Gemeinsam Lesen

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Guten Morgen ihr Lieben! :)

Jeden Dienstag lesen wir gemeinsam! Diese tolle Aktion wird wöchentlich von den Schlunzen-Büchern veranstaltet; die Fragen dieser Woche findet ihr durch einen Klick aufs Logo!

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

Ich lese gerade "Golem und Dschinn - Eine Liebe nicht von dieser Welt" (Golem und Dschinn #1) von Helene Wecker und befinde mich auf Seite 511 von 728.

Gemeinsam Lesen
"Eine Frau aus Ton und ein Mann aus Feuer auf der Suche nach der wahren Liebe...

Chava wird von einem skrupellosen Rabbi als Golem erschaffen - für einen Tischler, der sich eine Frau wünscht. Als ihr Meister stirbt, muss sie sich allein in New York zurechtfinden. Ahmad ist ein Dschinn, der eingeschlossen in einer Kupferflasche auf Umwegen nach Manhattan gelangt. Seine Neugier und seine Leidenschaft sind ihm schon einmal zum Verhängnis geworden. In der Welt der Menschen suchen Chava und Ahmad nach Liebe und Freundschaft. Doch sie haben einen übermächtigen Feind, der ihre Pläne zu durchkreuzen droht..."

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

"Er rieb an seinem Handgelenk, spürte, wie sich das Papier unter der Schelle bewegte."

3. Was willst du unbedingt zu deinem aktuellen Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, ein Zitat, was immer du willst!)

Dieses Rezensionsexemplar bei Random House anzufragen war eine grandiose Idee meinerseits. Es ist wundervoll. Ich hatte vor dem Lesen ein bisschen Sorge, dass es mir zu kitschig sein könnte, denn der Untertitel "Eine Liebe nicht von dieser Welt" passt eigentlich nicht wirklich in mein übliches Beuteschema. Doch diese Sorge war unbegründet, denn Helene Weckers Geschichte ist weit entfernt von billigem Kitsch. Sie ist sanft, zärtlich und leise. Ich fühle mich unheimlich wohl darin und begleite Chava und Ahmad mit Herz und Seele. Ich wünsche diesen beiden sehr unterschiedlichen ProtagonistInnen alles Glück der Welt, denn ihre Schicksale berühren mich sehr, ebenso wie all die kleinen Leben um sie herum, in denen die Menschen mit den verschiedensten Widrigkeiten zu kämpfen haben. Helene Wecker hat eindeutig ein Herz für Details, für das Auf und Ab des Lebens, für die vielen Facetten des menschlichen Daseins. Sie vereint Nähe und Distanz.
Sehen die Leser_innen durch Chavas oder Ahmads Augen, nehmen die vielen kleinen Absurditäten des menschlichen Zusammenlebens Konturen an. Sie nehmen die Menschen anders wahr als wir uns selbst. Sie sehen Schönheit, Reinheit, Leid und Komplikationen - den Wahnsinn des Alltags, der für uns so normal ist, dass wir ihn nicht mehr bemerken.
Nehmen die Leser_innen die Perspektive menschlicher Figuren ein, kommt man nicht darum herum, sich mit ihnen zu identifizieren. Das Buch spielt 1899 (mittlerweile 1900) in New York, doch die grundlegenden Themen, die uns Menschen beschäftigen, haben sich nicht verändert. Liebe, Freundschaft, Leidenschaft, Familie, Trauer, Religion, Verlust, Zukunftsängste... Unser Wesen ist noch immer dasselbe. Es ist so leicht, mit dem Bäcker, dem Kupferschmied, dem Eisverkäufer, der Tochter reicher Eltern, dem Beduinen-Mädchen oder dem Sozialarbeiter mitzufühlen, weil man sich in ihnen wiedererkennt.
Das Buch verströmt eine behutsame Melancholie, ohne tatsächlich tragisch zu wirken. Es macht mich nicht traurig, obwohl ich hin und wieder ein bisschen schwermütig seufzen möchte, weil die Charaktere es so schwer haben.
Das Thema Liebe spielt nur ganz subtil eine Rolle, in dem Sinne, dass alle Lebewesen sich danach sehnen. Ich weiß nicht, wie sich die Beziehung zwischen Chava und Ahmad noch entwickeln wird, doch bisher sind sie einfach Freunde. Sie geben sich gegenseitig Halt in einer Welt, in der sie eigentlich keinen Platz haben. Ich liebe es, sie zusammen zu beobachten, weil sie sich so hervorragend ergänzen. Ihre Beziehung ist rein, unschuldig und ehrlich, denn nur mit einander können sie selbst sein. Ich habe das Gefühl, dass sie entgegen aller Wahrscheinlichkeit zusammen gehören, nur eben nicht unbedingt auf amouröse Art und Weise.
Ich bin zwar noch nicht durch, aber ich kann euch"Golem und Dschinn" bereits jetzt empfehlen, denn es ist wirklich ein zauberhaftes Buch mit ganz viel Herz.

4. Ist die Altersangabe eines Buches bei eurer Auswahl entscheidend?

Und ein weiteres Mal muss ich mit "Nein" antworten. :D Altersangaben spielen für mich keine Rolle. Ich lese, worauf ich Lust habe und das hängt davon ab, ob mich ein Buch neugierig macht, aber nicht davon, für welche Zielgruppe es gedacht ist. Soll heißen, wenn ich der Meinung bin, dass ein Kinderbuch interessant klingt, dann lese ich es. Mein Bücherregal hat für alle Altersstufen etwas zu bieten.
Allerdings passiert es mittlerweile eher selten, dass ich bewusst ein Kinderbuch kaufe oder lese. Mein Geschmack hat sich eben verändert, seitdem ich 8 Jahre alt war. ;)

Ich freue mich wie immer sehr auf eure Meinungen und Kommentare und wünsche euch allen einen supertolligen Dienstag!
Alles Liebe,
Elli


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