Was gibt es Schöneres, als einen entspannten Nachmittag unter freiem Himmel zu verbringen und dabei noch ein paar Euro zu verdienen? Ein Flohmarkt ist die ideale Möglichkeit, beides zu vereinen.
Dabei wird man alten Krempel los und geht, wenn man es geschickt anstellt, mit einem vollen Geldbeutel nach Hause.
Wann und wo? – den richtigen Flohmarkt finden
In nahezu jeder Stadt gibt es mindestens einmal am Wochenende einen Flohmarkt, auf dem zahlreiche Händler ihre alten Dinge verkaufen. Die Termine werden sind meistens regelmäßig, besondere Anlässe wie Nachtflohmärkte oder andere spezielle Events werden meistens gesondert angekündigt. Es lohnt sich, einen Blick in die einschlägigen Anzeigenblätter zu werfen oder Aushänge in Supermärkten zu studieren, wann und wo der nächste Markt stattfindet. Meistens ist eine Anmeldung erforderlich, die Veranstalter der Flohmärkte geben darüber gern Auskunft.
Flohmarkt Trödelmarkt – Pixabay
In der Regel wird auch eine Standmiete verlangt, über die man sich vorher informieren sollte, denn einige der Marktbetreiber verlangen salzige Preise. Wenn man dann noch gut abschätzt, was man für seine Sachen verlangen kann, geht man sicher, dass man nicht am Schluss noch drauflegt.
In größeren Städten gibt es sogar themenbezogene Flohmärkte, zum Beispiel Märkte nur für antike Waren oder für selbst gemachte Kleinigkeiten, oft bringen die Aussteller auch ganze Bilderserien oder Kunsthandwerksgegenstände aus. Das ist nicht immer gewollt, am Besten vorher abklären, was mitgebracht werden darf.
Ganz wichtig: Pünktlich erscheinen! Viele Spätentschlossene stehen oft schon kurz nach der offiziellen morgendlichen Standvergabe Schlange, um die Restplätze zu ergattern. Wer nicht rechtzeitig erscheint, zieht den Kürzeren.
Die richtige Auswahl
Sicher hat jeder einen vollen Keller und eine Menge Dinge, die er eigentlich nicht mehr braucht. Wer regelmäßig auf den Flohmarkt gehen will, tut gut daran, sich auf eine bestimmte Palette von Verkaufsgegenständen zu konzentrieren. Viele der regelmäßigen Händler haben schon ein ansehnliches Repertoire an Dingen, meist Sammelgegenstände wie Spielkarten, Schallplatten, Kuscheltiere und Puppen und und und. Man sollte darauf achten, nur funktionsfähige und wenig reparaturbedürftige Sachen anzubieten, so stellt man sicher, dass sich kein Kunde ärgert, und sichert sich vielleicht ein weiteres Geschäft fürs nächste Wochenende.
Trödelmarkt Antiquitäten – Pixabay
Irgendwann wird der Keller leerer, und man muss sich auf die Suche nach neuen Dingen machen. Nach einiger Zeit bekommt man ein Gefühl dafür, was sich verkauft und für was man welchen Preis verlangen kann – und auch bezahlen. Oft lohnt sich ein Gang über andere Märkte.
Viele, die ihren Keller leeren wollen, lassen sich für günstige Preise ihre Kleinigkeiten abkaufen, die man dann mit etwas Gewinn weiterverkaufen kann.
Hier zahlt sich auch ein wenig Recherche aus: Über das Internet und im Gespräch mit den Kollegen lässt sich leicht herausfinden, wie viel verlangt werden kann, ohne unverschämt zu sein. Denn schließlich wollen Flohmarktgänger auch ein Schnäppchen machen. Es lohnt sich, auch einen Blick in die „zu verschenken“ und „tauschen“ Abteilungen zahlloser Tausch- und Verkaufsbörsen, im Internet oder in den Kleinanzeigen zu werden.
Immer wieder beenden Flohmarkthändler ihre Karrieren und geben für günstiges Geld ihre kompletten Stände ab. Genauso gibt es immer wieder kleinere Posten, die gegen wenige Euros oder Tauschwaren angeboten werden. Je nachdem, wie mobil man ist, ist man gut beraten, das Sortiment relativ klein zu halten. Wer über einen LKW verfügt hat kein Problem damit, Statuen für den heimischen Garten zu verkaufen – alle anderen sollten sich genau überlegen, wie viel sie bereit sind, morgens auf den Markt und abends wieder nach Hause zu schleppen. Denn nicht immer wird mal alles los.
