Gehrungsschnitte – Einfach und sauber herstellen

Von Heimwerkerblog

Um die Bosch-Wochen abzuschließen, gibt es hier noch einen Produkttest, den ich schon längst veröffentlichen wollte. Als Community-Mitglied bei 1-2-do.com bekam ich die Möglichkeit die Kapp- und Gehrungssäge PCM 7 S von Bosch zu testen. Der Test kam für mich gerade zur rechten Zeit, da ich die Hochbeete für unseren Gemüsegarten bauen wollte sollte. Die Erfahrungen mit meiner billigen Baumarkt-Handkreissäge waren bisher mehr schlecht als recht in Bezug auf Gehrungsschnitte. Und mit meiner kleinen Hand-Gehrungssäge wollte ich die Beete nun wirklich nicht bearbeiten.

Die PCM 7 S

Als das Paket kam, war ich erst einmal wegen Größe und Gewicht überrascht. Aber Qualität zeigt sich nun mal auch im verbauten Material und damit der Standfestigkeit. Der erste Eindruck war sehr positiv und ich habe mich dann gleich mal an einen Trockentestim Wohnzimmer anhand der Anleitung gemacht. Schließlich hat die PCM 7 S doch einige Funktionen mehr als meine alte Handkreissäge. Es ist aber alles sehr gut beschrieben und anhand klarer Zeichnungen verständlich aufbereitet. Das mitgelieferte Zubehör wie die seitlichen Verlängerungen, die Klemmvorrichtung für das Schnittgut oder der Staubfangbeutel sind leicht zu finden und auch einfach zu montieren. Nur den Inbusschlüssel habe ich erst am nächsten Tag – nach getaner Arbeit – beim Reinigen entdeckt. Das Feststellen der Kappvorrichtung oder auch des Sägeschlittens auf der Zugschiene gehen einfach von der Hand. Auch die unterschiedlichen Einstellmöglichkeiten für die diversen horizontalen und vertikalen Winkel sind leicht vorzunehmen.

Die Handhabung

Um von der Trockenübung im Wohnzimmer zur praktischen Anwendung zu kommen, kann man die doch recht schwere Säge mit 2 Handgriffen tragen. Wobei hier anzumerken ist, dass der hintere Haltegriff am Sägeschlitten auf Dauer evtl. etwas unsicher ist, da der Schlitten nur mit einer Feststellschraube festgeklemmt wird. Hier wäre eine feste Arretierung wie bei der Kappfunktion besser und würde ein ungewolltes Ausfahren des Schlittens verhindern, wenn die Schraube nicht richtig festgezogen ist.

Die kleine Zwinge zum Festklemmen des Materialss ist praktisch. Allerdings wäre hier eine zweite sehr nützlich, um gerade bei längeren Hölzern links und rechts ein Festklemmen ermöglichen zu können. Ich habe so das Holz immer auf einer Seite mit der Hand nach unten gedrückt. Denn gerade bei langen Brettern, die durch die Witterung etwas verbogen sind, werden die Gehrungen ungenau, wenn das Holz nicht links und rechts des Sägeblattes exakt auf der Säge aufliegt und festgepresst wird.

Sehr gut finde ich auch die Kunststoffhaube um das Sägeblatt. Gerade beim Fixieren oder Ausrichten des Holzes sind dadurch ungewollte Verletzung an einem frei liegenden Sägeblatt praktisch unmöglich. Auch die Kabelführung an der Säge verhindert, dass man das Kabel ungewollt durchtrennt.

Klasse sind auch die seitlichen Auflageverlängerungen, die man alleine oder auch kombiniert einsetzen kann. Bei langen Hölzern wie meinen Holzdielen kann man diese etwas weiter außen unterlegen. Oder man klemmt sie direkt an die Säge.

Die PCM 7 S ist mein erstes Laser-unterstütztes Werkzeug. Und ich muss sagen, der Laser ist sehr hilfreich. Bei sehr hellem Umgebungslicht allerdings etwas schwer zu erkennen. Wenn man die ersten Probeschnitte gemacht hat und den Versatz von Sägeblatt zum Laser im Griff hat, kann man damit sehr passgenau arbeiten. Für den Laser wäre ggfs. eine kleine Hinweisleuchte am Schalter gut, der zeigt ob der Laser eingeschaltet ist. Mag unnötig klingen. Aber wenn der Laser mit Sägespänen verdeckt ist, sieht man das rote Licht nicht mehr gut. Und dann ist schnell übersehen, dass der Laser noch an ist. Und beim nächsten Mal sind die Batterien leer.

Der Staubbeutel hält eigentlich nur den Feinstaub fest. Das gröbere Sägemehl bleibt dennoch um die Säge verteilt. Grob geschätzt würde ich mal von einer Sammelleistung von max. 30% ausgehen.

Einkaufstipp: Bosch Kapp- und Gehrungssäge PCM 7 S mit Zugfunktion

Schnittergebnisse

Meine erste Anwendung der Kapp- und Gehrungssäge war wie gesagt ein Hochbeet. Als Material kamen Terrassendielen und Kanthölzer aus Douglasie zum Einsatz. Das Kappen und Schneiden der Gehrungen in den Dielen (140 x 28 mm) war kein Problem. Die Leistung ist ausreichend. Dank Laser und einer exakten Einstellmöglichkeit der Hauptwinkel kann man gleichbleibende Schnitte auch mehrfach hintereinander durchführen. Das Ergebnis ist immer sehr gut. Durch die Genauigkeit der Säge ist auch das Ablängen auf exakte Maße kein Problem. Gerade wenn man wie ich mehrere gleichlange Dielen übereinander setzen möchte. Hier zeigt sich dann, ob Gehrungsschnitte und Maße sauber sind.

Die zweite Bewehrungsprobe hatte die PCM 7 S beim Kappen von Bohlenresten (250 x 40 mm). Die mussten aufgrund der Breite in 2 Schnitten gekappt werden. Aber auch das ging dank des Lasers ohne Verschnitt sehr passgenau.

Waren die Schnittkanten mit meiner Handkreissäge noch eher ausgefressen und schräg, sind die Ergebnisse mit der PCM 7 S um Welten besser. Exakt gerade und fast ohne nachschleifen zu belassen. Auch die Gehrungsschnitte passen sehr genau aufeinander.

Ergebnis des Tests

Die Freude meiner Frau über die fertigen Hochbeete ist Zeugnis genug über die Qualität. Man sieht einen deutlichen Qualitätsunterschied im Ergebnis zwischen den Arbeiten mit der Handkreissäge und den beiden neuen Beeten, bei denen das Holz mit der PCM 7 S geschnitten wurde. Ich werde mir allerdings überlegen, bei den nächsten Arbeiten die Säge auf einen Tisch zu stellen. Denn ich hatte am nächsten Tag höllischen Muskelkater. Aber nicht in den Armen, sondern in den Oberschenkeln – vom vielen Bücken ;)

Die PCM 7 S bekommt von mir einen Daumen nach oben und ist absolut empfehlenswert. Und vielleicht gibt es ja in einer nächsten Produkterweiterung ein paar weitere Features aus den Empfehlungen der ganzen Testberichte von 1-2-do.com.