Hallo meine lieben Leser!
Heute nehme ich ausnahmsweise mal nicht am TTT teil, weil mir einfach kein braunes Buch (oder zumindest eine ähnliche Farbe) in die Hände fallen wollte! Außerdem ist es so warm, dass man sich lieber mit einem kühlen Getränk irgendwo ohne warmlaufenden Laptop in den Schatten legt *grins* Aber ich möchte Euch noch eine Rezension posten und WIND können wir schließlich heute alle ein bisschen gebrauchen, oder? ^^
Eckdaten
Titel: Die Chroniken von Hara - Wind Autor: Alexey Pehov Originaltitel: Iskateli vetra Format: broschiert Verlag: Piper; 1. Auflage vom April 2012 ISBN: 978-3492702584 Euro (D): 16.99 bei Amazon
Cover und Aufmachung
Das Cover passt einfach perfekt zu einem Highfantasy Roman. Episch, mit Bogenschütze und verschnörkelten Lettern, das passt nicht nur perfekt zum Inhalt des Buches, sondern macht auch richtig was her. Ich finde zwar, dass es von der Gestaltung her meistens das Gleiche ist, aber es passt einfach zum Genre! Im Buch, jeweils ganz vorne und hinten, ist eine Karte des Reiches Hara abgedruckt. Sehr schön gestaltet und vor allem nützlich beim Lesen!
Inhalt
Seit der Krieg der Nekromanten das Land zerstört hat, verschwinden die magischen Funken aus Hara – und mit ihnen die Magie selbst. Lahen ist eine Windsucherin, eine der wenigen, die jenen Funken noch in sich trägt. Doch sie und der Bogenschütze Ness werden verfolgt von den Verdammten, den Anhängern der schwarzen Magie, die sich Lahens Gabe bemächtigen wollen. Können Lahen und Ness verhindern, dass der dunkle Funke erneut entzündet und Hara ins Chaos gestürzt wird? Es beginnt ein Wettlauf um ihr Leben – und der Kampf um die Magie in ihrer Welt …(amazon.de)
Meine Meinung
Tja, was soll ich sagen. Ich schwanke sehr zwischen drei und vier Sternen für dieses Buch. Zum einen ist es ein astreiner, fantasievoller Highfantasy Roman, aber auf der anderen Seite hat sich bei mir streckenweise ganz schön die Verwirrung über den Plot breit gemacht.
Die Chroniken von Hara finden mit dem Band "Wind" ihren Auftakt. Dementsprechend erwarte ich als Leser natürlich, dass ich ausreichend mit Hintergrundinfos über die mir fremde Welt und deren Gepflogenheiten versorgt werde. Dies ist hier leider nur bedingt der Fall. Ein am Ende angebrachtes Glossar klärt zwar die ein oder andere Frage, aber der Roman selber wartet für meinen Geschmack einfach mit viel zu wenig Hintergründen auf. Man wird im Prinzip völlig ins kalte Wasser geschmissen und muss dann erstmal die ganzen Eindrücke verarbeiten, die da auf einen einströmen. Hara ist nämlich durchaus eine interessante und schön gestaltete Fantasy-Welt. Angefangen bei Magiern, bis hin zu Fabelwesen und idyllischen mitteralterlichen Städten, hat dieses Universum eigentlich alles zu bieten, was einem Fan von Highfantasy das Herz höher schlagen lässt. Leider ist es aber so, dass diese wunderschönen Details nur wenig hermachen, ohne eine ausreichende Beantwortung der Fragen, die sich einen beim Lesen zwangsweise aufdrängen. Ich bin am Ende mit einigen dieser unbeantworteten Störfaktoren zurück geblieben, zumal das Ende wirklich sehr fies ist und man quasi gezwungen wird, den zweiten Teil zu kaufen, wenn man wissen möchte, wie die Geschichte weitergeht. Abgeschlossen ist sie nämlich nicht, sondern endet einfach abrupt, so als ob beim Drucken ein paar Seiten vergessen wurden.
Überhaupt habe ich bei der Geschichte ein wenig den roten Faden vermisst. Mir war zeitweise überhaupt nicht klar, warum und wieso die Charaktere jetzt dies oder das machen, geschweige denn ihr eigentliches Ziel! Ich weiß nicht, ob das an der deutschen Vermarktung liegt, denn die russischen Originale kenne ich nicht, aber den Leser teilweise so im Dunkeln zu lassen, hat mich überhaupt nicht begeistert.
Dabei könnte dieses Buch so toll sein. An sich ist der Plot nämlich durchaus spannend und hat einiges an Potential. Dass "Krieg im Fantasyland" nichts Neues ist, das sei mal dahin gestellt, aber Alexey Pehov hat sich für Hara einige nette Details einfallen lassen. Kopfkino ist dank der wunderbaren Details und der dadurch verbreiteten Atmosphäre vorprogrammiert, es fehlt eben "lediglich" der rote Faden. Die Charaktere passen auch völlig ins Bild eines Fantasyromans. Sie sind Helden, haben zwar die ein oder andere kleine Schwäche, aber ansonsten sind sie richtig Helden, die noch alles und jeden niederstrecken, auch wenn ihre Situation noch so aussichtslos ist. Das ist natürlich nicht sonderlich glaubhaft, aber gut, wir befinden uns ja auch in einem "anderen" Universum, da haut so ein Bogenschütze eben schon mal alle Gegner problemlos um, auch wenn er selbst schwer verwundet ist.
Ich bin wirklich total hin und hergerissen. Auf der einen Seite fand ich "Hara" nämlich dank der Details und der Atmosphäre, wirklich toll. Auf der anderen Seite hat mir aber manchmal regelrecht die Motivation zum Lesen gefehlt, weil ich einfach nie richtig rausgefunden habe, was denn nun eigentlich das Ziel der ganzen verschiedenen Storyelemente ist und auch vor weiteren, unbeantworteten Fragen habe ich mich gefürchtet.
Bewertung
Im Endeffekt könnte dieses Buch ein richtig toller Pageturner sein, wären da nicht diese für mich erheblichen Schnitzer. Daher vergebe ich drei Punkte, allerdings mit der leichten Tendenz nach oben!gute 3 Punkte