[Gelesen] Caragh O’Brien–Die Stadt der verschwundenen Kinder

Ich glaub, ich hab das schon einmal erzählt: Normalerweise schreibe ich Rezension sehr zeitnah, nachdem ich das Buch beendet habe. Aber wenn ein Buch mittelmäßig ist, dauert es gerne mal länger. Warum? Nun, ist ein Buch gut (ab 4 Eulen), dann fallen einem sofort Dinge ein, die einem an dem Buch gefallen haben. Ist es nicht gut, dann eben solche. Ist es aber mittelmäßig, dann war es weder herausragend gut noch richtig schlecht. Aber die Details zu benennen, warum das so ist, ist wesentlich schwieriger. Zumindest für mich. Und so geschah es mit diesem Buch:

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Verlag: Heyne fliegt
Seiten: 480
Preis: 8,99 Euro
Genre/Thema: Dystopie, Familie

INHALT Gaia ist erst seit kurzem Hebamme wie auch ihre Mutter. Sie hat die Aufgabe, die ersten drei Neugeborenen eines jeden Monats der Stadt zu übergeben. Doch als ihre Mutter hinter den Mauern verschwindet, begibt sich Gaia auf die Suche nach Gerechtigkeit, Wahrheit und entdeckt die Abgründe der Gesellschaft.

MEINE ERWARTUNGEN Ich hatte sowohl Gutes als auch Schlechtes über die Trilogie gehört. Bei meiner ersten Medimops-Bestellung durfte der erste Band dann schließlich mit. Meine Erwartungen waren nicht sehr hoch. Neugierig war ich und hoffte auf eine spannende Unterhaltung mit einer interessanten Gesellschaftstheorie.

MEINE EINDRÜCKE Zunächst einmal ist der Titel irreführend. Im Original lautet er “Birthmarked”, was so viel heißt wie Geburtsmal oder “bei der Geburt markiert”. Und das trifft es viel besser.

Denn Gaia weiß ganz genau, wo die Kinder aus ihrem Dorf hinkommen: hinter die Mauern der Stadt, in der es den Menschen an nichts fehlt. Verschwunden sind sie also nicht wirklich. Die meisten Menschen außerhalb der Mauern glauben, dass es ihren Kindern, die abgegeben werden, dort besser gehen wird. Auch Gaia glaubt dies. Bis ihre Mutter von Soldaten festgenommen wird und nach einer Liste gesucht wird, auf der ihre Mutter die Namen und Geburtsdaten aller entbundenen Kindern eingetragen haben soll. Das macht Gaia misstrauisch und sie schleicht sich in die Stadt, um ihre Mutter zu retten.

Gaia hat von ihrer Mutter gelernt, dass jedes Neugeborene eine kleine Tätowierung, bestehend aus kleinen Punkten, in den Fußknöchel bekommt. Für Gaia ist dies ganz normal, bis sie erfährt, dass sie und ihre Mutter die einzigen Hebammen sind, die dies tun. Damit sind die Kinder von außerhalb der Mauer hinter den Mauern eindeutig zu identifizieren. Welche Folgen das hat, wird Gaia während ihres Abenteuers nach und nach verstehen lernen.

Die Grundidee klingt also spannend. Dennoch gelingt es der Autorin nicht, richtige Spannung aufkommen zu lassen. Selbst Verfolgungsszenen und abenteuerliche Befreiungsaktionen lassen meinen Puls beim Lesen nicht schneller schlagen. Es liegt vielleicht an Gaia, die so arglos und unwissend erscheint. Sie macht sich zwar Sorgen um ihre Mutter, aber den Rest macht sie mehr oder weniger einfach mit. Sicherlich versteht sie nicht von Anfang an alle Machenschaften der Regierung, aber als sie diese nach und nach herausfindet, bleibt das große Drama ein wenig aus. Gaia wirkt auf mich zu wenig schockiert, nimmt alles eher so hin, so dass auch für mich als Leser die Brisanz der Pläne der Regierung nicht ganz deutlich wurde. Es wirkte vielmehr, als würden alle um Gaia herum dramatisieren, obwohl es gar nicht so schlimm ist…
Dennoch ist es auch nicht so langweilig, dass ich abbrechen wollte. Die Charaktere sind liebevoll beschrieben, die Szenerie, in der sich alles abspielt, birgt viel Potential und macht neugierig.

Insgesamt ist der Schreibstil sehr angenehm, unauffällig, aber passend. Er unterstützt jedoch nicht die Handlung, sondern eher das Gefühl der Arglosigkeit.

FAZIT Das Buch hätte spannender sein dürfen. Vielleicht ist diese Trilogie als Einstieg in das Genre Dystopie gut geeignet: es ist nicht zu extrem in der Weltdarstellung, die Charaktere sind sympathisch und annähernd normal. Ich bin zwar gespannt, wie es im zweiten Teil wohl weitergeht, ist der jedoch auch so lasch, breche ich die Trilogie sicherlich ab. Mehr Drama hätte ich gerne, mehr Feuer, Action und Leidenschaft.

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