Naja, sagt man ja so. Allerdings hatten es unsere Vorfahren da einfacher. Es gab keine Abwertung oder Aufwertung einer Währung.
Viele Angestellte auf dem Lande wurden in Naturalien bezahlt und ein Brot ist ein Brot!
Ich arbeite dann mal 5 Tage die Woche von 9 – 17 Uhr und bekomme so etwa Mark 2000 brutto im Monat, sagte einst das Dienstmädchen.
Kleiner Scherz, denn wenn Sie als Frau um 1900 herum Dienstmädchen waren, gab es anders als bei den Fabrikarbeitern keine geregelten Arbeitszeiten.
Sie mussten, wenn nötig, ihren Dienstherren rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Die Damen waren die ersten die aufstanden und diejenigen die das Licht am Ende des Tages ausmachten
Die wenige freie Zeit am Abend reichte oft nur, um die eigene Kleidung auszubessern. Alle vierzehn Tage durften die Mädchen sonntags für zwei Stunden das Haus verlassen. Also statt Wochende nur zwei Stunden. In einigen Haushalten hatten Dienstmädchen auch nur jeden zweiten Sonntag mal frei.
Ach ja die Bezahlung!
Wie Bezahlung, Sie haben doch Kost und Logis frei und dann wollen Sie noch Geld haben? Seinen Sie froh, dass wir Sie überhaupt nehmen, es gibt Dienstmädchen in Hülle und Fülle!!!
Tja, war leider so, es gab für diesen Vollzeitjob nur ein etwas besseres Taschengeld und die Unterbringung lies auch sehr oft zu wünschen übrig.
Von Berliner Dienstmädchen weiß man zum Beispiel, dass sie oft noch nicht einmal eine eigene Kammer hatten, sondern auf so genannten Hängeböden schliefen, eine kleine Fläche von vielleicht zwei mal zwei Metern bei einer Raumhöhe von etwa 1,50 Meter. Diese Hängeböden gab es in Hamburger Haushalten auch und in vielen Altbauwohnungen sind diese noch vorhanden und werden als Abstellraum genutzt.
Die Rechte und Pflichten für Dienstboten und Dienstherren regelten die Gesindeordnungen der einzelnen Länder. Die preußische Gesindeordnung erlaubte es der Dienstherrschaft sogar, sein Personal zu schlagen, wenn auch nicht zu misshandeln.
Das Bild des Dienstmädchens habe ich hier gefunden, dort finden Sie unter “Multimedia” außerdem noch das Dienstbuch eines Dienstmädchens, die Lebenserinnerunges eines solchen und die Gesindeordnung von Schleswig-Holstein aus dem Jahr 1840. Es gibt Museen die sich der Thematik angenommen haben und eigne Austellungen zum Thema anbieten. Siehe hier. Auch unter meinen Vorfahren waren Dienstmädchen und … aber lesen sie selbst.
Überall mal reinlesen… Zuckerschlecken ist wirklich etwas anderes!!!
Einziger Ausweg aus dem Dienstmädchen Stress war die Heirat und wurden somit dann selber Hausfrau und Herrin eines eigenen Haushalts.
Ihre Andrea Bentschneider