Berlin, der 28.09.2014. Die Stunde vor dem Marathon ist angebrochen – oder ist er vielleicht doch schon im Gange? Die Strecke ist noch leer, die Spitzenläufer stellen sich gerade erst an der Startlinie auf. Interessierte Zuschauer sitzen jetzt vermutlich gerade noch beim Frühstück, bevor sie sich langsam aus der Wohnung und zu ihren Beobachtungsposten begeben, um die erste Rige der Läufer anzufeuern. Dabei ist das Rennen längst in vollem Gange – und nicht der Kenianer Dennis Kimetto wird zuerst die Ziellinie überqueren, sondern Jetze Plat. Der Niederländer legt die 42,195 Kilometer in einer sagenhaften Zeit von 1:03:37 zurück – und das, obwohl er gar nicht laufen kann. Jetze ist einer von 181 Handbikern, die beim diesjährigen Berlin Marathon an den Start gegangen sind. Nach 1:32:25 kommt auch der erste Rollifahrer ins Ziel – faszinierende Zeiten von faszinierenden Menschen. Menschen, die nicht laufen können, aber diese Laufveranstaltung rocken und es verdient haben, dass auch sie schon von Zuschauern angefeuert und ermuntert werden.
Eigentlich ist Integration im Laufsport längst angekommen; jedenfalls auf dem Papier. Die Anzahl der behinderten Teilnehmer bei Laufveranstaltungen steigt, nicht zuletzt vielleicht wegen Geschichten wie die von Dick Hoyt und seinem Sohn Rick. Rick ist spastisch gelähmt und stumm, doch gemeinsam mit seinem Vater hat er in seinem Leben bereits 229 Triathlon-Wettkämpfe und sechs Iron Man erfolgreich gemeistert. Weil Rick nicht laufen kann, schiebt sein Vater ihn in einem Wagen vor sich her, beim Radfahren sitzt er auf einem Sitz am Fahrrad und beim Schwimmen wird er von seinem Vater in einem Boot gezogen. Eine Willenskraft, die einen nur sprachlos, gerührt und mit offenem Mund da stehen lassen kann.
Es ist keine Frage, wieso Dick all diese Strapazen auf sich nimmt – denn wir alle wissen, wie gut es sich anfühlt, Sport treiben zu können und über sich hinasuzuwachsen. Wieso sollten das nicht auch Menschen spüren dürfen, die weniger Glück hatten als wir, und eben nicht einfach eine Runde um den Block laufen können, weil sie nicht gehen oder sehen können oder geistig behindert sind? Rick und sein Vater machen es vor: Es geht, gesunde und behinderte Menschen müssen nur zusammenhalten, um die Einschränkung des Einen für einen Moment wegzuwischen.
Während körperlich behinderte Menschen beim Marathon mit den Handbikern und Rollstuhlfahrern bereits ihre eigene Disziplin haben und in Vereinen organisiert sind, gibt es auch eine Sportbewegung für Menschen mit geistiger Behinderung: Die Special Olympics. Bei dieser Organisation trainieren derzeit um die 40.000 Mitglieder ihre Lieblingssportarten – unter anderem auch Leichtatlethik. Lift Apfelsaftschorle und der Mutterkonzern Coca Cola engagieren sich seit 1968 für diese Bewegung und arbeiten verstärkt daran, das Bewusstsein für ein aktives Miteinander in Deutschland weiter zu stärken.
Aus diesem Grund gibt es mittlerweile von Lift Apfelsaftschorle und Special Olympics Deutschland auch die Lift Unified Laufgruppen. Getreu dem Motto „Gemeinsam läuft’s besser“ haben sie seit 2013 inklusive Laufgruppen in sechs Bundesländern aufgebaut, in denen Menschen mit und ohne geistige Behinderung gemeinsam Sport treiben. Hier werden Vorurteile abgebaut und Freundschaften geschlossen, die außerhalb der Laufgruppe sicherlich niemals zu stande gekommen wären. Dass der Sport hier nicht nur Spaß ist, sondern genau so ernst genommen wird wie bei uns Hobbyatlethen, haben die Lift Unified Laufgruppen in diesem Jahr mit ihrer Teilnahme an den Nationalen Sommerspielen von Special Olympics in Düsseldorf bewiesen. Und Blut geleckt, denn im Frühjahr 2015 geht es auch zu den Nationalen Winterspielen nach Inzell. Hier hat das Wort “Teamgeist” nochmal eine ganz andere Bedeutung, denn die eingeschränkten Läufer der Gruppe sind teilweise stark auf ihre “Laufpaten” angewiesen. Und ich finde es beeindruckend, mit welchem einem Vertrauen und was für einer Freude sie sich der Sache hingeben. Ganz genau so soll Sport treiben sein: Ein respektvolles Miteinander, das glücklich macht.
Glücklich macht auch das Anschauen des TV-Spots von Lift Apfelschorle zum Thema Miteiander von behinderten und nicht behinderten Menschen; in diesem springt nämlich die 22-jährige Lisa Marie durchs Bild. Dass sie mit dem Down Syndrom geboren wurde, hält sie nicht davon ab, gemeinsam mit ihrer Tanzgruppe mitten in der Innenstadt eine Art Flashmob abzuhalten und dabei die Lebensfreude nur so aus sich heraussprudeln zu lassen. Mit ihrer Unbeschwertheit steckt sie hoffentlich viele Menschen an und zeigt ganz nebenbei, wie toll das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung funktionieren kann.
Ich finde, wir sollten uns alle eine Scheibe von dieser Leichtigkeit abschneiden und mal darüber nachdenken, ob auch wir in unserer Stadt bei solch einem großartigen Projekt wie den Lift Unified Laufgruppen mitmachen können. Denn wenn es etwas gibt, das genauso glücklich macht wie ein Lauf, dann ist es doch das Helfen – und ich wage mir gar nicht vorzustellen, wie glücklich erst beides zusammen macht!