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Meine Erfahrungen nach 8 Jahren Bloggen.
Keine Sorge, das wird jetzt keiner der unzähligen Reports, wie man in 2, 14 oder 30 Tagen online Geld im Internet verdient. Ganz ohne Anstrengung – nur diesen Report für 29 Euro kaufen … das Angebot gilt aber nur noch 72 Stunden, danach wird der Preis höher …
Aber da ich immer wieder mal Mails bekomme, die sich danach erkundigen, wie ich zu meinen Kunden komme, hier also mein Praxisbericht vieler Jahre, was im Web funktioniert und was nicht.
Am besten, ich gehe der Wichtigkeit der Projekte nach.
Am Anfang steht Ihre Website.
Davor brauchen Sie natürlich ein Produkt oder eine Dienstleistung, die Sie verkaufen wollen. Das heißt konkret, ein möglichst erstklassiges Produkt, das nicht jedermann anbietet und das für einen bestimmten Kundenkreis optimalen Nutzen bringt.
Das genau sollten Sie auf der Website so spannend anbieten, dass Besucher nicht nach drei Sekunden gelangweilt oder genervt wegklicken, sondern in Ihre Website hineingezogen werden.
Das erreichen Sie mit knackigen Überschriften, die neugierig machen auf den Text, der nicht langweilig sein darf aber auch nicht zu großsprecherisch. Gute Bilder mit nicht zu glatten Motiven, sondern die ruhig ein bisschen “verstörend”wirken, sind am besten. Vor allem Menschen, besonders Gesichter, ziehen die Aufmerksamkeit des Lesers auf sich. Unbedingt auf die Bildrechte achten, sonst bekommen Sie Post von Abmahnanwälten.
Wenn Sie das einigermaßen geschafft haben (eine Website kann man immer verbessern), brauchen Sie Besucher. Wo kommen die her?
Vielleicht durch Ihre gute Keywords, die Sie in den Texten oder der Seitenbeschreibung untergebracht haben, aber machen Sie sich keine allzu großen Hoffnungen. Sie stehen mit Ihrer Website in Konkurrenz mit Hunderten oder Tausenden – je nach Ihrem Produkt.
Und außerdem: eine Website ist immer statisch. Der Besucher, der heute sie besucht hat, wird sie meist nicht in der nächsten Woche nochmal aufsuchen, weil er weiß, was da drin steht. Damit Interessenten immer wieder mal etwas von Ihnen lesen, brauchen Sie den zweiten Schritt.
Mit einem Blog gewinnen Sie Leser.
Denn ein Blog ist nicht statisch. Einmal weil Sie da öfters einen Artikel reinschreiben. Für den gelten dieselben Regeln wie für die Website, was Überschriften, Text, Bilder und Keywords angeht.
Aber vor allem kann man auf einem Blog Kommentare hinterlassen. Und Sie können auf diese Kommentare antworten. So entsteht auf natürliche Weise ein Kontakt zwischen Ihnen und potenziellen Kunden. Wenn Ihre Blogartikel gut sind, werden Leser immer wieder darauf reagieren. Und sich freuen, wenn Sie deren Kommentar so ernst nehmen, dass Sie darauf antworten. “Leserbindung” heißt das bei der Zeitung und ist das Wichtigste, wenn Sie mit Ihrem Blog in irgendeiner Weise Geld verdienen wollen.
Wie Sie einen Blog starten, zeigt Ihnen hier kostenlos Peer Wandiger. Denn durch den Blog können Sie den nächsten Schritt gehen.
Das Geld ist in der Liste.
So lautet übersetzt das Credo aller Internetverkäufer: “The money is in the list.” Damit ist gemeint, dass Sie sich über einen Blog mit der Zeit eine Liste von Abonnenten schaffen können, die zugestimmt haben, dass Sie ihnen in Abständen Informationen zusenden dürfen.
Das sollte etwas sein, das Ihre Interessenten nützlich finden, also zum Beispiel einen Newsletter mit Ihren letzten Blogbeiträgen. Das darf aber natürlich auch Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung sein, auf die Sie hinweisen.
Da sich auf Ihrer Liste nur Menschen eintragen, die Ihre Arbeit schätzen, haben diese Adressen einen gewissen Wert. Es kommt jetzt auf Sie an, aus einigen dieser Abonnenten Käufer zu machen.
