[Gelesen] Colleen Hoover–Weil ich Will liebe

Von Eulenmail

Hier gelangt ihr zu meiner Rezension zu Weil ich Layken liebe. Dem Buch habe ich 3,5 Eulen gegeben. Der Fortsetzungsband bekommt nicht ganz so viele Eulen…

Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
Seiten: 367
Preis: 9,95 Euro
Genre: Liebe, Erwachsenwerden, Drama

 

INHALT Zwischen Layken und Will scheint alles perfekt. Doch dann macht Will den Fehler und erzählt Layken nicht sofort, dass seine Ex-Freundin neben ihm in einem Uni-Seminar sitzt. Und Vaughn spricht auch noch etwas an, dass Layken zum Nachdenken bringt. Ist die Liebe zwischen Will und Layken auf unsicherem Boden gebaut?

ERWARTUNGEN Dieses Mal muss ich wohl eher von Befürchtungen sprechen. Ich hab schon am Ende von Weil ich Layken liebe nicht verstanden, warum es eine Fortsetzung gibt. Denn auch wenn viele Layken und Will noch nicht gehen lassen wollten und sich der Roman sicherlich gut verkauft hat – die Handlung gab in meinen Augen nicht mehr Stoff her. Dennoch war ich neugierig, was die Autorin für Wendungen findet.

EINDRÜCKE Nun, meine Befürchtungen wurden bestätigt. Ich musste gleich zweimal Anlauf nehmen, um das Buch zu Ende zu lesen. Und auch als ich schließlich dran blieb, war es nicht immer ein Vergnügen für mich.

Die ersten 120 Seiten ist alles perfekt zwischen Will und Layken. Sie lieben sich, sie haben ihren Alltag im Griff und bald ist der große Tag, an dem Layken ihre Jungfräulichkeit mit Will verliert. Sie zählen die Tage. Doch dann taucht Vaughn bei Will auf und der Leser ahnt es schon… sie bringt die Probleme mit. Vaughn wirkt von Anfang an unsympathisch, rücksichtslos und egoistisch. Von dem Moment ihres Auftauchens an wird die Geschichte leider sehr vorhersehbar und auch klischeehaft. Für mich wirkte die Wendung erzwungen, die Gründe, die Layken später ausführt, ein wenig zu weit hergeholt – Wills Lösung dazu dann etwas einfallslos. Ich meinte mit jeder Faser zu spüren, dass hier künstlich ein Drama hervorgerufen wird, damit man die Liebesgeschichte noch um ein paar Schleifen verlängern kann.

Und das ist auch das eigentliche Problem. Denn die Charaktere hat Colleen Hoover wieder sehr schön beschrieben. Sie entwickeln sich zwar nicht unbedingt weiter und wenn man beide Bücher gemeinsam betrachtet, dass sind die Charaktere auch leicht eindimensional, aber sie sind so ausführlich beschrieben, dass man sie sich gut vorstellen kann. Andere Leser konnten daher sicherlich mitfühlen.
Aber die Handlung ist der große Schwachpunkt. Vor dem Wendepunkt zieht sich die Geschichte aufgrund der sich wiederholenden Liebesschwüre zwischen Will und Layken in die Länge, danach zieht sie sich, weil es nicht weitergeht und die Figuren auf der Stelle treten. Der zweite Wendepunkt kam dann zwar einigermaßen überraschend, ob er nötig war, weiß ich nicht. Denn Neues hat sich danach nicht entwickelt. Zumindest nicht zwischen Layken und Will, so dass das Ende für mich auch, sagen wir mal, langweilig war.

FAZIT Ich will das Buch nicht in Grund und Boden stampfen, denn es gibt sicherlich viele, die es toll fanden. Zudem hat Colleen Hoover auch Stärken: sie zeichnet starke Charaktere, wenngleich diese sich wenig weiter entwickeln, und sie bindet den Poetry Slam ganz wunderbar in die Geschichte mit ein. Ein Stück Literatur in der Literatur sozusagen. Aber leider fühle ich mich bestätigt, dass diese Fortsetzung die Geschichte von Will und Layken nicht besser gemacht hat. Nach dem ersten Band hätte gerne das endgültige Ende sein dürfen. Die Punktevergabe fiel mir entsprechend schwer und sie ist wirklich ganz persönlich!

… und eine halbe Eule…