Gelesen: Enders Game

Es ist schon eine Weile her, dass ich dieses Buch gelesen habe, aber ... der Anlass ist aktuell: es wurde verfilmt und kommt ins Kino! (November erst ... au nein!)

Ich habe dieses Buch geliebt. Ich mag starke Geschichten, die einen nicht mehr loslassen, die man auch Nachts um 11 Uhr noch in der Hand hat und nicht weglegen kann, auch wenn einen die vernünftige Seite des Gehirns sagt: Du musst jetzt schlafen gehen. Du musst morgen fit sein für die Arbeit – und du antwortest: Nur noch eine Seite. Nur noch ein bisschen mehr!

Ender's game (Deutscher Titel: Enders Spiel) spielt in einer Zukunft, in der die Erde Ziel zweier Invasionen von intelligenten ameisenartigen Ausserirdischen, war, die sie nur sehr knapp abwenden konnten. Man hat gewonnen ... scheint aber nicht genau zu wissen, weshalb und ist (auch darum) sehr ängstlich, was eine weitere Invasion angeht.

Um das vorzubereiten werden alle Kräfte mobilisiert. Speziell sucht man nach geeigneten Offizieren mit hyper-schneller Reaktion und dem Wunderkind, das in der Lage sein soll gegen einen Gegner vorzugehen, der technisch überlegen war (wobei die Menschheit rasch aufgeholt hat) und der auf eine Art und Weise kommuniziert und reagiert, die bisher nicht vorhersehbar war.

Andrew „Ender“ Wiggin kommt aus einer Familie, wo sowohl sein Bruder Peter, als auch seine Schwester Val als für das Militärprojekt getestet wurden. Beide haben es jedoch trotz ihrer überragenden Intelligenz nicht geschafft. Trotzdem wurde der Familie erlaubt / befohlen, ein weiteres Kind zu haben – was ungewöhnlich ist, dürfen die meisten Familien aus ökologischen Gründen nur 2 Kinder haben ... daher auch sein Spitzname „Ender“ – der letzte sozusagen.

Ender kommt mit 6 Jahren in das Programm und verlässt seine Familie für das Training in der Station im Weltraum.

Schon gleich zu Beginn wird Ender absichtlich isoliert – allein dadurch, dass ihn der Kommander (Graff) der Schule als besser als die anderen herausstellt. Das macht ihm keine Freunde – was absolut im Sinne der Oberen ist.

Die Kinder werden in Gruppen (Armeen) unterteilt, die zusammen trainieren und gegen andere antreten müssen – Kampf-Spiele sozusagen, die im schwerelosen Raum mit nicht-tödlichen Waffen stattfinden. Wer getroffen wird, friert ein, bis das Spiel zu Ende ist, Ziel ist die Durchquerung des Raums und das Öffnen der gegnerischen Türe. Daneben wird am Computer Taktik geübt. Jedes Spiel hat einen Grund – selbst das sich selbst erfindende Fantasie-Spiel, das sie in der Freizeit am Computer spielen.

Ender zeichnet sich durch ungewöhnliche Ideen und Taktiken aus – doch jedes Mal, wenn es scheint er findet ein bisschen Seelenfrieden und Freunde, wird er versetzt. Sein früher Erfolg bringt ihm auch Feinde, gegen die er sich unerbittlich wehren muss. Das Mantra scheint zu sein: „Niemand wird dir helfen. Nie.“

Unten auf der Erde spannen Enders sehr unterschiedliche Geschwister die sanfte Val und der bösartige Peter inzwischen zusammen, weil sie politische Probleme voraussehen. Der „Krieg“ gegen die Buggers hält die Nationen zusammen, aber ... wie lange noch? Mit Hilfe des Internets und Schein-Identitäten (Locke und Demosthenes) gewinnen die Minderjährigen immer mehr an Einfluss.

Jahre gehen vorbei, Ender wird 12 und immer wieder an Grenzen seiner Belastbarkeit getrieben – der körperlichen und der geistigen. Selbst im Fantasie-Computer Spiel geland er zum „Ende der Welt“ – das es eigentlich nach dem Programm gar nicht geben dürfte. Seine Schwester Val zu der er ein sehr gutes Verhältnis hatte, aber auch keinerlei Kontakt seit er in der Schule ist, wird hinzugezogen, ihn wieder zu motivieren – Graff, der Kommander der Kampf-Schule macht alles um die wahrscheinlich letzte Chance, die die Erde hat nicht zu verlieren.

Ender überwindet die Krise und wird zur Kommando-Schule auf dem Mond Eos versetzt – einer ehemaligen Brücken-Station der Bugger. Dem Ort, wo sie viel über deren Technologie gelernt haben und auch neue Waffensysteme entwickelt haben, wie dem „kleinen Doktor“.

Dort trifft er auch den Grund für den letzten Sieg über die Bugger – und er wird weiter und weiter getrieben, manipuliert und geschult, bis ....

Nein, das verrate ich hier nicht. Lest es selber nach!

 

Enders Game wurde also verfilmt, obwohl Orso Scott Card selber einmal geschrieben hat, das ist eigentlich nicht möglich zu verfilmen, da sich das meiste in Enders Kopf selber abspielt.

Ich bin nicht der Meinung – mal sehen, wie und ob der Film das getroffen hat.

Harrison Ford als Kommander Graff zu besetzen finde ich schon mal ziemlich passend.

 

***** 5 Sterne – ich würde auch 6 geben, wenn die Skala höher ginge.

1985 geschrieben hat das Buch nichts verloren. Die Umwelt dient nur als Hintergrund für einen sehr persönlichen Kampf. Von daher ist es auch für Nicht Science Fiction Fanss geeignet. Auch wenn die Hauptfiguren sehr jung sind: das ist kein Kinderbuch. Nicht wegen der Gewalt, sondern den Einblicken, die das Buch gibt.

 


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