Geld regiert die Welt

"Haste was, biste was. Haste nix, biste nix!"

Ein original Zitat meiner Oma. Und obwohl man denkt, das sagt alles... NEIN! Es war anders gemeint als man denkt!

Meine Großeltern haben immer viel gearbeitet um sich und ihre Kinder durchzubringen. Mein Opa in der Keulahütte (Eisengießerei), später bei der Deutschen Bahn und in seiner Rentenzeit noch bei einem Blumenhandel als Auslieferungsfahrer. Meine Oma hat ganz früher Zeitungen in den frühen Morgenstunden ausgetragen. Später dann als Verkäuferin auf dem Wochenmarkt gestanden. Bei Wind und Wetter.

Aber immerhin hatten sie Arbeit. Und Geld. Wenn auch manchmal nicht viel. Vor allem in der Zeit bevor mein Großvater zur Bahn kam.

Als ich das erste mal von meiner Oma den Spruch hörte, "Haste was, biste was - Haste nix, biste nix", da war ich schon Jugendlicher am Ende der 80er Jahre oder Anfang der 1990er....

Natürlich wollte sie mir damit sagen, das ich in der Schule gut sein soll. Eine Ausbildung machen und einen guten Job haben soll. Damit ich immer Arbeit habe und immer Geld. Damit ich niemals "nix habe". Und sie hat mir auch immer wieder die Geschichte erzählt, wie es ihnen damals erging und wie schwer es war sich und die Kinder durchzubringen. Der erste Fernseher, der auf Abzahlung gekauft wurde. Oder die Möbel die Anfangs noch "auf Pump" waren. Und das sie jeden Pfennig umdrehen und genau überlegen musste wofür sie ihn ausgibt.

Und obwohl sie ihren Spruch immer beibehalten hat, veränderte sich mit der Zeit etwas. Sie hatte später immer öfter einige Zusätze, die sie noch hinten dran hing. So zum Beispiel:

"Haste was, biste was. Haste nix, biste nix. - Aber Geld allein macht auch nicht glücklich!"

Und je älter ich wurde, desto mehr schien dieser Satz daruf bedacht zu sein, nicht unbedingt immer nur Geld im Leben zu besitzen. Denn nicht nur Geld macht Glücklich. Es hörte sich immer mehr an nach:

Haste was.... biste glücklich. Haste nix.... biste nicht glücklich.

Und je mehr ich darüber nachdachte, desto richtiger war der Satz meiner Oma. Es stimmt, das man Geld braucht um im Leben klar zu kommen. Weil wir ja in der Zivilisation, in einem Industrieland leben und nicht im Dschungel. Das war ihr erstes Anliegen, mich auf den richtigen Weg zu bringen. Später, als ich dann meine Schule beendet hatte und regelmäßig gearbeitet habe, veränderten sich die Aussagen, obwohl sie ja doch irgendwie gleich waren. Aber der Sinn sollte ein anderer sein.

Sie wollte, das ich nicht nur das Geld zum Glücklichsein sehe, sondern ab da, wo ich das Geld verdiente, wollte sie mich darauf stoßen, das es auch andere Dinge gibt, die wichtig im Leben sind.

Jeder muss für sich selbst entscheiden, was ihn/sie glücklich macht. Geld gehört in einem gewissen Maße sicherlich dazu, es ist sozusagen der Grundstein des Glücklichsein.

Aber nur das Fundament eines Hauses macht uns nicht glücklich. Es wärmt und schützt uns nicht. Es gibt uns keine Geborgenheit. Auf dieses Fundament des Glücks, auf diesen Grundstein kann man aufbauen... die Wände... Das Dach.

Und wie dieses uns schützende Haus letztendlich aussehen soll, das entscheidet jeder für sich selbst. Wichtig ist nur, DAS wir darauf aufbauen. Jeder so, wie es ihn Glücklich macht.

Aber eines ist sicher... Wenn wir nur immer und immer mehr Geld verdienen wollen... bauen wir unser Fundament immer und immer größer.... Aber es wird uns NIEMALS schützen... behüten und ... GLÜCKLICH machen!

René


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