Gelesen: Frevlerhand von Ines Thorn

Hallo meine lieben Leser!
Wie vorhin schon angekündigt, versuche ich mich mal wieder an einer Rezension! Momentan hab ich eine kleine Vorliebe für historische Romane und dabei ist´s mir egal, ob das im 20. Jahrhundert oder im Mittelalter spielt. Heute möchte ich Euch den vierten Band der "Verbrechen in Frankfurt"-Reihe von Ines Thorn vorstellen. Dieser spielt wie alle anderen im tiefsten Mittelalter und richtet seinen Fokus auf die "Hobby-MissMarple" Gustelies, spricht aber auch eindeutig eher ein weibliches Publikum an. Mein Dank geht an den Rowohlt Verlag für das Leseexemplar!
Gelesen: Frevlerhand von Ines Thorn

Eckdaten

Titel: Die Verbrechen von Frankfurt - Frevlerhand Autor: Ines Thorn Originaltitel:Reihe: Die Verbrechen von Frankfurt #4 Format: Taschenbuch, 336 Seiten Verlag: RoRoRo; 1. Auflage vom Oktober 2012 ISBN: 978-3499259074 Euro (D): 9.99 beim Verlag Leseprobe

Inhalt - Klappentext

Wenn die Gräber sich auftun, ist die Hölle nah. Ein mysteriöser Prediger schlägt die Bürger Frankfurts mit dunklen Reden in seinen Bann. Besorgt sieht die Richterswitwe Gustelies, wie sogar ihre Freundin Jutta zu einer Jüngerin des glutäugigen Fremden wird. Als plötzlich in der Stadt Tote auftauchen – in offenen Gräbern, gehüllt in weiße Gewänder – gerät der Höllen-Prediger sofort in Verdacht. Verkündet er nicht stets, die Erde sei in Wahrheit die Hölle? Wieder einmal muss Gustelies ermitteln – und kommt dem Mörder näher, als ihr lieb ist ... (rowohlt.de)

Meine Meinung

Gustelies hat schwer mit sich zu kämpfen: alle scheinen sie nur als Haushaltshilfe zu brauchen und so richtig als Frau fühlt sie sich auch nicht mehr. Als dann ein mysteriöser Prediger in die Stadt kommt und alle Frauen in Ekstase verfallen, wird es für sie nicht einfacher. Erst, als sie durch Zufall eine seltsam zugerichtete Leiche auf dem städtischen Friedhof findet, nimmt ihr Leben wieder Fahrt auf. 
Dieser im historischen Frankfurt angesiedelter Roman, ist eine zeitgenössische Erzählung, gespickt mit ein paar Krimielementen. Man sollte hier keinen Spannungsblockbuster ala Fitzek und Co. erwarten, denn es handelt sich um eine ruhige, gemächlich voranschreitende Geschichte, wo der kleine Krimianteil eigentlich erst ganz zum Schluss ein wenig Fahrt aufnimmt, aber eigentlich nie im Vordergrund steht. Im Vordergrund steht nach meinem Empfinden der historische Roman. Ines Thorn erzählt mit ihrer Figur Gustelies, wie es den Frauen damals so im Alltag ergangen ist, gerade zu Zeiten des Krieges und der Pest. Es sind Erzählungen vom Alltag und das ganze wird mit einer kleinen Prise Krimi gewürzt. Man sollte auch keine fulminante Auflösung des Ganzen erwarten, sondern wirklich lieber ganz in Ruhe die tolle Atmosphäre und die liebevollen Details genießen. Darauf ist das Buch, meines Erachtens, auch ausgelegt!
Gustelies ist die Hauptfigur in diesem Roman und bedient, zusammen mit allen anderen Charakteren, durchaus die Klischees, die man so von einer Figur des Mittelalters erwartet. Allerdings ist das in keinster Weise negativ gemeint, denn ich finde, es kommt sehr authentisch und vor allem sympathisch rüber, wie Ines Thorn ihre Charaktere gestaltet hat. Das liegt auch an der detailreichen Ausarbeitung von Charakteren und Umgebung, so kann man sich einfach wunderbar in die Zeit mitnehmen lassen und versinkt ganz in der Geschichte. Der Schreibstil ist einfach gehalten und lässt sich wunderbar nacheinander lesen, einzig die Namen sind vielleicht am Anfang etwas Gewöhnungssache. 

Bewertung

Insgesamt hat mir "Frevlerhand" aber sehr gut gefallen, es ist ein gemütlicher Roman zum Abschalten und besonders für Genre-Fans zu empfehlen!
4 Punkte
Gelesen: Frevlerhand von Ines Thorn


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