Gelesen: Vakuum von Antje Wagner

Von Missblackxxl @MissBlackXXL
Hallo meine lieben Leser,
Bevor jetzt alle das schöne Feiertags-Wetter genießen, möchte ich Euch noch mit einem sehr interessanten Buch bekannt machen. Die Idee ist mal ganz was anderes und Ihr dürft gerne neugierig sein ;o)
Vielen Dank an den Bloomsbury Verlag und Blogg Dein Buch!

Eckdaten

Titel: Vakuum Autor: Antje Wagner Originaltitel: - Format: Hardcover, 304 Seiten Verlag: Bloomsbury; 1. Auflage vom September 2012 ISBN: 9783827054371 Euro (D): 14.99 beim Verlag

Cover und Aufmachung

Ist das Cover nicht auf seine eigene Art und Weise unheimlich gruselig? Man sieht nur zwei dunkle Gestalten im Nebel und irgendein Licht, das auf sie zukommt, also hat man doch automatisch irgendwie Angst davor, denn es ist doch das, was man nicht sieht, was dem Mensch am meisten Angst macht. Also ich finde, es passt einfach wie die Faust aufs Auge und vermittelt schon vorm Lesen eine leichte Gänsehaut!

Inhalt

Tamara sitzt im Zug nach Mannheim: Sie soll endlich mehr über ihre leibliche Mutter erfahren. Kurz dämmert sie ein und als sie die Augen wieder öffnet, steht der Zug und alle anderen Passagiere sind weg. Alissa war auf der kleinen Insel nur kurz eingenickt, aber als sie aufwacht, ist alles anders. Ihre Freunde sind spurlos verschwunden, die Vögel zwitschern nicht mehr. Und als sie 110 wählt, ist die Leitung tot. Tamara. Alissa. Leon. Hannes. Kora. Sie alle haben einen dunklen Fleck in ihrer Vergangenheit und erleben nun, was es heißt, allein zu sein. Denn am 17. August um 15.07 Uhr passiert das Undenkbare: Die Zeit bleibt stehen, und alle Menschen um sie herum sind plötzlich verschwunden. In diesem beängstigenden Vakuum finden die fünf Jugendlichen nach und nach heraus, dass sie auf geheimnisvolle Weise miteinander verbunden sind.

Meine Meinung

Stille, rings um sie herum nichts als Stille. Alle Menschen sind verschwunden, die Zeit steht still und dann werden Tamara, Alissa, Leon, Hannes und Kora auch noch von einem mysteriösen Nebel umringt, der die Fünf unweigerlich zusammenbringt. Denn der Nebel hütet ein Geheimnis und weil sie herausfinden wollen, was es damit auf sich hat, müssen sie sich ihrer größten Angst stellen: der Wahrheit.
Mir hat die Idee rund um "Vakuum" richtig gut gefallen. Es ist weder ein klassischer Jugendroman, noch ein waschechter Thriller oder Krimi, sondern eine ganz eigene Mischung mit einer kleinen Prise Unerklärlichem. Denn es ist wirklich bis zu den letzten paar Seiten überhaupt nicht klar, was es mit dem Nebel auf sich hat und doch spürt man seine gruselige, bedrohende Existenz die ganze Zeit über und bekommt schon nur ein flaues Gefühl im Magen, wenn die Fünf ihn wieder irgendwo sichten, denn man weiß, dass er nichts Gutes bringt. Diese Ungewissheit und der subtile Grusel erinnern eigentlich schon fast an einen klassischen Horrorroman, aber der Nebel hat eine ganz andere Bedeutung und das ist es auch, was dieses Buch so besonders macht.
Die fünf Jugendlichen hüten alle ein Geheimnis, etwas, worüber sie mit niemandem sprechen, weil sie es nicht einmal selbst richtig wahr haben wollen. Doch im Laufe des Buches müssen sie sich unweigerlich diesen Wahrheiten stellen. Sie müssen sich ihrem Gewissen stellen, unweigerlichen Fragen nach Richtig oder Falsch, nach Moralvorstellungen und Schuld. Man als Leser hört unweigerlich selbst in sich hinein: wie würde ich damit umgehen, wie hätte ich gehandelt? Es ist also nicht nur die Spannung, die einen so an das Buch fesselt, sondern auch die Fragen, die es aufwirft.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven der fünf Jugendlichen. So lernt man sie zunächst in eigenen Kapiteln kennen und erlebt dann die Geschehnisse aus ihren verschiedenen Blickwinkeln, inklusive ihrer Gedanken. Das führt natürlich dazu, dass man die Charaktere sehr gut kennen lernt und sich bald in sie hineinversetzen kann, vor allem auch dann, wenn sie endlich mit ihrer Wahrheit aus sich heraus kommen. Der Spannungsbogen ist ständig auf einem hohen Niveau und man fiebert extrem gespannt dem Ende entgegen, in der Hoffnung, dass sich alle aufgeworfenen Fragen letztlich in Luft auflösen. Ich hatte sehr hohe Erwartungen an das Ende, weil ich vor allem wissen wollte, was es nun mit dem komischen Nebel auf sich hat. Leider hat mich die Erklärung dann doch nicht so zufrieden gestellt, wie ich mir das vorgestellt hatte, aber meine Erwartungshaltung war durch den maximalen Aufbau des Spannungsbogens einfach sehr hoch. Leider sind wirklich ein paar Fragen offen geblieben, aber das ist im Ganzen nur ein kleiner Minuspunkt.

Bewertung

Insgesamt war ich von der Idee und der Umsetzung sehr begeistert, das Ende hat mich leider ein klein wenig enttäuscht. Aber "Vakuum" ist wirklich ein außergewöhnliches Buch, welches man sich nicht entgehen lassen sollte!
5 Punkte