Eckdaten
Titel: Orks vs. Zwerg Autoren: T.S. Orgel Genre: Fantasy Format: broschiert, 544 Seiten Verlag: Heyne; Oktober 2012 ISBN: 978-3453314047 Euro (D): 12.99 bei AmazonInhalt - Kurzbeschreibung
Ihr Hass aufeinander wurzelt tiefer als die Gebeine der Erde – schon seit Jahrtausenden sind Orks und Zwerge erbitterte Feinde. Nun prallen sie in einer gewaltigen Schlacht aufeinander, in der sich die Zukunft beider Völker entscheiden muss. Auf der einen Seite kämpft der Orkhauptmann Ragroth erbittert um Anerkennung, Beute und das nackte Überleben, während auf der anderen Seite der Zwergenkrieger Glond für einen Geheimauftrag eingeteilt wird, der ihn mitten in die Reihen der Feinde führt. Doch auf beide wartet eine finstere Überraschung, die das Schicksal von Orks und Zwergen für immer verändern wird. (amazon.de)Meine Meinung
Es herrscht Krieg und dieses Mal stehen sich die Zwerge und die Orks so erbarmungslos gegenüber, wie sie es in ihrer gemeinsamen Geschichte noch nie getan haben. Krieg ist grausam, Krieg ist schmutzig und Krieg trifft vor allem immer die, die damit eigentlich gar nichts zu tun haben wollen - und so ist es auch in "Orks vs. Zwerge".Man wird als Leser gleich auf den ersten paar Seiten, im wahrsten Sinne des Wortes, mitten in die Schlacht geworfen. Dort werden Orks und Zwerge gleichermaßen massenweise abgeschlachtet, es geht blutig und unglaublich brutal zu, der Umgangston ist rau und wer mit so etwas nichts anfangen kann, wird schon hier angewidert aufgeben. Aber dank diesem authentischen und krassen Erzähltstil steckt man als Leser mitten im Geschehen und kann sich wunderbar in die Charaktere hineinversetzen. Erzählt wird das ganze aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Mal ist es der scheinbar feige, junge Zwerg, mal der brutale Orkhauptmann, dem man als Leser über die Schulter schaut, aber man erfährt auch ihre Gedanken und kann so hinter ihre Kulissen blicken. Überhaupt ist dies ein ganz großer Pluspunkt dieses Buches: es gibt weder Gut noch Böse. Es ist mir unglaublich schwer gefallen, mich für eine Seite zu entscheiden (was ich letztendlich nicht getan habe), denn die Grenzen verschwimmen dauerhaft und je mehr man über diesen Konflikt erfährt, desto besser versteht man beide Parteien. Für mich hat dieses Buch ganz klar und deutlich eine Botschaft überbracht, aber das müsst ihr schon selber herausfinden. ;)
Gefallen hat mir, dass es neben dem ganzen Schlachtengetümmel noch eine Heldentruppe gibt, die aus den unterschiedlichsten und auch abgefahrensten Charakteren besteht und mit ihrer Aufgabe einen nicht unerheblich kleinen Teil zum Ausgang der Schlacht beitragen. Das Buch ist ziemlich linear geschrieben und hat jetzt nicht so viele Wendungen gebracht, die mich vom Hocker hauen konnten, aber die Intensität der Schlacht hat mich offen gesagt darüber hinweg getröstet. Mir sind einige tolle Stellen besonders in Erinnerung geblieben, die den Krieg und das Heldentum der kleinen Leute betreffen und ich kann mich ehrlich gesagt nicht erinnern, dass ich schon mal ein so aussagekräftiges Buch gelesen habe.
Um gegen die allgemeine Charakterverwirrung und die Fragezeichen beim ersten Kontakt mit "Orkisch" vorzugehen, haben die beiden Autoren ein sehr ausführliches Charakterverzeichnis und ein kleines Ork-Wörterbuch in den Anhang gepackt.
Bewertung
Blut, Schweiß und Tränen - dieser Krieg lässt auch den hartgesottenen Leser nicht kalt, denn hier gibt es weder Gut noch Böse, aber dafür jede Menge Dinge zum Nachdenken und sich unterhalten lassen. Bis auf ein paar kleine längere Strecken, bin ich sehr angetan von dieser außergewöhnlichen Schlacht!4,5 von 5 Punkten