Acquacotta ("gekochtes Wasser") ist eine toskanische Suppe der Bauern, in der sich zumindest das tummelte, was gratis zur Verfügung stand. Meine Version ist eine üppigere. Eher die Version der Gutsherren und der Butteri, der Cowboys der Maremma. Ich nehme zusätzlich Eier (für die Gutsherren), und ein Stück Speck (für die Cowboys und für mich).
Eins noch vorweg: die Zubereitung hat sich bei uns über zwei Tage gezogen. Denn zuerst mal wird das Gemüse etwa drei Stunden gekocht - da wären wir am Abend schon verhungert. Also haben wir diesen Teil (und das Einweichen der Bohnen) am Vortag erledigt, und das gekochte Gemüse auf der Terrasse übernachten lassen. Hat dem Geschmack der Suppe sicher gut getan, aufgewärmt zu werden.
Acquacotta
für 6 Personen
500 g Zwiebeln, in halbzentimeterdicke Scheiben geschnitten
Olivenöl exra vergine
150 g Speck mit Schwarte, in grobe Stücke geschnitten
400 g Staudensellerie, mit Blättern, fein gehackt
500 g Cavolo nero (geht sicher mit Grünkohl oder Wirsing genauso)
400 g Tomaten, geschält, in Würfel geschnitten
einige frische Basilikumblätter, zerzupft
50 g Bohnen (K: Wachtelbohnen, im Original Canellini-Bohnen), eingeweicht, gekocht
6 - 8 Scheiben geröstetes, altes helles Landbrot
60 g Parmesan (für mich gerne auch mehr), frisch gerieben
6 Eier
Zitronensaft
Die Suppe wieder erwärmen. Die eingeweichten Bohnen abgießen und in etwa 45 Minuten weich kochen. Zur Suppe geben, mit Salz und Pfeffer kräftig abschmecken. Das Backrohr auf 200 Grad vorheizen.
Das geröstete Brot auf den Boden einer ofenfesten Keramikform legen. Mit Olivenöl beträufeln. Die Suppe samt Bohnen und Gemüse drübergießen. Mit der Hälfte des geriebenen Parmesans bestreuen. Für jeden Esser ein Ei in Wasser mit etwas Zitronensaft pochieren (die Turbohausfrau hat hier eine interessantere Methode vorgestellt). Die pochierten Eier auf das Gemüse in der Suppe legen. Mit dem restlichen Parmesan bestreuen und für etwa zehn Minuten in den vorgeheizten Ofen stellen. Jede Portion mit ein wenig Brot vom Topfboden und einem Ei servieren.
Die portugiesische Version dieser Suppe heißt Caldo verde. Sie wird mit knusprig gebratener Chorizo und Erdäpfeln serviert - auch nicht zu verachten!