Gelesen: Verkommen von Bryan Smith

Von Missblackxxl @MissBlackXXL
Hallo zusammen! :o)
Habt Ihr heute schon was gegessen? Wenn ja, dann hebt Euch die Rezi lieber für später auf, denn dieses Buch könnte Eurem Magen etwas zusetzen *grins* Nagut, ich zitiere ja nichts, also wer neugierig ist, wie es dieses Buch geschafft hat, selbst mich als hartgesottenen Horrorfan anzuekeln, dann solltet Ihr weiterlesen ;o)

Eckdaten

Titel: Verkommen Autor: Bryan Smith Originaltitel: Depraved Format: broschiert, 384 Seiten Verlag: Festa; 1. Auflage vom März 2012 ISBN: 978-3865521408 Euro (D): 13.95 bei Amazon (Tipp: Das Buch gibts als Kindle eBook für 4,99 Euro!)

Cover und Aufmachung

Auf dem Cover ist ein dunkelhaariges Mädchen zu sehen, wie es an einer Klippe sitzt. Ich gehe mal stark davon aus, dass dies Jessica, die eigentlich so etwas wie die Protagonistin ist, darstellt. Aber wohl entweder vor den ganzen abartigen Geschehnissen in Hopkins Bend oder weitaus später irgendwo anders, denn so sauber und ordentlich, wie sie darauf aussieht, passt das ganz und gar nicht zur Geschichte ;o) Die schwarze, fleckige Umrandung, die auf dem Cover zu sehen ist, setzt sich übrigens auch im Buch fort, sieht sehr schick aus!

Inhalt

Jessica möchte einen günstigen Gebrauchtwagen kaufen. Als sie mit dem Besitzer alleine in dessen Wohnung ist, fällt er über sie her und vergewaltigt sie. Jessica will nur eines: Rache. Deshalb entführt sie den Mistkerl in die einsame Wildnis. Sie will ihn erschießen, er soll sterben … Aber die beiden befinden sich an einem bösen Ort. Die inzüchtigen Einwohner des Städtchens Hopkins Bend hüten seit Generationen ein grauenvolles Geheimnis - und Jessica kommt ihnen für ihre perversen Spiele gerade recht...

Meine Meinung

Was für ein abartiges, krankes Buch! Allein schon die Ausgangssituation ist für Jessica alles andere als erfreulich: sie will nur einen Gebrauchtwagen kaufen, wird von dem schleimigen Besitzer aufs Übelstes vergewaltigt und beschließt kurzerhand ihn zu entführen und im Hinterland irgendwo abzuknallen. Aber sie hat die Rechnung ohne das kranke Zeug gemacht, was da draußen vor sich geht.
Bryan Smith hat so ziemlich alles in die Geschichte gepackt, was ein waschechtes Horrorbuch ausmacht: viel Gewalt, Blut und Körperteile in rauen Mengen, Kannibalen, entstellte "Menschen" und jede Menge unfreiwilligen Sex. Ich möchte behaupten, dass ich gegenüber Horrorlektüre  abgehärtet bin, habe ja schon so einiges Verrücktes gelesen, aber Smith hat es als erster Autor geschafft, dass es selbst mir flau im Magen wurde. Das, was da in Hopkins Bend vor sich geht, das kann man eigentlich mit einem menschlichen Verstand gar nicht erfassen, denn dieser Ort ist einfach nur das pure Böse und das zeigt sich dann immer in solchen überraschenden und abrupten Wendungen der Geschichte, dass man kurz mal innehalten muss, um weiterlesen zu können.
Der Ekelfaktor ist wirklich sehr hoch, aber ich behalte mal für mich, warum das so ist, denn es gibt in diesem Örtchen nicht nur ein dunkles Geheimnis. Was mir sehr gut gefallen hat, war die Entwicklung der verschiedenen Hauptcharaktere, man erlebt die Geschichte nämlich aus verschiedenen Perspektiven, vom einstmals unschuldigen Opfer zum blutrünstigen Rächer, mit mindestens dem selben Potential an Wahnsinn, wie die ursprünglichen Täter. Das wird dann auch im Epilog nochmal sehr schön deutlich und beinhaltet für jeden Leser die Botschaft: auch in dir steckt das Böse! 
Das Erzähltempo ist atemberaubend schnell, da gibt es keine Seite, auf der nichts passiert und am Ende stapeln sich die Leichen, oder zumindest das, was von ihnen übrig ist. Der Schreibstil von Smith ist sehr einfach gehalten. Er kommt mit kurzen Sätzen und schnörkellosen Umschreibungen aus, was bei mir dazu geführt hat, dass ich nicht mehr von dem Buch wegkam und unbedingt wissen wollte, wie dieses kranke Zeug weitergeht. 
Ihr merkt schon, "Verkommen" ist wirklich nichts für schwache Nerven und das möchte ich nochmal ganz deutlich hervorheben! Man sollte schon eine gewisse Ekelgrenze und einen hartgesottenen Magen mitbringen, um das alles zu verkraften.

Bewertung

Definitiv nichts für Zartbesaitete, aber für knallharte Horrorfans ein Fest! Ich werde Bryan Smith definitiv im Auge behalten.
5 Punkte