Die Organisation
Einige hartgesottene Verkäufer stehen jedes Wochenende, dann auch oft an der gleichen Stelle, mit ihren Ständen auf dem Markt. Da viele Betreiber schon einige Zeit im Voraus wissen wollen, ob man am Markt teilnimmt, sollte man unbedingt das Wetter im Auge behalten. Nicht immer spielt das Wetter mit, und wenn es winterlich wird, sollte man unbedingt die richtigen Klamotten bereithalten. Nichts ist unangenehmer, als mit einer handfesten Erkältung auf dem Flohmarkt stehen zu müssen, die man sich durch warme, gefütterte Stiefel und den „Zwiebel-Look“ hätte ersparen können.
Kleine Heizer sind nicht immer erlaubt, diese sind teuer und man muss immer damit rechnen, Ärger mit den Marktbetreibern oder sogar dem Ordnungsamt zu bekommen. Besser sind klein, taschengerechte Handwärmer, die es als kleine Plastikbeutel in der Apotheke oder im Fachhandel gibt, für Fortgeschrittene sind sie auch in metallener Ausführung, sie werden mit einem kleinen Stück Kohle „gefüttert“ und sind äußerst praktisch. Man sollte, da man viel herumsteht, nicht nur an heißen Tagen, genügend Flüssigkeit zu sich nehmen und auch immer genug zu Essen dabei haben.
Flohmarktkisten – Pixabay
Oft ist auf dem Flohmarktgelände auch ein Bratwurststand oder ähnliches zu finden, allerdings wäre es schade, das verdiente Geld wieder für die teure Wurst ausgeben zu müssen.
Und wenn man vor Hunger und Müdigkeit umfällt, ist sicher keinem geholfen. Ein kleiner Stuhl oder Hocker sollte auch immer dabei sein – je platzsparender umso besser.
Je früher man auf den Markt kommt, umso besser. Die besten Geschäfte macht man, je nach Sortierung der eigenen Waren, mit anderen Händlern, die sich auf dem Markt umsehen. Einige haben feste Läden in der Stadt und ergänzen ihr Sortiment mit Ware vom Flohmarkt, so zum Beispiel Antikwarenhändler oder Schallplattenverkäufer. Bei diesen sollte man verhandlungssicher auftreten.
Meist haben sie jahrelang Erfahrung und können ganz gute Preise bezahlen.
Deshalb sollte man diejenigen, die selbst handeln, bald identifizieren können und entsprechend mit ihnen verhandeln. Die meisten lieben schnelle und unkomplizierte Geschäfte. Dafür ist es notwendig, sich im Voraus schon Gedanken über bestimmte Waren gemacht zu haben, dass man nicht in die Verlegenheit kommt, ein Angebot anzunehmen, das weit unter dem liegt, was man selbst auch über Tag noch bekommen könnte.
Oft ist Vorsicht geboten
Nicht immer hat man es nur mit den Gutmenschen zu tun. Besonders auf großen Flohmärkten sind auch Betrüger unterwegs. Das beginnt beim Taschendiebstahl, was sich besonders nach einem gut gelaufenen Verkaufstag als tragisches Ereignis ins Gedächtnis brennt, oder Menschen, die Waren von anderen Tischen gestohlen haben und direkt weiterverkaufen. Gerade bei hochpreisigen Artikeln ist es besonders ärgerlich, wenn man mit den Nachbarn Ärger bekommt, weil man deren Waren angekauft hat und dann wieder abgegeben muss.
Kunst und Krempel – Pixabay
Sicher wird man am Anfang dem Einen oder Anderen auf den Leim gehen. Vorsicht ist immer geboten, wenn drei oder vier Leute gleichzeitig an den Tisch treten, alles in die Hand nehmen und nach Dingen fragen, die sich im Hintergrund befinden; oft gibt es jemanden, der den Verkäufer ablenkt, während sich ein Zweiter die Taschen vollpackt.
Auch der Geldbeutel sollte immer in Sicherheit aufbewahrt werden und niemals aus der Hand gegeben werden! Geeignet sind Kellnergeldbeutel mit einer Kette oder Schnur, die man am Gürtel festmachen kann, oder ein Brustbeutel. Diese sind für die Langfinger meist nur schlecht oder gar nicht zu erreichen.
Flohmärkte muss man mögen
Das „Flohmarkteln“ ist nicht jedermanns Sache. Man sollte Spaß daran haben, mit vielen unterschiedlichen Leuten umzugehen und eine gewisse Standhaftigkeit braucht es auch. Nicht immer laufen die Geschäfte so, wie man es sich wünscht, darum kann es auch mal passieren, dass man auf den Dingen sitzen bleibt.
Grundsätzlich ist es aber eine tolle Möglichkeit, etwas Geld dazuzuverdienen, gerade für Studenten oder ältere Menschen zahlt es sich nach kurzer Zeit aus. Mit wachsender Erfahrung kann man immer bessere Geschäfte machen. Nicht wenige Händler, auch für ausgefallenere Dinge, haben auf dem Flohmarkt angefangen und es sogar geschafft, eine Existenz darauf aufzubauen.