[Gelesen] Ben Aaronovitch–Der böse Ort

Ich bin Fan dieser Reihe, daher musste ich auch dieses Buch lesen. Dank an den dtv (Deutschen Taschenbuch Verlag), der mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zugeschickt hat!

9783423215077

Verlag: dtv
Seiten: 398
Preis: 9,95 Euro
Genre/Thema: Krimi, Humor, Fantasy

INHALT Ein magisches Buch aus Deutschland, ein deutscher Architekt und eine riesige Sozialbaulandschaft. Wie hängen diese Dinge zusammen? Und warum interessiert sich die böse magische Welt dafür? Peter Grant muss dies herausfinden und begibt sich damit einmal mehr in Lebensgefahr…

MEINE ERWARTUNGEN Dass ich die Krimireihe von Ben Aaronovitch mag, ist kein Geheimnis. Daher freute ich mich sehr über die Fortsetzung und hoffte auf eine ebenso gelungene Mischung aus Krimi, Schwarzem Humor und Fantasy wie in den letzten Bänden.

MEINE EINDRÜCKE Wie immer ist es schwierig, die Handlung des Buches zusammenzufassen. Das liegt vor allem daran, dass es mehrere kleinere Handlungen/Fälle gibt, die zwar zum Teil zusammenhängen, manchmal aber eben nur eine in sich abgeschlossene Geschichte sind, die – wie vielleicht im wahren Leben – den Protagonisten kurzfristig ablenken.
Neben den kleineren Fällen, die Peter Grant zwischendurch zu lösen hat, gibt es auch die große Rahmenhandlung, die sich auf Ereignisse aus den vorigen Romanen bezieht. Es ist daher wirklich ratsam, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Ben Aaronovitch wiederholt dieses Mal nichts und setzt Namen und Geschehnisse zum Großteil voraus.

Insgesamt möchte ich sagen, ist der Krimi-Faktor dieses Mal nicht sehr hoch. Es gibt zwar diverse Fälle und Peter Grant stößt auch immer wieder auf neue Indizien, aber der Krimi ist in Der böse Ort mehr ein spannendes Rätsel. Man muss unbedingt gedanklich immer dabei sein, sonst verliert man den Faden. Denn es tauchen viele Personen, Andeutungen und Schauplätze auf, die man auseinanderhalten bzw. zuordnen können muss.
Dennoch ist die Geschichte unterhaltsam, man rätselt mit und bleibt an der Geschichte dran. Denn das ist das große Plus dieser Reihe: aufgrund der magischen Komponente, sind die Handlungen definitiv nicht vorhersehbar. Außerdem gelingt es Aaronovitch mal wieder ganz geschickt, historische Ereignisse Londons in seine Geschichte mit einzuflechten, so dass London plötzlich in einem neuen Licht erstrahlt. Sicherlich erfindet er auch Orte und Geschehnisse, darauf weist er in einem Nachwort auch hin, aber in Verbindung mit echten Menschen und tatsächlichen Begebenheiten, möchte man ihm gerne glauben, dass seine Erzählungen wahr sind.

Ein weiteres Plus sind nach wie vor die Charaktere. Von Buch zu Buch entwickeln sie sich weiter. Am deutlichsten ist dies natürlich an Peter Grant zu spüren, denn aus seiner Sicht werden die Geschichten immer erzählt. Er sprüht vor Humor, der gerne auch mal so subtil ist, dass man die Sätze zweimal lesen kann. Zudem entwickelt er sich als Zauberer merklich weiter, kann seine Fähigkeiten immer besser einschätzen und setzt die Magie gezielter und bewusster ein. Sein Kontakt zu den magischen Wesen in London ist auch selbstbewusster.
Seine Partnerin Lesley hat sich auch verändert, wenngleich sie durch die Brille Peter Grants betrachtet wird. Besonders ihre Entwicklung zum Schluss macht neugierig auf die Fortsetzung!

Die Erzählweise muss man mögen. Aber sie ist auch das Entscheidende der ganzen Reihe. Wie erwähnt, lässt Ben Aaronovitch die Geschichten von seinem Protagonisten Peter Grant erzählen. Der schwarze, subtile Humor ist in Der böse Ort deutlich mehr zu lesen als noch im vorangegangen Roman. Er gibt dem Ganzen die richtige Würze, denn die Welt mit einem Augenzwinkern zu betrachten, hat noch niemandem geschadet. Aber man merkt auch, dass sich der Autor viele Gedanken um seine Geschichten macht, dass er gut recherchiert. Denn es gibt keine Logikfehler, es bleiben bei den einzelnen Fällen keine Fragen offen. Vielmehr weckt er die Lust auf mehr, auf Neues und verführt den Leser dazu, sich nach London zu sehnen.

FAZIT Liest man Der böse Ort, taucht man ab in ein magisches London, wo Kriminalfälle nicht ganz so gewöhnlich sind und ihre Ermittler es Faustdick hinter den Ohren haben. Der Humor macht das Buch unterhaltsam, der Kriminalfall macht es spannend und die Magie – nun die macht das Buch fantastisch. Ben Aaronovitch weiß, wie er London in neuem Glanz erstrahlen lassen kann und selbst wer schon hundert Mal dort gewesen ist, wird vom Autor noch so einiges über diese historische Stadt lernen können.
Meine Faszination und Begeisterung für diesen Autor und diese Krimireihe sind ungebrochen.

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Meine Rezensionen zu den anderen Bänden:
Die Flüsse von London
Schwarzer Mond über Soho
Ein Wispern unter Baker Street

Hier ist noch eine Link zur Webseite von Ben Aaronovitch: The Folly


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