Schon lange hat die liebe Bella mir die Möglichkeit eingeräumt, hier auf ihrem Blog Gastbeiträge zu posten. Nun will ich diese Chance gern regelmäßig nutzen. Der Plan ist, euch Bücher und Autoren näher zu bringen, die mich begeistern.
Passend zu diesem Stichwort macht der Psychothriller „Geist" von Michael Barth den Anfang. Neben dem Klappentext und meiner Rezension findet ihr hier ein Interview mit Martina, der Freundin des Protagonisten Christian. Sie plaudert ein bisschen aus dem Nähkästchen und gewährt uns so Einblicke in die Hintergründe der Story.
KlappentextChristian trägt die Mitschuld an einem Verkehrsunfall, bei dem sein bester Freund Daniel auf tragische Art und Weise ums Leben kommt.
Kurz nach dessen Beerdigung geschehen unheimliche Dinge in der Wohnung des Zwanzigjährigen. Bald muss er sich der Frage stellen, ob er es mit dem rachsüchtigen GEIST seines Freundes zu tun hat oder ob er zunehmend dem Wahnsinn zum Opfer fällt.
Ein Psychothriller, der mit Ihren Ängsten und Ihrem Verstand spielt.
Hätte Christian seinen Freund Daniel nicht überredet, sich ans Steuer seines altersschwachen Autos zu setzen, wäre es nicht zu dem Unfall gekommen, der Daniels Leben gekostet hat. Daher trägt Christian die Mitschuld am Tod seines Freundes. Das macht ihm zu schaffen, beschert ihm Alpträume und lässt sein Gewissen nicht zur Ruhe kommen. Oder passieren die Dinge, die er in seinen Träumen sieht, tatsächlich? Sind sie womöglich durch Daniels Geist verursacht - oder ist Christian durch den Unfall verrückt geworden?
Mit „Geist" hat Michael Barth eingetretene Pfade verlassen und sich an eine schwierige, aber hochinteressante Thematik herangewagt. Mehrmals baut er Schreckensszenarien auf, um sie dann wieder ad absurdum zu führen - oder waren sie doch real? Immer mehr verschwimmen die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Alptraumwelt, bis man sich fragt, ob es diese Grenze überhaupt gibt. Der Klappentext verspricht einen „Psychothriller, der mit Ihren Ängsten und Ihrem Verstand spielt", und das sind keine leeren Versprechungen. Mich hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite überzeugt - dabei setzt der Schluss das Tüpfelchen aufs i. Ein außergewöhnliches Buch, das ich gerne weiterempfehle.
Interview mit Martina Bitte stell dich doch kurz vor.Martina Bittner, 21 Jahre alt, Zahnarzthelferin aus Recklinghausen. Gebürtig allerdings aus Gelsenkirchen.
Du bist ja Christians Freundin. Seit wann seid ihr zusammen und wie habt ihr euch kennengelernt?Christian und ich sind beide Vegetarier. Gut, er hatte noch hin und wieder seine „Rückfälle", aber es wurde seltener. Auf unserer Straße gibt es einen Imbiss, der Hamburger mit Reibekuchen, anstatt mit Fleisch anbietet. Sie nennen diese Dinger „Ufos". Dadurch ist der Running-Gag entstanden, wir hätten uns bei einer Ufo-Sichtung kennengelernt. Im Grunde stimmt das. Wenn man sich also mehrmals dort zufällig trifft und auch noch rein zufällig jedes Mal das Gleiche bestellt, kommt man halt ins Gespräch. Als sich dann auch noch herausstellte, dass wir nur wenige Meter voneinander entfernt wohnen, waren die Weichen gestellt. Es waren nicht so sehr optische Reize, die mich zu ihm hingezogen haben, vielmehr war es seine Art, in allem etwas zu finden, womit er mich zum Lachen bringen konnte. Das war vor ca. 2 Jahren.
Was magst du an Christian?Vor diesem verhängnisvollen Tag war er sehr lustig und immer für eine Überraschung gut. Außerdem hat er sich immer um mich bemüht, hat unsere Beziehung nie als selbstverständlich angesehen. Und er hat tolle Zähne. Ich liebe in einfach. Meine Meinung ist, wenn man Liebe begründen kann, dann ist es keine echte.
