Autor: Brigitte Melzer
Verlag: cbt Fantasy
Seiten: 432
ISBN: 978-3-57030-83700-1
Preis: 12,99 EUR
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Art: Einzelband
Empfehlung
Brigitte Melzer ist eine Autorin die es geschafft hat mich völlig mit ihrem Stil und dem Aufbau ihrer Charaktere zu überzeugen. Sie schreibt mit Herz und Verstand und einer gehörigen Portion Witz.
Serena ist ein junges Mädchen das schnell lernen muss das ihre Welt die sie sehen kann nicht die Einzige ist die auch existiert. Sie wird schnell mit den Wesen aus dem Jenseits, einer anderen Welt, vertraut werden müssen um ihr Leben und das derer zu befreien die sie liebt.
Es war mir eine besondere Freude daran teil haben zu dürfen und alles mit ihr zu erleben, vielen Dank!
Fazit
[Vorsicht Spoiler!] Serena ist 16 Jahre alt, sie hat einen älteren Bruder der bei ihrem gemeinsamen Vater in Schottland lebt. Sie selbst lebt mit ihrer Mutter in London. Doch mit dem Herzen ist auch sie in Schottland, in einem kleinen Dorf namens Duirinish.
Der Grund der Trennung so glaubte Serena lange, ist ihre psychische Krankheit, die ihre Mutter von ihrem Vater trennte, sie in eine Anstalt brachte und nach dem Aufenthalt in London heimisch werden ließ. Als Kind hörte sie eine Stimme in ihrem Kopf, mit dieser einem Jungen gehörenden Stimme unterhielt sie sich und freundete sich an. Doch man redete ihr ein das diese Stimme nicht die Wirklichkeit sei, doch welche Wirklichkeit man mit aller Macht vor ihr verbarg lernt sie allmählich kennen als sie eines Tages nach der Schule überfallen wird und nur mit der Hilfe des Wachmanns der Wohnanlage unversehrt bleibt.
Gus Miller ist nicht nur Wachmann sondern auch Tierwandler einer “Jenseitswelt” die ihre Mutter sorgsam vor ihr verbergen wollte. Um sie zu schützen, doch das sie Serena damit in noch viel größere Gefahr bringen konnte wollte sie einfach nicht verstehen. Gus Miller ist mir ein sehr sympatischer Charakter, er ist der Wegweiser der Hüter so zu sagen der als guter Geist in die Bahn lenkt.
Als Serena eines Abends wieder die Stimme hört weiß sie, das es ein Jenseitswesen sein muss, das sie nicht verrückt ist. Es ist Caleridon “Cale”, ihr Freund aus der Kindheit und braucht ihre Hilfe, er ist gefangen in einer Box die er selbst nicht öffnen kann. Da sich ihr Vater und auch ihr Bruder Trick nicht melden und sie fürchtet das den beiden etwas zugestoßen sein könnte und Cale seine Hilfe angeboten hat wenn er frei wäre, macht sie sich kurz entschlossen auf den Weg nach Schottland.
Hier kommt ihre beste Freundin Pepper ins Spiel, sie ist verrückt nach Vampieren, etwas pummelig und eine treue Seele. Sie wird von Serena eingeweiht, und trotz anfänglicher Zweifel verschafft sie ihr ein Alibi bei der Schule in Form eines Artest´s, so kann sie unbemerkt in ihre alte Heimat, in ihr altes Haus.
Dort angekommen muss sie feststellen das ihrer Familie wirklich etwas zugestoßen sein muss, denn das Haus wurde so verlassen als wenn eigentlich ein baldiges nach Hause kommen geplant gewesen wäre. Dort trifft sie auf Derek, einen alten Freund von Trick den sie kaum wieder erkennt. Er ist nun ein gut aussehender junger Mann und ein Jäger der über das Jenseits bescheid weiß. Er ist dafür zuständig das Wesen aus der anderen Welt nicht auf dauer in der Welt der Menschen bleiben. Er hat seine Mutter an diese Wesen verloren und hat sich nun ganz ihrer Jagd verschrieben.
Doch er ist nicht der Einzige der sich in dem Haus verbirgt, anfangs hält dieses andere Wesen Serena ganz schön in Atem und auch mich wie ich zugeben muss, denn es wird mit guter Fantasie, die Frau Melzer vermittelt und mein Gehirn gierig aufgesogen hat ganz schön gruselig. Ehrlich gesagt war das was sich dann letztendlich im dem dunklen Keller versteckt hielt, zu einem der besten Teile des Buches. Der Kerl ist klein, und nennt sich Dizzle Ebb der Dritte, seines Zeichens ein frecher vorlauter Kobold. Wirklich ein gut ausgearbeiteter Charakter der einem einfach eine wahre Freude bereitet, das Kobolde frech sein können ist mir nicht neu, doch Frau Melzer hat ihm einfach so viel unverfrorenen Charme eingehaucht das ich mir wünschte ich hätte auch einen Dizzle den Dritten.
Leider lassen sich auch mit Dereks Hilfe kaum Hinweise finden, doch sie schafft es zumindest mit den zusammen gesammelten Informationen Cale aus der Kiste zu befreien. Nur um fest zu stellen das er nicht ist was er zu sein vorgab, nicht weiß was er zu wissen sagte und sie dann noch weitere Lügen die er ihr aufgetischt zu haben schien von Derek erfahren muss. Ihr Vertrauen ist erschüttert und sie ist verunsichert, er bedeutet ihr so viel. Was auch immer er ist, was auch immer er getan hat.
So sieht sie den eigentlichen Hinterhalt nicht kommen und läuft blind in die Falle, wie es von Anfang an geplant war. Doch wer holt sie nun dort wieder heraus? Denn die Wächter der alten Welt wollen Blut vergießen um das Tor zu zerstören, das Blut eines Torwächters…
Das Buch entpuppte sich als größerer Schatz als ich zu Anfang glaubte. Es ist unheimlich gut geschrieben, flüssig und mit einem selbst identifizierbar. Die Botschaft die zumindest ich daraus lesen konnte ist, nicht dem zu trauen was man sieht, sondern dem was man fühlt. Eine sehr schöne Erinnerung die man nicht oft genug lesen kann.
Die Charaktere sind einfach alle samt sehr gelungen und gut ausgearbeitet, sie tragen Leben in sich und bereichern die Geschichte jeder auf ihre Art. Die Beweggründe alle nachvollziehbar und der Verlauf passend, alles an ihrem Platz und wenn es noch einen Nachfolger geben wird, würde es mich weder wundern noch würde es mir traurig machen, sehr gerne würde ich lesen wie es mit Serena und Cale weiter geht. Ein Buch das mir sehr ans Herz gegangen ist.
Audioversion der Rezension
*folgt*