Neulich habe ich mir bei „www.bloggdeinbuch.de“ ein Buch bestellt:
„Gäste-Austreibung. Ein Crashkurs für gequälte Gastgeber“ von Martin Lagoda. Er habe eine „bitterböse Satire auf das Verköstigen von Gästen“ geschrieben; verspricht sein Verlag.
Na dann los. Nach zwei Dutzend gelesenen Seiten hat mich die Satire noch nicht so recht erreicht. Der Schreiber zündet zwar ein wahres Feuerwerk von abstrusen Übertreibungen und blumigen Umschreibungen. Aber die Geschichte bleibt dennoch plump und fadenscheinig. Ein etwas derber Schenkelklopfer-Humor nach Dschungelcamp Art. Nicht wirklich lustig, aber ordentlich grauslig.
Der Autor berichtet ausführlich von üblen Mundgerüchen, ausgemergelten Vegetariern und schwitzenden Übergewichtigen. Von Ausdünstungen im Klo und Fischöl-Duftkerzen in der Garderobe. Ein üppiges Sammelsurium von Widerlichem und Abstossendem.
Das alles entlockt mir ab und zu ein Schmunzeln, mehr aber nicht. Mir fehlt das raffiniert Hintergründige. Eine schier endlose Aneinanderreihung von hohlen Übertreibungen plätschert seicht dahin. Mit Satire hat so etwas wenig bis gar nichts zu tun. Jedenfalls atme ich erleichtert auf, als ich den hinteren Buchdeckel erreiche.
Der letzte Teil vom Buch ist übrigens dann doch noch recht lesenswert. Der Autor beschreibt einige der im Buch vorkommenden Gerichte: Kochrezepte für "Prärieaustern", "Cassoult", "Acquacotta" und so weiter.
Was mir gefallen hat, sind einige schöne Wortspiele und nette Textpassagen. Wegen diesen würde ich das Buch aber vermutlich nicht kaufen. Hätte ich es nicht kostenlos bekommen; ich wäre vermutlich enttäuscht gewesen. So war es ein harmloser Lesespass. Keine Satire zwar, auch keine bitterböse, eher ein unterhaltender Zeitvertreib.
Vielleicht liegt es einfach an unserer Humorlosigkeit? Möglich wäre es schon…
Hier nochmal die Daten:
Gäste-Austreibung. Ein Crashkurs für gequälte Gastgeber
von Martin Lagoda,
Schardt Verlag, 113 Seiten, 8 Euro
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