[Gelesen] J.A.Souders- Renegade.Tiefenrausch

Es gibt so Bücher, die verschlingt man, und es gibt Bücher, da grübelt man die ganze Zeit während des Lesens herum. Renegade war letzteres bei mir. Was mir so durch den Kopf ging, erzähl ich euch jetzt.

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Verlag: ivi  Verlag
Seiten: 368
Preis: ca. 17 Euro
Genre: Dystopie, Abenteuer

INHALT Evie ist die Tochter des Volkes, das unter Wasser lebt. Sie soll bald einen Verehrer heiraten. Doch irgendetwas stimmt nicht, immer wenn sie den Arzt aufsucht, fühlt sie sich schlecht und kann sich danach kaum noch an die vergangenen Tage erinnern. Als plötzlich ein Eindringling von der Oberfläche festgenommen wird, verändert sich für Evie alles schlagartig. Sie will Gavin befreien, wird dafür aber einen hohen Preis bezahlen.

MEINE ERWARTUNGEN Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut, da ich die Welt unter Wasser sehr spannend finde. Das war mal eine neue Konstruktion, wie ich sie vorher in noch keiner Dystopie gelesen hatte. Also wollte ich eine toll erzählte Idee und Spannung.

MEINE EINDRÜCKE Das Buch beginnt ein wenig merkwürdig. Evie erzählt, was sie an einem Tag so macht, dazwischen sind Sätze in einer anderen Farbe abgedruckt. Im nächsten Kapitel beginnt alles von vorne. Der Leser ahnt: da stimmt doch etwas nicht. Da die Geschichte aber aus Evies Sicht erzählt wird, braucht es länger, bis sich etwas verändert, bis sie merkt, dass sie sich merkwürdig verhält.

Evie ist eine wechselhafte Figur. Zu Beginn des Romans finde ich sie sehr interessant, schließlich will ich sie als Leser kennenlernen. Und sie selbst lernt sich auch von neuen Seiten kennen. So spürt man ihre Verunsicherung, ihre Fragen und Wünsche. Doch als Gavin ins Spiel kommt, wird es wechselhaft: mal verstehe ich, warum sie etwas tut, und mal nicht. Da reicht es mir auch nicht als Erklärung, dass sie selbst manchmal nicht weiß, warum sie was tut. Ich lese zwar weiter, aber ich fühle nicht weiter. Ihre Absichten sind zwiespältig und zum Ende hin macht sich die unausgereifte Idee der Autorin zu der Welt, die sie konstruiert hat, noch deutlicher bemerkbar, weil Evie sprunghaft wird (und damit meine ich nicht ihre zwei Persönlichkeiten) und sich plötzlich einiges auflöst, was zu Beginn fast unüberwindlich schien.
Gavin dagegen ist grundsätzlich viel klarer gestaltet. Er ist mutig, dickköpfig und stark. Zwar verstehe ich seine heftigen Gefühle zu Evie nicht, da sie wirklich eine seltsame Person ist, aber vielleicht reizt ihn auch einfach die Schönheit und das Andere an ihr. Trotzdem ist er in seinen Handlungen immer sehr klar motiviert und dadurch für mich sehr sympathisch gewesen. Ebenso eigentlich auch die Mutter von Evie. Sie ist hier zwar die Gegenspielerin zu Gavin und Evie, aber ihre Handlungen sind für ihre Figur sehr logisch und damit auf eine schräge Art sympathisch. Ich kann ihre Handlungen nachvollziehen.

Die Handlung selbst hat Höhen und Tiefen, wie Evie selbst. Mal ist es spannend, mal zieht es sich hin. Statt die Tiefen sinnvoll für die Ausgestaltung der Welt zu nutzen, verlangt die Autorin dem Leser einfach nur Durchhaltevermögen ab. Die Unterwasserwelt wird auf das Mindestmaß an Beschreibung begrenzt, da wäre deutlich mehr drin gewesen. Aber es reicht so eben gerade aus, um sie sich etwas vorstellen zu können. Die Entstehungsgeschichte ist faszinierend, aber auch eigentlich nur bruchstückhaft, wenn man zu sehr darüber nachdenkt.

Das wäre alles noch nicht so tragisch gewesen, wenn das letzte Drittel nicht so merkwürdig gewesen wäre. Wie schon erwähnt, lösen sich Evies Konflikte relativ plötzlich, obwohl sie zunächst noch unüberwindlich schienen. Und das Ende war dann einfach nur enttäuschend. Ich bin schon lange nicht mehr so unbefriedigt aus einem Buch ausgestiegen. Ich will nicht spoilern, aber was sollte das? Mir ist klar, dass dies wohl keine Fortsetzung haben wird, aber hätte man der Geschichte mehr Raum und Tiefe gegeben, dann wäre mindestens eine Fortsetzung drin gewesen und alles ein wenig runder geraten.

FAZIT Alles in allem ist Renegade ein nettes Buch für zwischendurch. Ich habe mir zwar viele Fragen zwischendrin gestellt, die meinem Lesevergnügen geschadet haben, aber dennoch ist das Buch größtenteils unterhaltsam. Schade nur, dass die Autorin nicht mehr in die Tiefe gegangen ist und so ein blödes Ende drangesetzt hat.

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