Gelesen: Du sollst nicht sterben von Peter James

Von Missblackxxl @MissBlackXXL
Voila, hiermit wären wir bei meinem zuletzt beendeten Buch angelangt, das ist jetzt nicht einmal zwei Tage her, dass ich es fertig gelesen habe. Nieder mit dem Stapel unrezensierter Bücher! ;o)
Peter James´ "Du sollst nicht sterben" habe ich bei vorablesen.de abgestaubt und mich riesig darüber gefreut. Die Leseprobe war sehr vielversprechend und dass ich gleich beim ersten Leseeindruck ausgelost wurde, das verdoppelt die Freude nochmal. Ich bin mir jetzt grade gar nicht sicher, ob´s das Buch schon im Handel gibt, glaube aber schon... (Nachtrag: das Buch ist heute erschienen!)
Eckdaten
Hardcover, 400 Seiten
Scherz Verlag; 1. Auflage vom Dezember 2011
ISBN: 978-3502101987
Euro (D): 17.95
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Inhalt
Vergiss nie, dass ich dir ganz nah bin
Das Metropol Hotel in Brighton: Nach einem ausgelassenen Silvesterfest wird eine junge Frau brutal vergewaltigt, als sie auf ihr Zimmer geht. Eine Woche später wird eine andere Frau angegriffen. Der Täter stiehlt beiden Opfern die teuren Designer-Schuhe.
Das erinnert Roy Grace sehr an einen nie gelösten Fall aus dem Jahr 1997, als der, den sie damals den "Schuh-Dieb" nannten, fünf Frauen vergewaltigte und eine sechste tötete. Danach verschwand er spurlos. Ist der "Schuh-Dieb" wieder da?
In seinem sechsten Fall muss Detective Superintendent Roy Grace weit in die Vergangenheit gehen, um eine neuerliche Serie von Vergewaltigungen aufzuklären.
Meine Meinung
Ich könnte mich in den Allerwertesten beißen, dass ich bis jetzt noch nichts von Peter James und seinem Ermittler Roy Grace gelesen habe! Nach der Lektüre seines neuesten Buches steht für mich jedoch fest, dass die Vorgängerwerke früher oder später noch in mein Buchregal wandern werden.
Eine junge Frau wird am Silvesterabend brutal vergewaltigt, doch dabei bleibt es nicht. Der Täter schlägt erneut zu und Roy Grace und sein Team stehen vor einem schier unlösbaren Rätsel. Denn das Täterprofil gab es schon einmal, vor 12 Jahren beging ein Unbekannter exakt die selben Taten, fast auf die gleiche Weise. Er wurde nie gefasst, sein letztes Opfer blieb verschwunden. Sollte er etwa nach so langer Zeit zurückgekehrt sein?
Damit lässt sich in etwa die Haupthandlung des Buches umschreiben. Das Team steht vor den selben Schwierigkeiten wie vor 12 Jahren, weil der Täter ein ausgeklügelter Bursche zu sein scheint, er hinterlässt keinerlei Spuren und geht hochprofessionell vor.
James lässt am Anfang viele verschiedene Handlungen auftauchen, die alle parallel weiterlaufen und am Schluß zusammenkommen. Da ist zum Beispiel auch der autistische Taxifahrer Jak, der mit seinem Verhalten und seinen Gedanken den Leser fest davon überzeugt, er sei der Täter. Aber in dieser Geschichte ist nichts, wie es scheint. Es ist am Anfang ein wenig verwirrend, den einzelnen Handlungssträngen zu folgen, zumal einer davon in der Vergangenheit spielt, 1997, als der sogenannte "Schuh-Dieb" schon einmal aktiv war. Aber mit der Zeit laufen die Stränge zusammen und ca. bei der Hälfte des Buches habe ich eine erste Vermutung abgeben können, wer der eigentliche Täter sein könnte. Doch diese Vermutung wurde im restlichen Teil mehrmals auf die Probe gesetllt, denn James führt den Leser gekonnt in die Irre und lässt nur ab und zu einen winzigen Hinweis zwischen den Zeilen zurück.
Sein Schreibstil ist packend und flüssig zu lesen. Die vielen kurzen Kapitel sorgen dafür, dass man gar nicht so schnell schauen kann, wie man das Buch durchgelesen hat. Es hat mich ein paar Seiten gekostet, mit dem Plot und den verschiedenen Handlungssträngen warm zu werden, aber ab diesem Punkt konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Zum einen sind da die immer spektakuläreren Fälle, die hinzukommenden Hintergrundinformationen und Gedanken der Charaktere und natürlich die Tatsache, dass man nie so richtig weiß, wer denn nun wirklich hinter den Übergriffen steckt.
Dass es sich bei dem Täter um einen Schuhfetischisten handelt ist mal etwas ganz Neues, das habe ich noch in keinem Thriller gelesen und ich lese sehr viele Bücher dieser Art. Zumal diese Vorliebe entscheidend zur Haupthandlung beiträgt.
Roy Grace ist der typische Durchschnittsbulle und bleibt meines Erachtens ein wenig blass, über seinen Hintergrund erfährt man auch nicht wirklich mehr. Das kann aber auch daran liegen, dass solche Informationen in den Vorgängerbänden geliefert wurden, die ich leider nicht gelesen habe. Ein Grund mehr, Peter James genauer zu betrachten!
Bewertung
Die Leseprobe hatte mich schon gepackt und umso erfreulicher ist es, dass das gesamte Buch den gleichen Effekt erzielt hat. Der Plot ist spannend, verwirrend und auch ein wenig schockierend. Wirkliche Kritikpunkte gibt es nur in Hinsicht auf die dünnen Infos über Grace und die anfangs sehr verwirrende Vielzahl von Handlungssträngen.
Dafür gibt es 4,5 von 5 Sternen ****²