Endlich habe ich mal Muse und Zeit gefunden, die Rezi zu Kai Meyers "Arkadien erwacht" zu schreiben. Das ist erst vor Kurzem als Wanderbuch bei mir eingetrudelt und ich hatte es innerhalb von knapp 3 Tagen gelesen. Verschlungen trifft es vielleicht besser, aber lest selbst :o)
Hardcover, 512 Seiten
Carlsen Verlag; 1. Ausgabe vom November 2009
ISBN: 9783551582010
Euro (D) : 19.90
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Inhalt
Schon bei ihrer Ankunft auf Sizilien fühlt sich Rosa, als wäre sie in einen alten Film geraten - der Chauffeur, der ihre zufällige Reisebekanntschaft Alessandro am Flughafen erwartet; der heruntergekommene Palazzo ihrer Tante; und dann die Gerüchte um zwei Mafiaclans, die seit Generationen erbittert gegeneinander kämpfen: die Alcantaras und die Carnevares, Rosas und Alessandros Familien. Trotzdem trifft sich Rosa weiterhin mit Alessandro. Seine kühle Anmut, seine animalische Eleganz faszinieren und verunsichern sie gleichermaßen. Doch in Alessandro ruht ein unheimliches Erbe, das nicht menschlich ist ... (Quelle: amazon.de)
Meine Meinung
Die Geschichte um Rosa und ihre Mafiabekanntschaften, die mehr oder weniger alle ein Geheimnis in sich tragen, hat mich gleich nach den ersten paar Seiten in ihren Bann gezogen.
Alles beginnt ganz harmlos mit Rosas Ankunft in Sizilien und dem vorsichtigen Kennenlernen von Alessandro, steigert sich aber im Laufe des Buches zu einem unglaublich spannenden Mafiaepos mit dem gewissen Etwas und einem recht blutigen Ende. Das gewisse Etwas an dieser Mafia-Jugend-Geschichte ist das Geheimnis um die Arkadier - Menschen, die sich in Tiere verwandeln können und aus einem uralten Geschlecht entstanden sind.
Kai Meyer hat es geschafft, diese beiden wichtigen Elemente in einem Gleichgewicht zu halten, sodass es niemals zu fantasylastig oder zu mafiabetont wird, actionreich ist das Buch trotzdem. Neben dem wunderbar flüssigen Schreibstil, ist das wohl der Hauptgrund, weshalb es mir nicht möglich war, das Buch mal schnell zur Seite zu legen. Die Geschichte steigert sich Stück für Stück von Seite zu Seite und so entsteht ein Sog aus Spannung, der den Leser hineinzieht und nicht mehr loslässt. Was ich auch sehr angenehm fand, war, dass die zum Teil verwendete Jugend - bzw. Umgangssprache nicht zu sehr in den Vordergrund geraten ist, was bei anderen Jugendbüchern manchmal leider der Fall ist. Im Ganzen fand ich die Art, wie Kai Meyer schreibt, einfach ungeheuer leicht und flüssig, was das Lesen sehr angenehm gemacht hat.
Rosa ist eine ziemlich eigenwillige Persönlichkeit und leider manches Mal ein wenig zu sehr Dickkopf und Zicke, aber diese Stellen halten sich glücklicher Weise in Grenzen. Hingegen ist Alessandro der typische italienische Macho, zumindest vom Äußeren her. Charakterlich sind die beiden Hauptfiguren aber sehr schön ausgearbeitet, mit Schwächen und Fehlern, Ängsten und Zweifeln, was ich immer besonders wichtig finde, weil ich nicht gerne von perfekten Superhelden lese. Alles in allem erinnert mich die, auf wenig Begeisterung stoßende, Liebe der beiden ein wenig an Romeo und Julia.
Bewertung
Das letzte Mal, dass mich ein Jugendbuch so gefesselt hat, war, als ich den letzten Band der Harry Potter Reihe gelesen habe. Gut, dass es schon Band 2 und 3 gibt, denn ich muss unbedingt wissen wie es weiter geht!
Für diese schöne Kombination aus Mafia und Fantasy gibt es
5 von 5 Sternen *****