Die Abonnenten für Ihre Liste bekommen Sie über ein Formular auf Ihrem Blog, in das Leser sich eintragen können. Bieten Sie dafür kostenlos einen kleinen Report an, steigt erfahrungsgemäß die Zahl der Abonnenten.
Wie kann man noch die “Leserbindung” steigern? Dafür gibt es einen weiteren Schritt.
Mit Podcasts erreichen Sie Interessenten auch ohne PC.
Mit einem Podcast erreichen Sie ihn auch dort. Dazu machen Sie einfach aus Ihren besten Blogbeiträgen Podcasts. Das geht mit einem einfachen Headset der kostenlosen Software Audacity. Hier eine Anleitung.
Viele meiner Seminarteilnehmer sagen in der Anfangsrunde, dass der erste Kontakt mit mir über meine Podcasts zustande kam.
All das erfordert natürlich, dass man mit Technik nicht gerade auf Kriegsfuß steht und gern neue Sachen ausprobieren. Bei auftauchenden Problemen hilft Ihnen das Internet. Wenn Sie Ihr Problem in Google eingeben, erleben Sie meistens, dass Sie nicht der erste sind, dem das passiert – und finden heraus, was die Lösung ist.
Wie und warum man mit Podcasts sein Angebot gut an den Kunden bringen kann, verrät hier Bernd Geropp – natürlich in einem Podcast.
Auch ein Video zu drehen wird immer einfacher.
Meine allerersten Videoversuche machte ich noch mit der Webcam meines Laptops. Bei schummriger Beleuchtung las ich den Text über einen Teleprompter ab. Der Ton war auch nicht berauschend. Also alles ziemlich handgestrickt. Aber die meisten Leute hat das nicht gestört. Offensichtlich war das, was ich zu sagen hatte, wichtiger als ein perfektes Bild. Schauen Sie mal auf die Zugriffszahlen meiner meistgesehenen Videobeiträge.
Einen guten Camcorder gibt es heute schon für rund 300 Euro. Brauchbare Schnittsoftware entweder kostenlos (Moviemaker) oder für 60 Euro (Magix).
Aus meiner Sicht ist es wichtig, sich bei Lesern oder möglichen Interessenten immer wieder ins Gespräch zu bringen. Dazu braucht ein Video nur ein paar Minuten lang zu sein. Auf Youtube hochladen, mit dem eigenen Blog oder der Website verlinken und fertig. Ich habe das letzte Woche auch mal wieder ausprobiert:
Wie wird man zum Experten?
Bei all den bisher beschriebenen Maßnahmen geht es ja auch um Selbstmarketing, also den Versuch, für seine Marke oder sich selbst eine Marke zu kreieren. Denn durch eine Marke gewinnt man einen Wiedererkennungswert, Glaubwürdigkeit und dadurch steigende Akzeptanz. Hierzu ein guter Blogbeitrag von Monika Birkner.
Immer noch der beste Weg dafür ist ein Buch. Die meisten Menschen glauben, wer im Buchladen oder bei Amazon mit einem Werk zu finden ist, hat etwas Wichtiges zu sagen. Das stimmt zwar nicht immer aber wir Menschen brauchen eben Referenzpunkte, anhand derer wir eine Sache beurteilen können.
Kompetente Unterstützung beim Schreiben und Autor werden bekommen Sie bei Gitte Härter.
Wenn Sie über einige Zeit regelmäßig gute Blogartikel schreiben, kann es gut sein, dass ein Lektor auf Sie aufmerksam wird und Sie anschreibt. So ging es jedenfalls bei mir und führte zu zwei Buchprojekten mit dem HERDER-Verlag.
Auch Zeitschriften brauchen immer wieder kompetente Interviewpartner und recherchieren dafür im Internet. Das geht entweder mit einem Interview am Telefon oder auch per eMail. Oder wie jüngst mit einem Hangout im Lunchtalk der WIRTSCHAFTSWOCHE. Meist – aber nicht immer – lässt sich dort dann ein Link zu Ihrem Produkt oder Ihrem Blog unterbringen.
Wenn Sie keinen Verlag für ein Buchprojekt finden oder haben wollen, können Sie das auch selbst in die Hand nehmen. Viele Book-on-Demand-Verlage helfen Ihnen dabei.
