Es waren nur sechs Tage. Dann hatte ich 500 Seiten gelesen. Das ist für mich echt eine Leistung! Und es sagt so einiges über das Buch aus…
Verlag: Arena Verlag
Seiten: 500
Preis: ca. 18 Euro
Genre: Jugendbuch, Urban Fantasy
INHALT In einem Club beobachtet Clary eine Gruppe Jugendliche, die einen anderen malträtieren. Sie behaupten Schattenjäger zu sein. Sie glaubt ihnen nicht. Als ihre Mutter spurlos verschwindet, ist sie auf deren Hilfe angewiesen. Doch sie muss auch erfahren, dass ihre Mutter einige Geheimnisse vor ihr hatte.
MEINE ERWARTUNGEN Ich weiß gar nicht, warum ich mir das Buch damals auf tauschticket.de so günstig ertauscht hatte. Es wurde die Verfilmung angekündigt und es klang nach spannender Fantasy und nicht einem kitschigen Vampirroman a la Twilight. Und das erwartete ich schließlich, aber in erster Linie ließ ich mich überraschen. Ich hatte nur Lust auf gute Fantasie.
MEINE EINDRÜCKE Der Anfang war ein bisschen verwirrend. Genauso verwirrt war auch Clary. Was passiert da eigentlich? Wer ist wer und in welcher Beziehung stehen sie zueinander?
Ebenso wie Clary taucht der Leser Stück für Stück in die zweite Welt hinein. Dabei ist vor allem Cassandra Clares Schreibstil bemerkenswert…. und eigentlich auch wieder nicht. Denn er ist nicht besonders außergewöhnlich, hat aber eine Leichtigkeit und Natürlichkeit, dass ich nach einer Unterbrechung immer schon wieder nach wenigen Sätzen eintauchen konnte. Nur um mich zu wundern, wie schnell die Seiten durch meine Finger gehen.
Clary ist ein ganz normales Mädchen. Gut, sie lebt allein mit ihrer Mutter, die etwas überfürsorglich und künstlerisch ist, aber im Grunde vermisst sie nichts. Sie hat auch einen besten Freund Simon, den sie schon seit Kindertagen kennt. Ihr Welt scheint in Ordnung. Bis diese merkwürdigen Teenager auftauchen. Allen voran Jace. Er ist überheblich, vorlaut und sehr attraktiv. Jede Figur hat seinen eigenen Charakter, einen Wiedererkennungswert und Entwicklungspotential. Das macht sich vor allem zum Schluss des Romans bei Jace bemerkbar. Ich war wirklich überrascht. Das lässt auf spannungsreiche Fortsetzungen hoffen. Zugleich möchte ich vorwegnehmen, dass diese gefürchtete Liebeskiste, die in fast allen Jugendbüchern auftaucht, hier sehr milde und sehr angenehm war. Auch sie wirkte realistisch auf mich und nicht störend.
Die Handlung ist sehr fließend. Wie gesagt, die Seiten schwanden unter meinen Händen wie Eis in der Sonne. Obwohl im Großen und Ganzen gar nicht extrem viel passiert. Es ließe sich alles in wenigen Minuten zusammenfassen. Die Autorin nimmt sich zwischendurch die Zeit, einiges aus der Schattenwelt zu erklären, ohne jedoch die Spannung jemals ganz abzubauen. Das Ziel, die Mutter zu finden, gerät nie aus dem Blickwinkel. Und dennoch gibt es zwischendrin einige spannende Höhepunkte, in denen mir meine Mittagspause immer zu kurz vorkam. Das Ende ist so etwas wie ein halber Cliffhanger. Die ursprüngliche Intention zu allen Handlungen im Roman wurde abgeschlossen, gleichzeitig wurde aber im Verlauf etwas Neues angebrochen, was zum Ende offen bleibt. Das empfand ich als sehr gelungen. Denn so blieben nicht tausend Fragen zurück, aber Neugierde, was denn noch alles passieren wird.
FAZIT Mir hat City of Bones richtig gut gefallen. Es ist gut durchdachte Fantasy, nicht zu extrem, aber außergewöhnlich genug, um nicht zu langweilen. Die Autorin verknüpft so manches mit bekannten Mythen, so dass es noch realistischer wirken mag. Die Handlung ist durchweg spannend, die Hintergründe groß genug, so dass ich mir sehr gut vorstellen kann, dass die weiteren Bände nicht langweilig werden. Da hat Cassandra Clare eine tolle Welt geschaffen!