Gelesen: Ghetto Oma von Frl. Krise

Von Missblackxxl @MissBlackXXL
Nabend zusammen!
Sind bei Euch schon die Geister los? :o) Ich hab mich kurzerhand dazu entschieden, pünktlich zum morgigen, offiziellen Erscheinungsdatum von Frl. Krises "Ghetto Oma" noch die dazu passende Rezi zu veröffentlichen. Die Hitparade kommt dann morgen mit einem Tag Verspätung :o) Mein Dank geht an den Rowohlt Verlag für das voll krasse Leseexemplar!

Eckdaten

Titel: Ghetto Oma Autor: Frl. Krise Originaltitel: - Format: Taschenbuch, 336 Seiten Verlag: RoRoRo; 1. Auflage vom November 2012 ISBN: 978-3-499-62998-3 Euro (D): 9.99 beim Verlag Leseprobe

Inhalt - Klappentext

"Gerade ist eine meiner Kolleginnen mit Burnout-Syndrom frühpensioniert worden – früher kannten wir den Begriff noch nicht, ihre Krankheit hieß schlicht Siekannsichnichtdurchsetzen." Seit fast vierzig Jahren unterrichtet Frl. Krise inzwischen. Täglich erlebt sie dabei komische, aber auch anrührende Situationen mit ihren Schülern, die sie hier mit Herz und Seele beschreibt. Darüber hinaus wirft sie einen amüsanten Blick in die Vergangenheit: Wann schlich sich das erste Kopftuch ins Klassenzimmer, wann störte das Tamagotchi plötzlich den Unterricht, und ab wann waren die Lehrer auf einmal pünktlicher als die Schüler?  Unglaubliche Schulgeschichten – scharf beobachtet und pointiert erzählt.

Meine Meinung

Geht in Deckung, die "Problem-Schüler" sind wieder da! Frl. Krise, dem ein oder anderen sicherlich bekannt aus den Büchern von Frau Freitag und gleichzeitig deren beste Freundin, hat jetzt auch ihren alltäglichen Wahnsinn auf Papier gebracht und lässt uns mit Freude an ihm teilhaben.
Wie auch bei Frau Freitag war ich bei diesen Erzählungen aus Frl. Krises Lehrerleben, hin und hergerissen. Auf der einen Seite klappt einem schon Mal die Kinnlade runter, wenn man liest, was an deutschen Schulen und mit deutschen Ämtern so möglich ist und auf der anderen Seite amüsiert man sich am laufenden Band über die Eskapaden von Frl. Krises Schülern. Aber das liegt mit Sicherheit auch an der Art und Weise, wie die gute Frau uns diese näher bringt: sie hat einen herrlichen, trockenen Humor und ich könnte mich regelmäßig über die Bemerkungen schlapp lachen, die sie zu den Aussagen oder Aktionen ihrer Schützlinge parat hat. Was mir auch besonders gut gefallen hat, waren die regelmäßigen Rückblicke auf Zeiten, als Burnout noch "Siekannsichnichtdurchsetzen" hieß, siehe Klappentext. Da erzählt Frl. Krise dann auch die ein oder andere interessante Begebenheit und man stellt immer wieder aufs Neue fest, wie extrem sich der Schulalltag in diesen vielen Jahren gewandelt hat, Frl. Krise ist nämlich fast schon ein Lehrer-Urgestein! Um so schöner finde ich es dann aber auch, mit welchem Humor und Enthusiasmus sie beim Erzählen dabei ist, da merkt man, dass ihr ihr Beruf, trotz haarsträubenden Schülern und allerhand anderem Irrsinn, richtig Spaß macht.
Wie auch bei Frau Freitag lässt mich dieses Buch mit gemischten Gefühlen zurück. Auf der einen Seite muss man die knuffigen "Problem-Schüler" einfach lieben ("Hässlichkeit!"), aber auf der anderen Seite finde ich es manchmal schon ein wenig gruselig, was an deutschen Schulen so los ist...

Bewertung

Ja, ich liebe sie einfach, die Kids aus Frl. Krises und Frau Freitags Klassen, aber vielleicht liegt das auch daran, wie herrlich humorvoll ihre Lehrerinnen die verzapften Eskapaden aufs Papier gebracht haben. Für alle Fans von Frau Freitag und ähnlichen humorvollen"Live-Berichten" aus dem Schulalltag vorbehaltlos zu empfehlen!
5 Punkte