Gemeinsam lesen 29.08.2017

Von Buecherdiebin

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

Ich lese mal wieder mehrere gleichzeitig. Zum einen lese ich das Buch „Briefe ohne Unterschrift“ von Susanne Schädlich. Hier bin ich auf Seite 50.  Dann lese ich „Blinder König“ von J.R.Ward und bin auf Seite 112. Außerdem „Mit Papa war’s nur Blümchensex“ von Nele Hoffmann.  Hier bin ich bei 33%.

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

„Dann gibt es für uns endgültig keine Möglichkeit mehr, noch irgendein winziges Loch im Eisernen Vorhang zu finden, durch das man wenigstens noch das nackte Leben retten kann.“ (Aus: Briefe ohne Unterschrift)

„Als Xhex die Stufen in den VIP-Bereich hinauf kam, traute sie zuerst ihren Augen nicht.“ (Aus: Blinder König)

„Im Nachhinein tut es mir so verdammt leid, weil Leon einfach nur ein verliebter Junge war.“ (Aus: Mit Papa war’s nur Blümchensex)

3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?


Briefe ohne Unterschrift  lautet der Titel des Fachbuches, welches eine BBC-Sendung behandelt, die ich bis dato nicht kannte und auch noch nie auch nur davon gehört habe. Dabei interessiert mich alles, was mit der DDR-Geschichte zusammenhängt, natürlich sehr. Es ist schließlich die Geschichte meiner Eltern, meiner Großeltern. Ein Land, in dem ich gerade so noch gezeugt, nicht aber geboren wurde. Eine merkwürdige Sache, um ehrlich zu sein. Die DDR war ein Unrechtsstaat wie so viele andere. Und in den Briefen ohne Unterschrift kommt das besonders gut zur Geltung. Es handelt sich um verdeckt verschickte Briefe ehemaliger DDR-Bürger, die an das BBC in London schrieben und mehr oder minder verschlüsselt von den Missständen in der DDR berichten. Wie man am obigen Zitat sicher erkennen kann, waren die Menschen regelrecht verzweifelt. Diese Briefe erzählen zum einen von „Alltagsproblemen“, zum anderen aber von Tragödien in persönlichen und kollektiven Schicksalen. Sehr spannend, besonders, wenn man einen Bezug zu diesem Staat herstellen kann. Blinder König ist nun ein weiterer Teil der Black Dagger Reihe, den ich lese. Wie immer sehr spannend, besonders, da nun die Geschichte rund um Rehvenge und Ehlena fort gesetzt wird. Ich mag die beiden sehr gern und bin schon richtig gespannt, was passiert, wenn Ehlena von Rehvs Geheimnis erfährt. Natürlich ist dieses Buch im Vergleich zu den anderen, die ich heute lese, eher ein bisschen leichte Kost.  Aber ich denke, das ist auch gerade der Grund, warum ich parallel lese: Ich lese oft ein Buch zum „Mitdenken“ und parallel eines, was wirklich nur dem Abschalten dient. Mit Papa war’s nur Blümchensex. Ehrlich gesagt hat mich bereits der Titel sehr stark abgeschreckt. Ich mein… na, ihr wisst schon. Aber dieses Buch verfolgt mich. Ich habe immer wieder darüber gelesen, ganz gleich wo: auf Facebook, in Buchgruppen, auf anderen Blogs. Daher führe nun auch ich es mir mal zu Gemüte, auch wenn es wirklich, wirklich schwer zu lesen ist. Nicht von der Sprache her, da hat es gar etwas sehr Umgangssprachliches. Aber von so etwas zu lesen…. Es ist schon sehr schwer zu verdauen, was die Autorin zu erzählen hat. Ich habe es gestern erst begonnen und bin bereits bei einem Drittel. Man möchte so etwas eigentlich nicht lesen, vor lauter Grauen und Schrecken. Aber dann liest man doch immer weiter, weil es einfach unfassbar ist. An manchen Teilen habe ich wirklich gehofft, dass es sich um KEINEN Tatsachenbericht handelt. 4. Empfehle uns das Buch, das deiner Meinung nach jeder gelesen haben sollte (nur eins!) Diese Frage ist ja gemein! Wie soll man sich bei einer so großen Fülle an allein deutschsprachiger erstklassiger Literatur entscheiden? Auf englischsprachige Literatur gehe ich da ja noch gar nicht ein. Ich würde jetzt, aus dem Stegreif, Die unendliche Geschichte von Michael Ende nennen. Das hat vor allem den Grund, dass dieses Buch eines der ersten ist, was mich nachhaltig beeinflusst, geprägt und verändert hat. Zum ersten Mal habe ich es von meiner Mutti vorgelesen bekommen und später immer wieder selbst gelesen. Oberflächlich gesehen handelt es sich um eine wunderschöne Fantasy-Geschichte, aber gerade das Tiefgründige darin ist wichtig. Das Sterben der Fantasie. Das „Nichtmehrdaranglauben“. Das sind Dinge, die gerade für uns Leser, unheimlich wichtig sind. Weil wir selbst wohl ganz oft im Elfenbeinturm versinken.