Bei meinem Kurzbesuch in Düsseldorf (» zum Artikel) habe ich mich einige Zeit bei Wind und Regenwetter im Neuen Zollhof aufgehalten. Dieses im Medienhafen von Düsseldorf gelegene Areal besteht aus drei dekonstruktivistischen Gebäuden, die nach ihrem Architekten und Designer Frank Gehry auch als Gehry-Bauten bekannt sind.
Die Bauwerke von Frank Owen Gehry, einem kanadisch-US-amerikanischem Architekten und Designer, haben einen collagenhaft aufgebauten Charakter. Es werden also auseinanderstrebende Bauelemente verknüpft. Das hat zum einen das Ziel, ein Ineinanderfließen der Räume zu realisieren und zum anderen futuristisch-außergewöhnliche Formen zu schaffen. Gehry erhielt für seinen ungewöhnlichen Baustil 1989 der Pritzker-Preis, die weltweit angesehenste Auszeichnung im Bereich der Architektur.
Die drei Gebäude A (weiß), B (metallern) und C (rot) sind sowohl jeweils für sich als auch im Gesamten bestauenswert, mir persönlich hat es Bauwerk B aufgrund seiner welligen Form und der Metalloberfläche besonders angetan. Fotografisch stellen die Bauwerke jedoch keine besonders hohen Herausforderungen: Die Formen sorgen bereits für den „Wow-Effekt“.
Trotzdem sollten zwei wichtige Dinge beachtet werden: Erstens hilft ein Weitwinkel-Objektiv bestens bei der Ablichtung weiter. Dieses in der Architketurfotografie aufgrund seiner Verzeichnung meist verpöhnte Glas sorgt bei den Gehry-Bauten für tolle Effekte. Und es kommt im Dekonstruktivismus sowieso nicht auf gerade Linien an - sondern vielmehr auf besagten Effekt.
Besonders hilfreich hat sich - mal wieder - die Verwendung eines Stativs erwiesen. Die Rheinländer haben mich während meiner Umrundung um die Gebäude immer wieder angesprochen, wozu man das denn brauche - aber das Argument der Bildkomposition zieht meistens. Und wenn man dann noch einen Blick aufs Kamera-Display erlaubt, ist ein Gespräch meist schnell gefunden (und umso weniger fix beendet) ...
Dekonstruktivistische Bauwerke finden sich Deutschland einige: Neben dem Neuen Zollhof in Düsseldorf z.B. das Vitra Designmuseum in Weil am Rhein, das Kunstmuseum MARTa in Herford, der Ufa-Kristallpalast in Dresden, das Jüdische Museum in Berlin oder die Neue Synagoge in Mainz.
Übrigens: Auch auf dieser Website gibt es bereits ein Bild eines solchen Bauwerkes: Die Walt Disney Concert Hall in Los Angeles, CA.