Gelesen: Gier von Arne Dahl

Hallo zusammen!
Ich muss Euch leider nochmal mit dem Nachschub-Post auf morgen vertrösten, denn um den ganzen Stapel an Büchern zu fotografieren, müsste ich erstmal meinen Tisch aufräumen und dazu habe ich gerade keine Lust *grins* Deswegen gibt´s heute erstmal noch die Rezension zu dem Buch, was ich heute Vormittag zuende gelesen habe und im Laufe der Woche auch endlich mal die Rezi zu Everlasting!


Gelesen: Gier von Arne DahlEckdaten
Hardcover, 505 Seiten
Piper; 4. Auflage vom Februar 2012
ISBN: 978-3492053051
Euro (D): 16.99
bei Amazon
Inhalt
Aus seinem Mund ergießt sich ein Schwall Blut. Es ist kaum zu verstehen, was der junge Chinese flüstert. Nur dass seine letzten Worte von entscheidender Bedeutung sind, ist den Polizisten instinktiv klar. Kurz darauf wird in einem Waldstück bei London eine weitere schrecklich zugerichtete Leiche gefunden – das geheime Europol-Team beginnt zu ermitteln. Was treibt die Drahtzieher der beiden Morde an? Europol tappt im Dunkeln. Nur eines wird den Ermittlern immer klarer: Die Dimension dieser Verbrechen lässt selbst den Erfahrensten unter ihnen den Atem stocken. Brisant, packend und so erschreckend realistisch, dass Sie die Nachrichten in Zukunft mit anderen Augen sehen werden. (amazon.de)
Meine Meinung
Dieses Buch lässt sich wunderbar mit einem großen, 1000 Teile umfassende Puzzle vergleichen: es ist am Anfang sehr schwer überhaupt eine Ecke zusammenzufinden, nach und nach entwickelt sich aber ein schlüssiges Bild, bis zu dem Punkt, an dem aus den Puzzleteilen ein Ganzes geworden ist.
Der Einstieg ist mir hier tatsächlich etwas schwer gefallen. Es geschehen viele Dinge gleichzeitig und sie scheinen überhaupt nichts miteinander zu tun zu haben. Erst nach einer ganzen Weile lassen sich dann die ersten logischen Schlüsse ziehen, aber bis dahin tappen die Ermittler der OPCOP Truppe und auch der Leser völlig im Dunkeln. Ist man einmal drin in der unglaublich komplexen und topaktuellen Geschichte, dann fällt einem das Lesen leicht.
Arne Dahl hat einen sehr flüssigen und packenden Schreibstil, das Buch lässt sich einfach nacheinander weg lesen, auch wenn der ein oder andere Name oder Begriff einem nicht so leicht über die Lippen kommt.
Trotzdem: auch nachdem man die letzte Seite gelesen hat, bleibt man irgendwie verwirrt zurück. Die immens vielen Ereignisse und Zusammenhänge erfordern beim Lesen absolute Konzentration und nach dem Lesen blieb mir gar nichts anderes übrig, als über das gerade beendete Kapitel nocheinmal nachzudenken, allein schon deswegen, weil man sonst den Anschluß ans nächste Kapitel sehr leicht verlieren konnte.
Zum Nachdenken regt das Buch allemal an. Es ist politisch hoch brisant, aktuell und malt eine Horrorvision aus Mafia, Intrigen, Drogenhandel und korrupten Finanzmärkten, wobei das nur eine kleine Auswahl ist.
Leichte Lektüre ist das hier auf keinen Fall. Wer einen Polit-Thriller für Zwischendurch sucht, der sollte lieber zu etwas anderem greifen, denn hier empfiehlt es sich, wirklich ein paar Kapitel oder gar eine ganze Sektion, das Buch ist in solche aufgeteilt, am Stück zu lesen. Ansonsten kann es durchaus passieren, dass man aus der Geschichte rauskommt oder eins der vielen kleinen, aber wichtigen Details vergisst.
Bewertung
Im Großen und Ganzen ein durchaus packender und vor allem brisanter Polit-Thriller. Jedoch wiegen der schwere Einstieg und das bis zum Ende andauernde Verwirrspiel negativ.
Empfehlen kann ich das Buch trotzdem, vorausgesetzt, man kommt auch mit etwas "schwerem" Stoff zurecht.
Hierfür sehr gute 3,5 von 5 Sternen ***²

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