Hat er Eigenschaften oder Angewohnheiten, die dich nerven?Uns wurde nicht selten gesagt, dass wir eigentlich gar nicht zusammenpassen. Nehmen wir zum Beispiel sein Fable für Horror. Das ist so gar nicht meine Welt. Ich mag es eher romantisch und lustig. Ebenso wie sein Musikgeschmack. Die harten Klänge stoßen mich eher ab. Ich bin da eher so der Charts-Typ. Und ich hatte ihm schon oft gesagt, er solle doch mal zum Frisör gehen und sein schönes Gesicht nicht länger unter dieser Mähne zu verstecken.
Wie ist deine Ansicht über Christians Freund Daniel?Daniel war der Typ „Schwiegermutters-Liebling". Es fiel schwer, ihn nicht zu mögen. Ich konnte nie verstehen, wie sein aggressiver Musikgeschmack zu ihm passte. Er war immer freundlich und sehr hilfsbereit. Hat für niemanden ein böses Wort übriggehabt. Ein Typ, den man mitten in der Nacht vom Ende der Welt aus hätte anrufen können und er hätte einen abgeholt. Ich war immer froh, wenn Christian mit ihm statt mit Tim rumgehangen hat. Ich hielt ihn für den Vernünftigeren.
Kennst du Tim?Ich möchte jetzt nicht zu viel von der Geschichte verraten, aber ich sage mal so: Tim umgibt immer diese dunkle Aura. Ich kann nicht viel über ihn sagen, außer dass etwas an ihm mich immer abgestoßen hat. Ich habe aber stets versucht, meine Meinung für mich zu behalten. Wer sich mit Tim abgibt, der ist selber in den Fängen von etwas Düsterem. Die Erfahrung zeigt ja, dass ich damit nicht so ganz danebenlag.
Im Buch ist die Rede von deinen „Mädelsabenden". Mit wem triffst du dich da und was macht ihr zusammen?Ja, die Treffen mit Nadine und Conny sind mir immer sehr wichtig. Da wir in verschiedenen Städten wohnen, ist es manchmal nicht so ganz einfach. Was machen wir dann? Na was Mädchen so tun. Beziehungen, Jobs und Familien analysieren und diskutieren, Prosecco trinken und reden, reden, reden. Manchmal machen wir Modenschauen und kritisieren uns dabei in Grund und Boden. Wenn wir zusammen sind, dann wird es für Männer einfach unerträglich. Christian hat mal gesagt, wir sprechen dann sogar eine andere Sprache. Dabei hatte er uns drei nur ein paar Minuten lang zusammen erlebt.
Hat Christian auch „Jungsabende"?Ja, Christians „Jungsabende" sind in der Regel solche gewesen, wie der, der zu dem Unfall geführt hat. Er und seine Freunde haben einen Musikgeschmack, mit dem ich nicht wirklich klarkomme. Deshalb fahre ich auch nie mit zu diesen Konzerten. Außerdem wird mir da auch erheblich zu viel getrunken. Nach dem, was passiert ist, kann man das sicher doppelt verstehen.
Habt ihr manchmal was gemeinsam mit Freunden unternommen?Eher nicht. Wie bereits erwähnt, gehen unsere Interessen da eher etwas getrennte Wege. Wir haben unsere Freunde meist aus der Beziehung rausgehalten, weil sie einfach zu verschieden sind.
Bei dem Unfall waren Christian und Daniel allein im Auto. Machst du dir deswegen Vorwürfe? Glaubst du, du hättest ihn verhindern können, wenn du dabei gewesen wärst?Nein, hätte ich sicher nicht. Ich war wie gesagt nie dabei, wenn die Jungs zu ihren komischen Konzerten gefahren sind.
Eine letzte Frage: Hast du eigentlich Angst vor Spinnen?Na ja, es sind gewiss nicht meine Lieblingstiere, aber Angst würde ich es nicht nennen. Vielleicht „einen gesunden Ekel".
Möchtest du uns sonst noch etwas mitteilen?Am besten ihr lest einfach unsere Geschichte, dann erklärt sich vieles einfach besser.
Diesem Rat von Martina kann ich mich nur anschließen: Am besten lest ihr die Geschichte selbst. Es lohnt sich! Das Buch gibt es bei allen gängigen Anbietern, z.B. bei Amazon
https://www.amazon.de/GEIST-Michael-Barth-ebook/dp/B06Y5S1S83/
Nächste Woche geht es weiter mit Amanda Frost und ihren Büchern. Ich hoffe, wie lesen uns.