Hallo meine lieben Leser!
Das mit dem guten Vorsatz hat gestern leider nicht geklappt, aber so wird der Blog wenigstens täglich mit Stoff gefüttert *grins* Und heute habe ich ganz besonders ausgefallenen Stoff für Euch! "Er ist wieder da" von Timur Vermes erweckt eine sehr bekannte, interessante, aber auch brisante, Persönlichkeit der Geschichte von Neuem und bringt sie in das Jahr 2011 zurück. Eigentlich spricht ja schon das Cover für sich ;o) Ich weise an dieser Stelle mal darauf hin, dass auch der Preis sehr interessant ist...Sehr sehenswert ist auch der Buchtrailer! Übrigens habe ich mir dieses Buch auch als Hörbuch gegönnt, da es von Christoph Maria Herbst gesprochen wird und das konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen :o)
Ja, da ist er also wieder, der Führer. Erwacht im Jahr 2011, völlig orientierungs - und planlos und noch dazu ohne Dach überm Kopf, mal ganz zu schweigen von seinen treuen Vasallen. Der Leser begleitet ihn auf dem Weg aus der Gosse hinauf zu einem Medienstar, der seinesgleichen sucht - selbstverständlich aus der Ich-Perspektive. Das erinnert im Groben an die Biografie des wahren Adolf Hitler, aber natürlich ist das Ganze auf die heutige Zeit abgestimmt. Das, was dieses Buch von anderer Hitler-Satire grundlegend unterscheidet, ist der Grad an Authentizität. Ich befasse mich jetzt schon einige Jahre mit diesem Mann und muss sagen, es ist erstaunlich, wie real Timur Vermes ihn, sein Verhalten, sein Denken und seine Sprache aufs Papier gebracht hat. Wer mal einen direkten, sachlichen Vergleich möchte, der sollte sich die Tischgespräche von Henry Picker anschauen, da merkt man kaum einen Unterschied! Und dann sitzt Du da und lachst mit dem Führer, empfindest sogar Sympathien für ihn, im nächsten Moment läuft es Dir wieder eiskalt den Rücken runter - dieses kongeniale Spagat zieht sich durch das ganze Buch.
Und dann ist da natürlich die Satire. So tiefschwarze, durch und durch böse Gesellschaftssatire wie sie eigentlich besser nicht sein könnte. Da bleibt kein Stein auf dem anderen. Der frisch erwachte Hitler nimmt seine Umwelt mit seiner enormen Beobachtungsgabe unter die Lupe und zerreißt sie, teils intelligent, teils aus schlichter Altmodischkeit, in ihre Einzelteile. Insbesonders die Medienlandschaft bekommt ihr Fett weg...und die NPD. Wie das Ganze ausgeht, das möchte ich nicht verraten, aber so viel sei gesagt: das schreit nach einer aktualisierten Fortsetzung!
Was bleibt also am Schluss, nachdem man das Buch zugeklappt hat? Für mich zum einen die gruselige Erkenntnis, wie leicht es einem Mann wie Adolf Hitler heute fallen würde, die Gesellschaft wieder für sich zu gewinnen und zum anderen immer noch dieses komische Gefühl, dass ich habe, weil ich ihn öfter mal sympathisch fand...
