Gelesen: Der Feuerstein von Rae Carson

Hallo zusammen!
Heute habe ich die Rezi zu "Feuerstein" für Euch. Ich hatte ja beim entsprechenden Nachschubpost geschrieben, dass ich mich tierisch auf das Buch freue, weil die Protagonistin eine pummelige Prinzessin ist, also eine Art Leidensgenossin *grins* Leider war das Buch dann doch nicht der große Wurf und die Prinzessin alles andere als sympathisch... Naja, lest selbst, warum das so ist :o)
Gelesen: Der Feuerstein von Rae Carson

Eckdaten

Titel: Der Feuerstein Autor: Rae Carson Originaltitel: The Girl of Fire and Thorns Format: Hardcover, 528 Seiten Verlag: Heyne; 1. Auflage vom August 2012 ISBN: 978-3453267183 Euro (D): 16.99 bei Amazon

Cover und Aufmachung

Ein klassisches Jugendbuch-Fantasycover, das mit seiner schönen Farbgebung aber durchaus ins Auge springen dürfte. Schemenhaft sieht man schon mal die junge Prinzessin Elisa und natürlich das, was am wichtigsten ist: den Feuerstein! Ich finde es gut gelungen und absolut passend für die Zielgruppe, aber es ist auch nichts, was mich völlig vom Hocker reißt.

Inhalt

Alle hundert Jahre wird ein Mensch auserwählt, den göttlichen Feuerstein zu tragen. Prinzessin Elisa von Orovalle ist so eine Steinträgerin. Aber Elisa ist auch dick und außerdem nur die Zweitgeborene. Diejenige, die noch nie etwas Herausragendes vollbracht hat – und die auch nicht glaubt, das jemals tun zu können. Doch dann wird sie an ihrem sechzehnten Geburtstag die geheime Ehefrau eines schönen und mächtigen Königs – eines Königs, dessen Reich im Innern von Intrigen und von außen von grausamen Invasoren bedroht wird und der eine Heldin und keine Versagerin an seiner Seite braucht. Er ist jedoch nicht der Einzige, der Elisa für seine Zwecke einspannen will. Als die Prinzessin von mysteriösen Rebellen entführt wird, nimmt sie ihr Schicksal erstmals selbst in die Hand: Mit all ihrem Mut, ihrer Entschlossenheit und Klugheit schließt sie sich den Aufständischen an und kämpft gegen die feindliche Armee. Denn Elisa weiß, der Feuerstein, der in ihrem Nabel schlummert, könnte ihr unglaubliche Macht verleihen. Falls es ihr gelingt, seine Magie zu entfesseln. Falls sie nicht zu früh stirbt. Denn das ist das Schicksal der meisten Auserwählten … (amazon.de)

Meine Meinung

Elisa hat es wirklich nicht leicht: sie ist die Zweitgeborene, hat eine unübersehbare Schwäche für gutes Essen und jetzt soll sie auch noch mit irgendeinem Fremden aus dem anderen Königreich verheiratet werden. Mal ganz davon abgesehen, dass sie die Trägerin des Feuersteins ist. Dieser betraut den Träger mit einer ehrvollen Aufgabe, aber er muss schon selbst herausfinden, welche das ist. Und als wäre das nicht genug, droht auch dem beschaulichen Ländchen noch ein blutiger Krieg.
Ja, ich habe mich einfangen lassen von der sympathischen Umschreibung Elisas im Klappentext. Denn es wäre doch wirklich mal wieder toll, eine nicht perfekte Heldin zu haben und allein ihre Vorliebe für gutes Essen ist ein Merkmal, mit dem ich mich uneingeschränkt identifizieren kann. Leider ist Elisa in meinen Augen nicht das, wofür man sie vielleicht am Anfang halten mag. Ich habe sie während des Lesens als eine zum Teil wirklich unausstehliche Person empfunden und schon bald ging mir der ständige Seitenhieb auf ihre Pummeligkeit und die damit unweigerlich verbundenen Selbstzweifel, ganz schön auf den Keks. So eine sympathische Person ist sie nämlich leider gar nicht, sondern unglaublich dickköpfig, naiv und schlichtweg nervig. Alle anderen Charaktere stehen dank der Ich-Erzählung in ihrem Schatten und kommen für meinen Geschmack viel zu kurz. Sie sind wirklich nur Mittel zum Zweck, so kommt es mir jedenfalls vor, und entwickeln kaum Tiefe, sodass man sie am Ende eigentlich recht schnell vergessen hat, mal ganz davon abgesehen, dass ihr Tun und Handeln teilweise genau so gestrickt ist, wie das von Elisa. 
Die Geschichte ist in einer orientalischen Welt angesiedelt, Magie und die Macht des Feuersteins sind dabei das einzige, was wirklich an reinrassige Fantasy erinnert. Leider wird man aber über diese Welt völlig im Dunkeln gelassen. Der Leser wird in die Geschichte geworfen und wenn es Krieg gibt, dann ist das eben so, frag nicht warum. Also an Hintergrundinformationen und liebevollen Details fehlt es diesem Buch leider zuhauf. Auch der Spannungsbogen bleibt nicht ständig auf dem gleichen Niveau und man hat schon ein paar sich ziehende, langatmige Strecken zu überwinden.
Die anfängliche Euphorie über die tapfere Heldin und das große Abenteuer hat sich bei mir leider schnell in Luft aufgelöst. Es war streckenweise eine Qual, die Launen von Elisa ertragen zu müssen. Insgesamt konnte mich das Buch damit leider gar nicht überzeugen, aber vielleicht habe ich mir auch einfach zu viel versprochen.

Bewertung

Hier wurde einiges an Potential verschenkt, denn der Grundstein für eine gute Geschichte ist definitiv da. Aber nervige Charaktere, eine Welt, die völlig im Dunkeln liegt und teils langatmige Passagen, machen das Buch im Endeffekt leider nicht gerade zu einem Vergnügen.
Gute 2 Punkte
Gelesen: Der Feuerstein von Rae Carson

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