Auch ein eBook bei Amazon zu veröffentlichen, ist ziemlich einfach und manchmal erstaunlich erfolgreich. Sie brauchen dafür Ihr Manuskript nur in einem WORD-Format bei Amazon hochladen. Hier erklärt Henri Apell in einem Interview, wie er das gemacht hat.
Eigene Produkte fürs Internet entwickeln.
Wenn Sie Coach, Trainer und Berater sind, können Sie aus Ihrem Wissen und Know-how auch ein eigenes Produkt entwickeln. Das kann ein Buch sein oder zum Beispiel ein eMail-Kurs, wie ich das seit ein paar Jahren mache.
Der Aufwand ist in etwa ähnlich wie ein Buch, denn Sie brauchen ein Manuskript von ca. 80 – 120 Seiten, damit das Ganze kompetent wirkt und Sie dafür ruhigen Gewissens auch Geld verlangen können.
Einen sehr interessanten Ansatz, aus Ihren Kenntnissen ein Coaching-Programm zu entwickeln, propagiert Marit Alke. Sie gibt dazu auch kostenlose Webinare, wo Sie sich darüber informieren und mit anderen austauschen können.
Apropos Webinar: auch das ist eine sehr gute Möglichkeit, auf seine Arbeit aufmerksam zu machen bzw. Geld via Internet zu verdienen, indem Sie kostenpflichtige Webinare anbieten. Dazu müssen Sie aber schon einen gewissen Kundenstamm haben, damit genügend Anmeldungen zusammen kommen. Sehr gute Informationen bekommen Sie bei Anita Hermann-Ruess.
Ich selbst habe zwei Webinare bisher durchgeführt. Das klappt ganz gut, erfordert aber eine gewisse Stresstoleranz, weil doch immer mal was mit der Technik schief gehen kann und dann alles live passiert.
Und was ist mit Social Media?
Ja, eine Präsenz bei Facebook, Twitter und Google+ hilft, auf Ihre Angebote aufmerksam zu machen. Aber Vorsicht: die Dinger heißen Social-Media, nicht Selling-Media.
Heißt konkret, wenn Sie dort nur für Ihre Angebote werben, fällt das bald unangenehm auf und Sie verlieren Interessenten. Sie müssen schon immer mal wieder gute Artikel von anderen verlinken oder auf Interessantes im Netz verweisen oder einfach mit Ihren Freunden/Followern etc. kommunizieren, damit Sie als interessant wahrgenommen werden. (“Facebook ist wie Familie. Du kommst abends nach Hause, die Bude ist voll. Du erzählst wie dein Tag war, keiner hört zu.”)
Und ab und zu darf man dann auch mal für die eigene Sache werben.
Und das soll jetzt Geld bringen?
Ja, das klappt. Die Teilnehmer für meine offenen Persönlichkeitsseminare gewinne ich seit über zehn Jahren nur über das Internet. Keine Anzeigen, keine Prospekte, keine Akquise-Anrufe – nur eine starke Netzpräsenz zu dem Thema.
Natürlich gibt es auch Trainer, die fast ohne das alles auskommen. Die haben aber ein starkes Empfehlungsmarketing, werden also von Kunden immer wieder an andere Kunden empfohlen.
Auch über die eMail-Kurse und die eBooks verdiene ich Geld. Gerade mein letztes Kindle-Book über “Achtsamkeit im Alltag” hat erstaunlich eingeschlagen.
Das geht natürlich nicht über Nacht. Und es ist viel, viel Arbeit!
Mit anderen Worten: man muss es mögen, sonst wird es schnell zur zusätzlichen Pflicht, die einen belastet und dann hält man nicht lange genug durch. Eine gesunde Portion Narzissmus, also nicht allzu viel Angst, sich zu zeigen und vielleicht auch mal kritisiert zu werden, ist nützlich.
Aber wenn man gute Sachen schreibt, nicht zu stark polarisiert und vor allem den Nutzen der Leser im Blick hat, halten sich die negativen Reaktionen sehr in Grenzen.
Für mich sind meine Internet-Aktivitäten eine gute Abwechslung von der intensiven Arbeit mit Klienten und Seminarteilnehmern. Außerdem kann ich in verschiedener Weise kreativ sein. Schreiben, zeichnen, basteln. Und außerdem beugt es auch noch Alzheimer vor.
Wie sind Ihre Erfahrungen mit dem Geldverdienen via Internet?
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