Connelly Haper ist eine ganz normale junge Frau. Na ja, nicht ganz normal, denn seit sie von einem Blitz getroffen wurde ist sie mit einer ganz besonderen Gabe besegnet. Und zwar kann sie Tote finden und deren letzten Momente im Leben noch mal erleben. Und genau diese Gabe macht sie sich zum Beruf und zieht mit ihrem Bruder, eigentlich Stiefbruder, von Fall zu Fall.
In ihrem ersten Fall verschlägt es sie in ein kleines Städtchen Namens Sarne, wo sie durch Sybil Teague angagiert wurde, ein verschwundenes Mädchen zu suchen. Doch weder Connelly noch ihr Bruder Tolliver wissen in was für eine Gefahr sich sich mit dem Fall begeben, und schon gar nicht, in welch ein Wespennest sie da stechen. Kann Haper dennoch den gewünschten Erfolg erzielen und das verschwundene Mädchen finden?
Erster Satz:
Die stummen Zeugen liegen überall.
Titel wie auch Cover sind einfach nur stimmig, auch wenn der Originaltitel etwas anders lautet, nämlich "Grave Sight". Der Grabstein mit dem Raben der darauf sitzt wirkt zwar etwas düster aber der Hintergrund ist dennoch hell.
Das Buch ist in der "Ich"-Form geschrieben, also im Erzählerstil gehalten, was mir gut gefällt, man kommt der Protagonistin doch so sehr viel näher. Die Sprache ist einfach, flüssig und es macht einfach nur Spass die Geschichte zu lesen, man rauscht eigentlich nur so durch die Kapitel, die nur durch die Zahl und einem Grabstein gekennzeichnet sind auf dem R.I.P steht. Die Spannung kann von Anfang an gehalten werden, sie nimmt sogar in ca. der Mitte der Geschichte noch an Spannung auf! Durch all die Verstrickung kommt man nie ganz selbst drauf was jetzt eigentlich wirklich los war und erst ziemlich am Schluss geht einem dann ein Licht auf.
Es ist ein gelungener Auftakt zu einer neuen Serie von dieser Autorin, einigen wird sie sicher durch die Vampir-Reihe "Sookie Stackhouse" bekannt sein. Mit dieser neuen Reihe aber verknüpft Charlaine Harris gekonnt die Genres Thriller / Krimi und Paranormal / Mysterie. Die Geschichte ist ziemlich Vielschichtig. Zum normalen Handlungverlauf der Geschichte bekommen wir in diesem Auftaktroman einige Hintergrundinfos zu Connelly und Tolliver und deren Vergangenheit und doch verzettelt sich die Autorin nicht und man behält den Überblick.
Zur Protagonistin wär folgendes zu sagen; Connelly, sie ist jung. ist begabt und feinfühlig. Sie ist ein ziemlich interessanter Charakter, stärker wahrscheinlich als sie selbst meint zu sein. Trotz all ihren Ängsten und Macken, die aber nicht von ungefaire kommen. Schliesslich hat sie viel durchgemacht und hat es auch jetzt noch nicht Leicht in ihrem Leben und doch versucht sie mit all den Widrigkeiten und der teils ihr entgegengebrachten Ablehnung so gut wie möglich klar zu kommen, und genau dass ist es das sie mir so sympathisch macht.
Dann gibts da ihren Stiefbruder, der ihr nicht von der Seite weicht. Der immer für sie da ist und war, solange sie zusammen waren. Auch wenn es nach einer Co-Abhängigkeit aus sieht, also ziemlich sicher, brauchen sie sich gegenseitig und das spürt man einfach sehr. Auch hier kommt die Beziehung zwischen ihnen sehr gut rüber und manchmal fühlt man sich schon als Eindringling. Aber die beiden sind wirklich eine gute Kombination und die Autorin hat es geschafft, in meinen Augen, ein tolles Duo zu erschaffen.
Ein wirklich gelungener Auftakt zu einer neuen, interessanten und spannenden Buchreihe. Für mich steht fest, die nächsten 3 Bände "Falsches Grab", "Ein eiskaltes Grab" und "Grabenshauch" muss ich auch lesen!