Kriegerinnen der Fiannah
Beth Cillian
Sieben Verlag, 2012
978-3864430510
19,50 €
Das wohlgeordnete Leben der Bostoner Pathologin Morrighan Cavanaugh schlittert nach der Diagnose eines Hirntumors auf den Abgrund zu. Doch statt die Notbremse zu ziehen, unternimmt sie alles, um ihren Absturz voranzutreiben. Vampirkrieger Quinn Dál Goran hat den Auftrag, das wiedergeborene Böse, das sich in menschlicher Gestalt Einlass in die Welt der Menschen verschaffen will, zu finden und zu töten. Als seine Jagd von Morrighan unsanft ausgebremst wird, ahnen sie beide nicht, wie schicksalhaft ihre Begegnung ist.
Morrighan Cavanaugh hatte einen interessanten Beruf bevor sie einen Gehirntumor entdeckt. Manchmal wünschte ich mir, das Buch hätte mir gezeigt, wie sie in ihrem Leben ohne Tumor gewesen ist. Jetzt hat sie Angst und ist verwirrt. Diese dominierenden Gefühle machen aus ihr einen verhuschten Charakter, der sich meiner Ansicht nach zu schnell auf bestimmt Dinge einlässt.
Quinn ist, als er auftaucht, erst mal interessant. Er sieht recht gut aus und hat eine dunkle Aura. Aber diese beiden Attribute locken mich nicht mehr. Zu oft gab es sie schon, da muss ein bisschen mehr kommen im Verlauf der Geschichte. Er ist zwar ein Krieger, aber irgendwie bleibt seine Persönlichkeit für mich auf bestimmte Dinge festgelegt, was ich sehr schade finde.
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Ich mag den Flair der Geschichte und das die Protagonistin am Anfang Auto fährt. Wälder, verschlungene Straßen – ein guter Anfang. Später wird das Buch sehr schnelllebig, da wir auch einigen Leichen begegnen. Als mitwirkende Kulisse können die vielen Fantasygestalten gezählt werden. Vom Lykaner bis zum Vampir ist eigentlich alles vertreten. Alle Figuren werden sehr detailliert beschreiben, sodass der Leser eine gute Vorstellung von ihnen hat.
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Wie ich schon erwähnte, mag ich nicht immer die platten “düsterer Vampir-Krieger-Dings” trifft Frau. Dabei sind die romantischen Szenen gar nicht so schlimm und recht gut zu lesen, nur bei Quinn fehlt es mir eindeutig an Charakter und Identifizierungspotenzial.
Die actionreiche Handlung nach den ersten Seiten ist recht gut eingebaut und zieht sich auch bis zum Ende hin durch. Morrighan hat noch einige Geheimnisse, die nicht nur Quinn auf Trab halten, auch der Leser möchte wissen, wie es mit ihr weitergeht.
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Ich mag die verschnörkelte Schrift sehr und auch die Frau hat einen tollen verträumten Blick. Es spricht etwas Geheimnisvolles aus diesem Buchcover.
Was ich aber leider gar nicht mag, ist die sehr, sehr kleine Schrift, die noch dazu dicht zusammengedrängt auf den Seiten zu finden ist.
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Ich vergebe drei Bücherpunkte, weil mich die Entwicklung des Pärchens nicht mitgerissen hat, sondern mich eher schnell überrumpelte. Ein bisschen mehr Zeit zum Mitfühlen hätte ich mir gewünscht, dann würde die Gefühle auch nicht so gestellt wirken.