Gelesen: Irre Seelen von Graham Masterton

Von Missblackxxl @MissBlackXXL
Hallo zusammen!
Um Euch ein wenig auf den kurz bevorstehenden Weltuntergang einzustimmen, möchte ich im Nachhinein noch ein Buch rezensieren, welches ich noch Anfang Dezember gelesen habe, bevor ich wieder mit der Bloggerei anfing. Also macht das Licht aus (ok, eine Leselampe muss es schon sein *grins*), stimmt Euch auf die Apokalypse ein und habt viel Spaß beim Lesen dieser Rezension :o)

Eckdaten

Titel: Irre Seelen Autor: Graham Masterton Genre: Horror Format: ebook, ca. 450 Seiten Verlag: Festa; November 2012 Euro (D): 4.99 bei Amazon

Cover und Aufmachung

An dieser Stelle muss ich mal ein kleines Loblied auf den Festa Verlag singen, denn die Cover der Bücher sind einfach jedes Mal unglaublich toll und stimmen richtig herrlich auf das Buch ein. Natürlich nicht, ohne gehörig Gänsehaut zu verbreiten ;o) Auch hier wieder schlicht gehalten, aber voller Bedeutung, auch wenn es nicht im Ansatz erahnen lässt, auf was sich der Leser da eingelassen hat...

Inhalt - Klappentext

Die alte aufgegebene Irrenanstalt im Wald ist nicht verlassen. Oh nein. In den Wänden wimmelt es vor ... vor Wahnsinn?
Jack Reed stößt im Wald von Wisconsin auf ein verlassenes Gebäude, das einst eine bekannte Heilanstalt war. Vor fast 60 Jahren wurde sie aus düsteren Gründen aufgegeben. Jack will das alte Haus sanieren, um dort ein Ferienhotel zu eröffnen. Doch es beherbergt gefährliche Geheimnisse: 135 geisteskranke Patienten verschwanden mithilfe von Druiden-Magie »in die Wände« – und dort leben sie noch immer. Nun hält sie nichts mehr auf ... Angeführt von dem bösartigen Quintus kidnappen sie Jacks kleinen Sohn und fordern die Rückkehr des Priesters, der sie damals einfing ...

Meine Meinung

Schon beim ersten Lesen des Klappentextes sind mir Schauer über den Rücken gelaufen. Verlassene Irrenanstalt, düstere Gründe, verschwundene Geisteskranke? Aber hallo, immer her damit! Ich habe mich dieser Beschreibung nach auf einen mittelmäßigen Horror-Schocker eingestellt, denn schließlich sind Irrenanstalten schon oft in Büchern und Filmen als Schauerkulisse verwendet worden, aber hätte ich gewusst, was Graham Masterton da aufs Papier gebracht hat, hätte ich das Licht beim Lesen angelassen...
Das mag jetzt vielleicht ein wenig wie ein schlechter Werbespruch klingen, aber ganz ehrlich: so, wie bei "Irre Seelen", habe ich mich schon lange nicht mehr gegruselt und das richtig ordentlich! Graham Masterton schockt nicht mit allzu abartigen Gewaltszenen oder vorhersehbaren Szenarios ala "Ich gehe mal auf Toilette und verschwinde spurlos", sondern weiß mit ganz klassischem, nervenzerfetzenden Horror zu fesseln, denn er spielt mit einer Urangst des Menschen: Du kannst sie nicht sehen, aber du kannst sie hören! 
Das Lesen war immer so ein Ding zwischen unbedingtem Umblättern und vorsichtigem Innehalten aus Angst vor dem, was wohl als nächstes passieren mag. Die ca. 450 Seiten habe ich letztendlich aber trotzdem verschlungen, wie alles, was der verlassenen Irrenanstalt zu nahe kommt. Gut, das Setting mag ein wenig ausgelutscht sein, aber mal ehrlich: gibt es einen gruseligeren Ort, als eine über Nacht verlassene Heilanstalt, mit all den Spuren, die das Leben dort hinterlassen hat? Für meinen Geschmack nicht und mir laufen jetzt noch Schauer über den Rücken, wenn ich mir den Ort in meine Fantasie zurückrufe. Die kleine Prise an Druiden-Magie tut dem Buch ganz gut, wenn auch ich die Abschnitte, in denen Jack die Irrenanstalt erkundet weitaus gruseliger fand. Aber die Idee, was mit den Insassen passiert ist und vor sich geht, fand ich klasse, das ist mal was anderes, wie das ständige "bösartige Geister" - Szenario.
Jack ist so ein typischer Horrorbuch/film Charakter. Ich finde ihn jetzt nicht unbedingt innovativ oder hoch interessant, aber das muss er eigentlich auch gar nicht sein, denn er ist vielmehr nur das Mittel zum Vorantreiben der Story. Die eigentlichen Hauptcharaktere sind in meinen Augen die abgefahrenen Irren und da ist für jeden Geschmack was dabei! Herrlich, wie gestört und bösartig die sind, das lässt das Herz eines Horror-Fans höher schlagen.
Also wirklich, ich habe mich schon lange nicht mehr so gegruselt, ganz ohne viel Blut oder Gewalt, sondern nur mit klassischen Methoden ala Edgar Alan Poe und Konsorten. Meine Empfehlung beim Lesen: Licht anlassen!

Bewertung

Einfach ein unglaublich guter Horror-Schocker mit ein paar sehr guten Ideen, wenn man auch bedenkt, dass das Buch schon ca. 20 Jahre auf dem Buckel hat! Für alle Horror-Liebhaber eine ganz klare Empfehlung.
5 Punkte