Gelesen: Zurück nach Hollyhill von Alexandra Pilz

Von Missblackxxl @MissBlackXXL
Hallo zusammen,
heute bekommt Ihr die vorletzte Januar-Rezi von mir, endlich! *grins* Obwohl dieses Buch ja erst Ende Februar erscheint, also habt Ihr bis dahin noch ein wenig Zeit, Euch zu überlegen, ob es was für Euch ist oder nicht. Ich hatte mich auf einen spritzigen, interessanten Zeitreiseroman gefreut und bin letztendlich leider sehr enttäuscht worden.

Eckdaten

Titel: Zurück nach Hollyhill Autorin: Alexandra Pilz Format: Hardcover, 352 Seiten Verlag: Heyne fliegt; Februar 2012 Genre: Jugendbuch ISBN: 978-3453534261 Euro (D): 16.99 bei Amazon

Inhalt - Klappentext

Emily kann es nicht fassen! Am Tag ihres Abiturs erhält sie einen Brief ihrer verstorbenen Mutter, in dem diese Emily in geheimnisvollen Worten beschwört, das Dorf aufzusuchen, das einst ihre Heimat war. Kurzerhand steigt Emily in München ins Flugzeug – und landet allein und vom Regen durchnässt mitten im englischen Dartmoor. Hilfe naht in Form eines Geländewagens, darin Matt, der attraktivste Junge, den Emily je gesehen hat. Als sie ihn nach dem Weg nach Hollyhill fragt, verändert Matt sich jedoch schlagartig. War er zuvor offen und hilfsbereit, stimmt er nun nur widerwillig zu, Emily nach Hollyhill zu bringen. Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch das einsame Moor landen sie schließlich in dem winzigen Dorf, dessen Bewohner zwar alle ein wenig schrullig, aber freundlich zu Emily sind. Nur Matt, der Junge, in den sie sich Hals über Kopf verlieben könnte, gibt ihr bei jeder sich bietenden Gelegenheit das Gefühl, unerwünscht zu sein. Bis eines Nachts ein Mörder auftaucht und Emily entführt. Und plötzlich findet sie sich im Jahr 1981 wieder – und dort sind die gewöhnungsbedürftige Mode und ein grimmiger Matt ihr geringstes Problem 

Meine Meinung

Ach ja, Hollyhill, ich weiß wirklich nicht, was ich von dir halten soll. Auf der einen Seite punktest du mit stimmigen Details und einer richtig netten Idee, auf der anderen Seite bist du aber blass, hektisch und lässt mich an vielen Stellen ratlos zurück. Wie soll ich dich denn nun bewerten?
Ich fange mal auf der Sonnenseite von Hollyhill an, denn die gibt es durchaus. Wir bekommen es mit einem Dorf zu tun, dass samt seinen Bewohnern durch die Zeit reisen kann, meistens tun sie das, um irgendeinen Auftrag zu erfüllen. Die Idee finde ich ganz nett, wenn auch Zeitreisen ja nichts Neues mehr sind, aber das Potential für eine gut durchdachte Geschichte ist definitiv da und zeigt sich auch an einigen Stellen. Mir haben vor allem auch die ein oder anderen, nett platzierten Details gefallen, die eine recht lebendige Atmosphäre erschaffen und dem Buch einen ganz gewissen Charme verleihen. Ja, auch der Humor und die Einbindung von "realen" Ereignissen in die Geschichte, passen und runden das Ganze ab. Insgesamt also wirklich ein stimmiges und gutes Gerüst für einen tollen, jugendlichen Zeitreiseroman.
Jetzt kommen wir aber auf die Schattenseite und die überwiegt leider. Das größte Manko ist für mich der Plot. Das eigentliche Geheimnis von Hollyhill wird ja schon im Klappentext verraten, aber ich war guter Dinge, dass da noch das ein oder andere spannende Ereignis folgen würde - leider wurde ich enttäuscht. Man wartet irgendwie die ganze Zeit darauf, noch etwas Neues oder wirklich Außergewöhnliches präsentiert zu bekommen, aber bis auf die völlig an den Haaren herbeigezogene, ich möchte mal sagen, "Krimi"-Handlung, die dann sozusagen den Hauptteil stellt, passiert rund um das geheimnisvolle Dorf rein gar nichts und lässt den Zauber leider völlig zerplatzen. Es kommen sehr viele Handlungs - bzw. Zeitsprünge vor, manchmal muss man die Stelle zweimal lesen, weil man sie verpasst hat und sich auf einmal wundert, warum das jetzt keinen Sinn mehr ergibt. Überhaupt ist die Handlung mir einfach oft zu sprunghaft und hektisch gewesen, manchmal sogar ein wenig zu offensichtlich "konstruiert". Die Unstimmigkeiten setzen sich dann in den Charakteren fort, von denen ich im Großen und Ganzen wirklich enttäuscht war. Sie entsprechen den typischen Klischees, was ja gar nicht so schlimm wäre, würden sie nicht völlig blass und teilweise unertragbar sein. 
Lesen lässt sich Hollyhill prinzipiell recht gut, bis auf die o.g. verwirrenden Zeitsprünge und ich will nicht behaupten, dass mir das Buch insgesamt keinen Lesespaß bereitet hat. 

Bewertung

Letztendlich überwiegen für mich aber die negativen Punkte, weil sie einfach zu schwer zu "übersehen" sind und deshalb werde ich wohl nicht in das kleine, verschrobene Dörfchen, was ja eigentlich ganz liebenswürdig ist, zurückkehren.
3 Punkte