Gelesen: Ich bin der Herr deiner Angst von Stephan M. Rother

Von Missblackxxl @MissBlackXXL
Hallo meine lieben Leser!
Bin wohlbehalten gestern Abend zuhause angekommen und versorge Euch heute gleich mit zwei brandneuen Rezis! Den Beginn macht ein schauriger Psycho-Thriller, ganz einfach deshalb, weil die Rezi schon geschrieben ist und ich nur noch auf den "veröffentlichen" Button drücken muss *grins* Im Laufe des Tages, wahrscheinlich gegen Abend, wird dann auch endlich Everlasting rezensiert, lang genug hat´s gedauert :o)
Eckdaten
Taschenbuch, 576 Seiten
Rowohlt Verlag; 1. Auflage vom April 2012
ISBN: 978-3499258695
Euro (D): 9.99
bei Amazon
Inhalt
«In unserem Job bekommt man eine Menge Tote zu sehen. Das Bild aber, das sich uns hinter der Tür im ‹Fleurs du Mal› bot, wird mich bis an das Ende meines Lebens begleiten. Viele unserer Leichen sehen so aus, als würden sie schlafen. Das war hier nicht der Fall.» Ein in jeder Hinsicht verstörender Mord führt die Ermittler Jörg Albrecht und Hannah Friedrichs ins Hamburger Rotlichtviertel: Das Opfer war ein Kollege, und es wird nicht das letzte sein. Die Taten nehmen an Grausamkeit zu. Und alle haben sie mit den dunkelsten Geheimnissen der Opfer zu tun, ihrer größten Angst. Irgendwann keimt in Albrecht eine Erinnerung: Der Traumfänger-Fall. Seit dreißig Jahren schlummert er in den Akten. Seit dreißig Jahren sitzt der Täter in der Psychiatrie. Wie es scheint, hat der Alptraum gerade erst begonnen... (Quelle: amazon.de)
Meine Meinung
Eine Mordserie erschüttert das Team um Hauptkommisar Jörg Albrecht: zwei seiner Kollegen wurden auf brutale Art und Weise getötet, alles deutet daraufhin, dass es der Mörder auf die anderen Polizisten abgesehen hat. Doch schon bald stellt sich heraus, dass alles ganz anders ist, wie es scheint.
Zu diesem astreinen Psychothriller halte ich die Inhaltsbeschreibung lieber sehr kurz, denn hier trägt jedes noch so kleine Detail dazu bei, den Fall aufzuklären. Die Morde sind allesamt einfallsreich und heben sich von dem typischen "Abschlachten" ab, und trotzdem sind sie auf ihre eigene Art und Weise sehr grausam. Für mich als hartgesottenen Thriller-Leser war das jetzt nicht weiter schlimm, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass bei den Beschreibungen der ein oder andere mehrmals schlucken muss.
Was mir sehr gut gefallen hat, ist die psychologische Komponente. Der Leser wird zum Mitdenken angeregt und wenn er sich darauf eingelassen hat, auch gewaltig gefordert. Dieser Thriller hat das Präfix "Psycho" definitv verdient. Sicherlich nicht für alle spannend, wenn sich der ein oder andere Charakter auf mehreren Seiten über psychologische Aspekte auslässt, aber in meinen Augen trägt das hier gerade zur Atmosphäre bei.
Erzählt wird die Geschichte aus zwei Perspektiven. Das, was Hauptkommisar Albrecht erlebt, bekommt der Leser aus der Sicht eines Dritten geschildert und bleibt daher trotz einiger privater Einblicke immer auf Distanz. Kommisarin Hannah Friedrichs berichtet aus der Ich-Perspektive und es ist tatsächlich so, dass man sich ihr näher fühlt, sie besser verstehen kann und das Gelesene auch spannender rüber kommt. Vielleicht wäre ein einheitlicher Ich-Erzählstil besser gewesen, andererseits führen die verschiedenen Perspektiven dazu, dass man jedes Detail der Story erfährt.
Das Ende hat mich leider ein wenig enttäuscht. Ich habe mir während des Lesens eine sehr große Erwartungshaltung aufgebaut, eben weil ich auch selbst mitgerätselt und versucht habe, hinter das Geheimnis des Mörders zu steigen. Leider konnten eben diese hohen Erwartungen an die Auflösung des Falls nicht erfüllt werden und mir kam es so vor, als ob das Ende ganz schnell herbeigeschrieben werden musste, es ist ein wenig aufgesetzt und im Vergleich zu der restlichen Handlung irgendwie viel zu schnell vorbei.
Bewertung
Im Großen und Ganzen handelt es sich um einen guten und vor allem spannenden Thriller, den ich jedem Fan dieses Genres ruhigen Gewissens ans Herz legen kann!
Hierfür gebe ich 4 von 5 Sternen ****