die süßesten Beeren tragen“, sagte die eine Insel.
„Auf mir brüten die buntesten Vögel“, gab die andere Insel zurück.
Und während sie auf diese Weise miteinander stritten, verging viel Zeit.
Immer mehr Sand wurde vom Ozean herangetragen und so wuchsen die Inseln Stück um Stück.
Eines Tages berührten sich die äußersten Enden der Inseln und es dauerte nicht lang, bis die beiden Inseln zu einer verschmolzen.
Darüber waren die beiden Streithähne sehr unglücklich.
„Wer von uns ist denn nun besser?“, klagten sie.
Es war der Wind, der ihnen antwortete:
„Einzeln wart ihr beide tolle Inseln. Zusammen seid Ihr die beste Insel auf der Welt.“
Ihr Lieben,
ich wohne im Erdgeschoss eines 10-Familienhauses.
Aus meinen Fenstern kann ich direkt in meinen kleinen Garten schauen, der sich rund um das Haus erstreckt. Mit seinen vielen Tulpen,seinen zahlreichen Stauden und seinen unzähligen Rosen ist mein Garten inzwischen ein richtiges Kleinod geworden, sodass mein Nachbarin, die 10 Jahre älter ist als ich, bereits die Bremer Tageszeitung anrufen wollte, damit jemand ein Foto von dem Garten macht.
Im Spaß habe ich meiner Nachbarin gesagt, wenn sie das täte, würde ich ihr die Freundschaft kündigen. Ich bin gerne in dem Garten, weil es mir Freude macht, weil ich Spaß daran habe, weil ich in ihm Ruhe finden kann und weil ich weiß, dass Menschen, die vorübergehen, sich an seinem Anblick erfreuen.
Deshalb verzichte ich gerne auf ein Foto in der Zeitung, denn es geht mir nicht darum, den Neid der Menschen zu wecken. Stattdessen lade ich die Menschen ein, für einige Minuten oder länger Gast in meinem Garten zu sein, um sich auszuruhen, die warme Sonne zu genießen und den Anblick der Blumen und immer mehr Menschen nehmen das Angebot an.Die beiden Inseln haben nicht begriffen, worauf es im Leben ankommt:
Es geht nicht darum, mit den eigenen Stärken und Fähigkeiten zu prahlen und andere Menschen damit zu beeindrucken und sie neidisch zu machen, sondern es geht darum, die eigenen Stärken und Fähigkeiten einzusetzen, um den eigenen Weg zu finden, die eigenen Ziele zu erreichen und die eigenen Träume zu verwirklichen, und es geht vor allem darum, unsere eigenen Stärken und Fähigkeiten zusammen mit anderen Menschen zusammenzubringen und gemeinsam etwas Großes zu leisten.
Vor etlichen Jahren, als ich noch jung und stark war, bestieg ich in einem wunderbaren Sommer zusammen mit meinem älteren Sohn, der damals 10 Jahre alt war, von der österreichischen Seite her die Zugspitze. Das war ein einmaliges Erlebnis.
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Ich kannte mich mit dem Bergsteigen aus, weil ich über fast 25 Jahre immer wieder in Oberbayern Urlaub machte und dort in dem Haus eines Mitglieds der Bergwacht wohnte, von dem ich sehr viel gelernt habe und der mich auf etliche Bergtouren mitnahm.Mein älterer Sohn konnte trotz seines jungen Alters Wanderkarten lesen wie kein Zweiter und so entwickelten wir uns zu einem eingespielten Bergsteigerteam.
Als wir damals auf der Zugspitze ankamen und uns nach der Anstrengung des Aufstiegs ausruhten und an einem köstlichen Mahl labten, da sagte mein Sohn zu mir einen Satz, der sich mir unauslöschlich eingebrannt hat: „Papa, Du und ich, wir zwei, sind die stärkste Partei!“
Er wollte damit ausdrücken, dass wir, wenn jeder seine Fähigkeiten einbringt, ein unschlagbares Team sind.
Es könnte so viel Gutes getan werden auf dieser Welt, es könnte so viel bewegt werden auf dieser Welt, wenn wir lernen würden, dass wir gemeinsam viel mehr bewirken können als jeder für sich alleine.
Ich wünsche Euch nun eine gute Nacht und dann morgen einen sehr zuversichtlichen Start in die neue Woche
Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen