Physische Produkte müssen produziert, gelagert und ausgeliefert werden. Digitale Produkte sind nur selten in physischer Form vorhanden. Abgesehen von wenigen Ausnahmen (dazu später mehr) liegen sie im Internet auf einem oder mehreren Servern und können unbegrenzt oft verkauft werden. Um eine Auslieferung muss man sich auch nicht kümmern. Der Käufer lädt das Produkt einfach auf seinen Rechner. Stellt sich jetzt nur noch die Frage: Was sind digitale Produkte?
Ideen für digitale Produkte
Ein eBook muss natürlich nicht zwangsläufig ein Lernmedium oder eine reine Informationsquelle sein. Vielleicht schreibst du gerne Geschichten und findest durch eBooks den Einstieg in die Welt der Literatur und der Autoren.
Gerade für die Produktion von Videos ist allerdings eine gewisse Ausstattung erforderlich. Während für YouTube auch mal das Smartphone reicht, muss es bei Stockagenturen schon ein wenig mehr sein. Der folgende Link zeigt mein Equipment, das ich für Fotos und Videos verwende.
Neben kostenlos nutzbarer Musik bietet YouTube auch eine ganze Reihe Soundeffekte an, weil der Bedarf dafür vorhanden ist. Schau dir die verfügbaren Klänge an und überlege, was dort fehlen könnte. Denke dabei an deine Umgebung, deinen Arbeitsplatz, deine Hobbies. Eigene Soundeffekte können dann über Stockanbieter verkauft werden. Um eine Idee für die möglichen Einnahmen zu erhalten, kann ein Blick auf soundarchiv.com, sound-ideas.com oder in die Soundsuchmaschine findsounds.com hilfreich sein.
Dieser Bereich setzt natürlich fundierte Kenntnisse in der Programmierung voraus. Vor allem, wenn es sich nicht um Webanwendungen sondern native Software handelt, die auf Windows und Mac Rechnern laufen soll. Auch Apps fallen in diesen Bereich.
In dieses Genre fallen auch Mitgliederseiten, die ihre Artikel und Informationen nur an zahlende Mitglieder mit Zugangsdaten preisgeben. Bei der Fülle an kostenlosen Informationen im Web müssen diese aber wirklich herausragend sein.
Um in diesem Bereich Geld zu verdienen, muss eine gewisse Reputation vorhanden sein, die man sich über einen gut gepflegten Blog aufbauen kann. Auch die Ausstattung zur Produktion der Videos ist nicht ganz unerheblich. Was aber noch wichtiger ist, ist das Fachwissen, das an die Käufer der DVD vermittelt werden soll. Setzt sich dieses nur aus Internetrecherchen zusammen, dürfte es sehr schwer sein, die DVD häufiger zu verkaufen.
Lernvideos können Wissen auf vielerlei Arten vermitteln. Neben Videos Handlungen zeigen, können das auch Screencasts sein. In solchen werden unter anderem Tipps und Tricks für die Nutzung von Software gegeben. Als Grundlage sollte natürlich eine beliebte Software gewählt werden, die von möglichst vielen potentiellen Kunden genutzt wird. Bei Fotografen und YouTubern ist Photoshop, Premiere Pro oder FinalCut eine beliebte Basis, für die es unzählige Kurse im Internet zu kaufen gibt. Vielleicht bietet dir hier ein Blick auf deinen Arbeitsplatz oder den deiner Freunde und Familie ganz neue Perspektiven.
Plattformen für digitale Produkte
Einmal erstellt, müssen solche Produkte natürlich auch an den Mann oder die Frau gebracht werden. Das kann über den eigenen Online-Shop oder auch diverse Plattformen geschehen, die sich gleichzeitig um die Auslieferung und Abrechnung kümmern. Bei der Wahl eines Anbieters sollten einige Dinge wie Zahlungsarten, Auszahlungen, Kosten, Umsatzsteuer, Rechnungsstellung an den Käufer und mögliche Affiliateprogramme beachtet werden.
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eBay
Bei eBay kann nahezu jedes digitale Produkt verkauft werden. Zu beachten gilt hier jedoch, dass eBay bei Software, Bildern, Kunst usw. keine Downloads erlaubt. Es müssen Datenträger versendet werden. Für Fotos und Videos ist das Auktionshaus auch eher nicht geeignet. Hier sollten Stockanbieter genutzt werden. -
Amazon
Grundsätzlich könnte hier auch jedes digitale Produkt verkauft werden. Am besten eignet sich Amazon jedoch für den Verkauf eigener eBooks. -
Fotolia, iStock, Shutterstock und Co
Diese Anbieter eignen sich bestens für Fotos, Grafiken, Illustrationen und Videos. Einige haben aber auch das Potential für Audio erkannt und bieten dies ebenfalls an. -
soundarchiv.com, sound-ideas.com und Co
Hier dreht sich alles um Klänge. Wer nicht nach einer musikalischen Untermalung sondern nach dem Sound eines V8, der Handkreissäge oder eine Presslufthammers sucht, wird hier fündig. -
Share it, Digistore24 und Co
Wer sich im Bereich Software niedergelassen hat, kann hier einen Fullserviceanbieter finden, der sich um alles kümmert. Aber auch eBooks lassen sich dort sehr gut verkaufen. Egal ob es dabei der eigene Krimi, eine Informationssammlung oder ein Kochbuch ist. Durch die vorhandenen Affiliate Programme lassen sich die eigenen Produkte noch besser vermarkten.
WordPress, WooCommerce und digitale Produkte
Soll das Produkt im eigenen Shop verkauft werden, dann bieten die meisten Shopsysteme die Möglichkeit, virtuelle Produkte zu verkaufen. Wer sich eine Reputation in seinem Themenbereich mittels Blog aufgebaut hat, kann über WordPress das kostenlose Plugin WooCommerce installieren. Dieses unterstützt bereits ohne weitere Plugins den Verkauf und anschließenden Download virtueller Produkte. Manchmal kann es zudem Sinn machen, das eigene Produkt sowohl im eigenen Shop als auch über Plattformen anzubieten. Wann immer sich die Möglichkeit bietet, einem potentiellen Kunden das Produkt zu verkaufen, sollte das vorrangig über den Link zum eigenen Shop geschehen. Das bindet den Kunden an die eigene Seite und spart Verkaufsprovisionen.
Widerrufsrecht bei digitalen Produkten
Wer digitale Produkte verkauft, muss sich natürlich auch an gesetzliche Vorgaben halten. Im Gegensatz zu physischen Produkten ist das jedoch nicht ganz so einfach. Viele Anbieter vorgefertigter Rechtstexte schließen digitale Produkte aus, da hier oft individuelle Regelungen erforderlich sind. Auf jeden Fall muss der Käufer auch über sein Widerrufsrecht belehrt werden. Allerdings kann dieser Belehrung ein Zusatz hinzugefügt werden, dass es sich um Produkte handelt, die nach Kundenwunsch gefertigt oder aufgrund der Beschaffenheit nicht zurückgegeben werden können.
Hier unterscheidet der Gesetzgeber allerdings in körperlicher und digitaler Form. Wer glaubt, seine versendete DVD sei digital, der irrt. Noch komplizierter wird es, wenn sich Downloads und DVD/CD mischen. Hier sollte man sich auf jeden Fall anwaltlich beraten lassen.