5 Punkte
Das mit dem guten Vorsatz hat gestern leider nicht geklappt, aber so wird der Blog wenigstens täglich mit Stoff gefüttert *grins* Und heute habe ich ganz besonders ausgefallenen Stoff für Euch! "Er ist wieder da" von Timur Vermes erweckt eine sehr bekannte, interessante, aber auch brisante, Persönlichkeit der Geschichte von Neuem und bringt sie in das Jahr 2011 zurück. Eigentlich spricht ja schon das Cover für sich ;o) Ich weise an dieser Stelle mal darauf hin, dass auch der Preis sehr interessant ist...Sehr sehenswert ist auch der Buchtrailer! Übrigens habe ich mir dieses Buch auch als Hörbuch gegönnt, da es von Christoph Maria Herbst gesprochen wird und das konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen :o)
Eckdaten
Titel: Er ist wieder da Autor: Timur Vermes Originaltitel: - Format: Hardcover, 400 Seiten Verlag: Eichborn; 1. Auflage vom September 2012 ISBN: 978-3847905172 Euro (D): 19.33 bei AmazonCover und Aufmachung
Wer wieder da ist, das erkennt man eigentlich gleich am Cover und für diejenigen, die nicht gleich drauf kommen, bleibt dann ja immer noch der Klappentext *grins* Der Preis ist auch sehr geschickt gewählt und hat bis jetzt bei jedem, dem ich dieses Buch gezeigt habe, einen kleinen Aha-Effekt ausgelöst ;o)Inhalt - Klappentext
Sommer 2011. Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel. 66 Jahre nach seinem vermeintlichen Ende strandet der Gröfaz in der Gegenwart und startet gegen jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere - im Fernsehen. Dieser Hitler ist keine Witzfigur und gerade deshalb erschreckend real. Und das Land, auf das er trifft, ist es auch: zynisch, hemmungslos erfolgsgeil und auch trotz Jahrzehnten deutscher Demokratie vollkommen chancenlos gegenüber dem Demagogen und der Sucht nach Quoten, Klicks und "Gefällt mir"-Buttons.[...]Meine Meinung
Ich habe lange für diese Rezension gebraucht, denn ich wusste nicht so recht, wo ich anfangen soll, also versuche ich es jetzt einfach mal: dieses Buch ist saukomisch, erschreckend und wahr zugleich. Stellt Euch mal vor, Ihr sitzt beim Lesen da und denkt: "Ja, da hat er Recht." oder Ihr ertappt Euch beim herzhaften Lachen MIT der Hauptfigur, nicht ÜBER sie. Es ist ein unglaublich gewagtes Kunststück, was Timur Vermes hier abgeliefert hat, aber es ist ihm auch unglaublich gut gelungen.Ja, da ist er also wieder, der Führer. Erwacht im Jahr 2011, völlig orientierungs - und planlos und noch dazu ohne Dach überm Kopf, mal ganz zu schweigen von seinen treuen Vasallen. Der Leser begleitet ihn auf dem Weg aus der Gosse hinauf zu einem Medienstar, der seinesgleichen sucht - selbstverständlich aus der Ich-Perspektive. Das erinnert im Groben an die Biografie des wahren Adolf Hitler, aber natürlich ist das Ganze auf die heutige Zeit abgestimmt. Das, was dieses Buch von anderer Hitler-Satire grundlegend unterscheidet, ist der Grad an Authentizität. Ich befasse mich jetzt schon einige Jahre mit diesem Mann und muss sagen, es ist erstaunlich, wie real Timur Vermes ihn, sein Verhalten, sein Denken und seine Sprache aufs Papier gebracht hat. Wer mal einen direkten, sachlichen Vergleich möchte, der sollte sich die Tischgespräche von Henry Picker anschauen, da merkt man kaum einen Unterschied! Und dann sitzt Du da und lachst mit dem Führer, empfindest sogar Sympathien für ihn, im nächsten Moment läuft es Dir wieder eiskalt den Rücken runter - dieses kongeniale Spagat zieht sich durch das ganze Buch.
Und dann ist da natürlich die Satire. So tiefschwarze, durch und durch böse Gesellschaftssatire wie sie eigentlich besser nicht sein könnte. Da bleibt kein Stein auf dem anderen. Der frisch erwachte Hitler nimmt seine Umwelt mit seiner enormen Beobachtungsgabe unter die Lupe und zerreißt sie, teils intelligent, teils aus schlichter Altmodischkeit, in ihre Einzelteile. Insbesonders die Medienlandschaft bekommt ihr Fett weg...und die NPD. Wie das Ganze ausgeht, das möchte ich nicht verraten, aber so viel sei gesagt: das schreit nach einer aktualisierten Fortsetzung!
Was bleibt also am Schluss, nachdem man das Buch zugeklappt hat? Für mich zum einen die gruselige Erkenntnis, wie leicht es einem Mann wie Adolf Hitler heute fallen würde, die Gesellschaft wieder für sich zu gewinnen und zum anderen immer noch dieses komische Gefühl, dass ich habe, weil ich ihn öfter mal sympathisch fand...
Bewertung
Was für ein Buch! Da bleibt kein Auge trocken, jeder kriegt sein Fett weg, aber es läuft einem auch oft kalt den Rücken runter. Eine klare Empfehlung für alle, einfach alle ;o)5 Punkte