Geist des Bösen von Oliver Kern – Rezension

Geist des BösenUnvorhersehbar und sehr spannend!

Bei einer Razzia wird die Leiche eines Nigerianers gefunden. Die Lage scheint eindeutig: Ein Päckchen Kokain – versteckt im Jackensaum – lässt Kommissarin Kristina Reitmeier vermuten, dass ein Streit unter Drogenhändlern schieflief. Doch seltsame Schnittwunden im Gesicht des Toten passen überhaupt nicht ins Bild und deuten auf einen Mord mit fremdenfeindlichem Hintergrund hin. Aber auch ein religiöses Motiv ist nicht auszuschließen. Die Waiblinger Polizei ermittelt in alle Richtungen, als auf einmal eine unglaubliche Entdeckung aus der Vergangenheit des Opfers alles in Frage stellt … (Klappentext)

Dieses ist schon der 2. Band, in dem Kristina Reitmeier und Daniel Wolf ermitteln. Es ist nicht das erste Mal, dass ich mittendrin einsteige und obwohl ich jetzt auch neugierig auf den ersten Teil bin, hat er mir beim Lesen nicht gefehlt. Alle wichtigen Informationen hat mir Oliver Kern zwischendurch präsentiert. Immer dann, wenn es nötig war, hat er sie in den Text eingebaut.

Ich wusste zunächst gar nicht so genau, was mich erwartet. Der Prolog, der mich nach Afrika führte, war sehr geheimnisvoll. So etwas mag ich sehr und im Nachhinein hat er die Geschichte absolut „rund“ gemacht. Ziemlich schnell wird dann die Leiche des Nigerianers entdeckt und die wilden Spekulationen konnten beginnen. Denn genau wie das Ermittlerduo hatte ich überhaupt keine Ahnung, warum der junge Mann aus Nigeria sterben musste. Und das sollte auch lange so bleiben!

Oliver Kern hat einen genialen Plot konstruiert und fast bis zum Schluss alle Möglichkeiten offen gelassen. Ich bekomme zwar immer mehr Informationen und kann so nach und nach die Puzzleteilchen zusammen fügen. Und dennoch laufe ich immer wieder in Sackgassen, muss umkehren, die Richtung wechseln. Schon lange hat mich kein Autor mehr so an der Nase herum geführt und dafür verdient Oliver Kern ein dickes Lob!

Der Schreibstil ist nicht dauerhaft so fließend, wie ich es gerne hätte und bei zu viel Action wird es etwas wirr. Dafür sind die Dialoge sehr authentisch. Die Charaktere sind ebenfalls sehr glaubhaft und interessant, mit vielen Ecken und Kanten. Genau wie die beiden Ermittler, die ganz spezielle Typen sind. Die etwas ruppige Kristina ist nicht unbedingt eine Sympathieträgerin, macht aber mit ihrem scharfen Verstand einiges wett. Daniel ist das genaue Gegenteil, etwas ungestüm, aber herzallerliebst. Und er riskiert einiges, um seinen Job gut zu machen. Mir gefallen die Beiden, es hat mir sehr viel Spaß gemacht, sie zu beobachten. Das ist eine weitere Besonderheit. Oliver Kern erzählt die ganze Zeit in der dritten Person, aber ich schaue abwechselnd Kristina und Daniel über die Schulter. Diese Perspektivenwechsel fand ich äußerst interessant und so war ich den Beiden immer ein kleines Stückchen voraus.

Der Spannungsbogen bleibt konstant oben, es gibt keine Längen oder unnötige Informationen. Der Showdown legt dann noch mal einen Zahn zu und ich musste Nachtschicht einlegen, weil ich ab einem bestimmten Punkt auf gar keinen Fall mehr aufhören konnte, zu lesen. Die Auflösung hat mir sehr gefallen, sie war stimmig und macht dem Titel alle Ehre. Und am Ende gibt es dann noch eine kleine „Überraschung“!

Fazit: „Geist des Bösen“ brilliert mit einem exzellent konstruierten Plot, einem konstanten Spannungsbogen und mit einem sehr überraschenden Ende! 

Der Autor

Oliver Kern wurde 1968 in Esslingen am Neckar geboren. Er arbeitet in der Werbebranche als Art Director und Illustrator. 2007 erschien sein erster Roman. (Quelle: Verlagsseite)

„Geist des Bösen“ ist im Egmont Lyx Verlag erschienen.

Webseite von Oliver Kern

Leseprobe

Meine Rezension bei Amazon und weitere Infos zum Buch findet ihr hier.


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