Mitarbeiter motiviert man, indem man sie bezahlt. Diese weit verbreitete Ansicht ist – falsch. Es gilt, umzudenken bei der Personalauswahl und der Teambildung, denn der weltweit wichtigste Motivationsfaktor ist nicht Geld, sondern Respekt. Das ergab die repräsentative Studie „What’s Working“ des Beratungsunternehmens Mercer. Rund 30.000 Arbeitnehmer aus 17 verschiedenen Ländern, darunter über 2.000 aus Deutschland wurden zu verschiedenen Aspekten des Mitarbeiterengagements befragt und waren sich relativ einig. Auch auf den folgenden Plätzen liegen nicht-finanzielle Faktoren: An zweiter Stelle steht für die Interviewten eine gut ausgewogene Work Life-Balance, es folgen die Art der Arbeit (Platz 3), das Betriebsklima unter den Kollegen (Platz 4) sowie die Qualität der Führung auf dem fünften Rang. Erst an sechster Stelle der 13 Faktoren steht mit dem Grundgehalt der erste monetäre Faktor. In Deutschland sind die Menschen, mit denen man zusammenarbeitet, sowie deren fachliche und soziale Kompetenz, der wichtigste Faktor, gefolgt von Respekt, Work Life-Balance, der Art der Arbeit und dem Grundgehalt auf Platz fünf.
Damit verdeutlicht die Studie, dass finanzielle Nebenleistungen und eine leistungsbezogene Vergütung die alltägliche Motivation weniger beeinflussen, als das von den Arbeitgebern erwartet wird, wenn sie sich Gedanken über Mitarbeiterbindung machen. Interessant ist die jeweilige Konsistenz der Ergebnisse in den europäischen Ländern Deutschland, Frankreich, Irland, Italien, Niederlande, Spanien und Großbritannien und die in den asiatischen Regionen. Dort nämlich steht das Gehalt höher im Kurs als in hierzulande. In Hongkong zählt der finanzielle als der wichtigste Faktor, in China, Indien, Italien und Singapur rangiert es auf einer der ersten drei Plätze. Das simple Fazit: In Deutschland legt man also vor allem Wert auf die Menschen, mit denen man zusammenarbeitet – und die wählt der meist von hohen Personalkosten geplagte Chef aus…
